Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 166 / 15.02.2017

Vortrag: Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Europa

Mit Kim Christian Priemel thematisiert einer der renommiertesten Forscher auf diesem Gebiet die Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Europa. Sein Vortrag „Übergangsjustiz. Wie Europa versuchte, Krieg, Besatzung und Massenverbrechen mit den Mitteln des Rechts zu begegnen“ findet am Donnerstag, 23. Februar 2017, um 19 Uhr im Saal 600, Bärenschanzstraße 72, statt und eröffnet eine neue Vortragsreihe des Memoriums Nürnberger Prozesse. Der außerordentliche Professor für europäische Zeitgeschichte an der Universität Oslo hat mehrere Publikationen zu den Nürnberger Prozessen verfasst.

Wie geht man mit Krieg und Kollaboration, Massenmord und Vertreibung, Zwangsarbeit und Raubwirtschaft um? Vor diese Frage sahen sich nahezu alle europäischen Gesellschaften am Ende des Zweiten Weltkriegs gestellt. Die Antworten fielen dabei keineswegs einheitlich aus und variierten innerhalb eines breiten Spektrums zwischen Vergeltung und Verarbeitung. Ihr gemeinsamer Nenner war der Rückgriff auf strafrechtliche Mittel. Vor ordentlichen Gerichten und außerordentlichen Tribunalen mussten sich europaweit Angeklagte verantworten, erklären, rechtfertigen. Dabei ging es ebenso um die Wiederherstellung des Rechts wie darum, Rufe nach Gerechtigkeit zu befriedigen und politische Legitimation herzustellen.

Der Vortrag bildet den Auftakt der Reihe „Jenseits von Nürnberg. Die Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Europa“, mit der sich das Memorium Nürnberger Prozesse dem Umgang mit nationalsozialistischen Verbrechen widmet. In insgesamt acht Vorträgen sprechen internationale Historikerinnen und Historiker über die Bedeutung der juristischen Aufarbeitung von Völkermord, Zwangsarbeit und Besatzungsterror.

Eine Anmeldung ist beim Memorium Nürnberger Prozesse, Telefon
09 11 / 3 21-7 93 72 oder per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de erforderlich. Der Eintritt ist frei. mw
 

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