Nr. 385 / 24.04.2017
Hauschka alias Volker Bertelmann setzt den Startpunkt für die neue Neo-Klassikreihe „cluster | electronic.classic.session“. Am Donnerstag, 27. April 2017, stellt der Pianist um 20.30 Uhr im Festsaal des Künstlerhauses, Königstraße 93, sein neues Album vor.
Hauschka spielt immer noch Piano zum Schwelgen, im selben Moment aber schickt der Künstler sein Publikum in einen Parcours mit herausfordernd holperigen Beats und schwierigen Fragen. In den 1960ern war der Weltraum eine große Traumfabrik. Die Welt träumte vom Trip zum Mond. Space-Pop, Afrofuturismus, Alien-Musiken, Sci-fi-Filme – mit der Kunst der letzten 50 Jahre lernten die Menschen neue Möglichkeitsräume zu erobern, die sie in Gedankengeschwindigkeit reisen ließen. Volker Bertelmann hat jetzt seine Raum- und Zeitgedanken in einem neuen Hauschka-Album gebündelt, das den Titel „What If“ trägt. Ja, was wäre, wenn unsere Kinder auf dem Mars lebten? Oder jeder 1 000 Jahre alt werden würde? Die Songtitel der neuen Platte spielen mit diesen Fragen und bebildern sie in einem durchweg abenteuerlichen Soundspektrum, das von Highspeed-Tracks auf dem programmierbaren Player-Piano bis zu spacigen Stücken mit Moog-Bass und gut präparierten Beats reicht. Es ist eine Musik, die von Unsicherheit erzählt, „vom Scheitern von Konzepten des Zusammenlebens, von der Unfähigkeit, unsere Grundbedürfnisse zu erfüllen, die Orte zu finden, an denen man wohnen und essen kann“, so Hauschka.
cluster | electronic.classic.session
Cluster steht für ein Klanggebilde, dessen Töne nahe beieinanderliegen. Grenzen aufweichen, Verbindungen schaffen. An vier Abenden hinterfragt das Künstlerhaus-Team die Spielwelten von Klassik und Moderne. Das Besondere an der Reihe ist, dass klassische Instrumente in einem zeitgenössischen Pop-Kontext verwendet werden. Junge Musiker erschaffen eigene Klangwelten, in denen klassische Musik wie selbstverständlich mit neuen Produktionsformen und Denkweisen verschmilzt.
Und das Künstlerhaus widmet sich den vielfältigen Dimensionen dieses außergewöhnlichen Stils: Streicher, Blechbläser, Pianos treffen auf elektronische Live-Sets. Dabei geht es aber keinesfalls um abstrakte, intellektuelle Experimente, sondern eher um den kindlichen Spieltrieb. So werden die physischen Grenzen der Instrumente ausgetestet, Einflüsse aus allen Ecken aufgenommen und vermeintliche Störgeräusche fügen sich in das Klanggefüge ein. Genre-Mauern in den Köpfen verschwinden und machen Platz für neue farbliche Klangwelten: orchestral, atmosphärisch, klanggewaltig.
Tickets zum Preis von 22 Euro, ermäßigt 14 Euro, sind im Vorverkauf erhältlich, an der Abendkasse kosten sie 25 Euro, ermäßigt 16 Euro. alf
Bild Download: Hauschka
(Bild: Mareike Foecking, JPG-Datei 3.3 MB)
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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