Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 610 / 14.06.2017

Vortrag zur Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Österreich

Die Historikerin Claudia Kuretsidis-Haider vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands in Wien spricht in ihrem Vortrag „Selbstreinigung durch Volksgerichte?“ über die justitielle Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 22. Juni 2017, um 19 Uhr im Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72.

Bereits im August 1945, zwei Monate vor Eröffnung des Internationalen Militärgerichthofs in Nürnberg, begannen österreichische Volksgerichte mit Ermittlungen gegen NS-Verbrecher. Bis 1955 verurteilten die Volksgerichte auf der Grundlage von Sondergesetzen fast 14 000 Personen, mehr als die alliierten Gerichte im selben Zeitraum. Der Vortrag beleuchtet Parallelen und Unterschiede der österreichischen Gerichtsbarkeit zu den Nürnberger Prozessen und deren Einfluss auf die Strafverfolgung von NS-Verbrechern in Österreich. Thematisiert werden außerdem der Einfluss und die Bedeutung der Verfahren für die österreichische Nachkriegsgesellschaft.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Jenseits von Nürnberg. Die Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Europa“, mit der sich das Memorium Nürnberger Prozesse der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen widmet.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter Telefon 09 11 / 3 21-7 93 72 oder per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de wird gebeten. alf

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