Nr. 712 / 04.07.2017
Dr. Sandra Alfers liest am Dienstag, 11. Juli 2017, um 16.30 Uhr aus ihrem Buch „weiter schreiben: Leben & Lyrik der Else Dormitzer“. In ihrer 90-minütigen Vorstellung in der Kunstvilla, Blumenstraße 17, wird Dr. Sandra Alfers das bewegte Leben von Else Dormitzer nachzeichnen und einige Passagen ihres 2015 erschienenen Buchs lesen. Die Autorin ist Leiterin des „Ray Wolpow Institute for the Study of the Holocaust, Genocide, and Crimes Against Humanity“ an der Western Washington University in Bellingham. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 3 Euro zuzüglich zum Eintritt.
Die Marienvorstadt war Ende des 19. Jahrhunderts ein bevorzugtes Wohngebiet wohlhabender jüdischer Familien, die am Pegnitzufer ihre repräsentativen Villen errichteten. Einzig die von Emil Hopf erbaute Villa, die heutige Kunstvilla, zeugt heute noch von dieser im Zweiten Weltkrieg unwiederbringlich zerstörten Zeit. Zu den Bewohnern der Blumenstraße gehörte neben den Hopfs auch die verwandtschaftlich verbundene Familie Dormitzer.
Als prominentestes Mitglied der Familie gilt Else Dormitzer, die als Else Forchheimer 1877 in Nürnberg geboren wurde und 1898 den Rechtsanwalt Sigmund Dormitzer heiratete. Else Dormitzer engagierte sich in der Frauenbewegung und war eine bekannte Journalistin und Schriftstellerin, die unter anderem für das Feuilleton des „Fränkischen Kuriers“ schrieb. Ebenso verfasste sie unter dem Pseudonym Else Dorn Kinderbücher. 1939 emigrierte Else Dormitzer mit ihrem Mann in die Niederlande. 1943 wurden sie ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo ihr Mann noch im gleichen Jahr verstarb. Während der Zeit im Konzentrationslager schrieb Else Dormitzer zahlreiche Gedichte und hielt ihre Erinnerungen fest. Nach der Befreiung 1945 übersiedelte sie nach London, wo sie 1958 starb. jos
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