Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1132 / 03.11.2017

Hohes Potenzial für Eigenversorgung mit Solarstrom

Die Stadt Nürnberg bot im Jahr 2017 einen kostenlosen Schnelltest zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Eigenversorgungsanlagen für 20 Unternehmen im Stadtgebiet Nürnberg an. Die Auswertung der Checks belegt nun sowohl für kleine Handwerksbetriebe als auch große Industrieunternehmen ein beachtliches Potential zur Kosteneinsparung: In Summe wurde für die zwanzig untersuchten Betriebe eine solar nutzbare Dachfläche von 30 000 Quadratmetern ermittelt, aus denen sich eine Spitzenleistung von über 3 Megawatt ableitet. Das entspricht in etwa der Leistung von 1 000 privaten Photovoltaikanlagen. Bei den real ermittelten Stromtarifen beläuft sich die potentielle Kosteneinsparung in 20 Jahren Betriebszeit der Anlagen auf rund 3 000 000 Euro.

Die Checks wurden in einer Kooperation zwischen dem Wirtschaftsreferat und dem Umweltreferat ins Leben gerufen und von der Solarinitiative Nürnberg durchgeführt. Beide beteiligten Referenten freuen sich über den Erfolg der Aktion und ziehen folgende Bilanz:

„Gut 60 Prozent der Unternehmen, die den Photovoltaik-Check in Anspruch genommen haben, haben auf Grundlage ihres zugestellten Ergebnisberichts die Absicht bekundet, in den kommenden Monaten ein Solarprojekt auf dem Firmendach umzusetzen und sich somit unabhängiger von der Entwicklung der Strompreise zu machen“, so Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, der die Initiative green.economy.nuernberg zur Förderung der Ressourcen- und Energieeffizienz in Nürnbergs Unternehmen vorantreibt. „Ein erster Betrieb aus der Logistik- und Transportbranche hat bereits eine 100 Kilowatt-Anlage installiert.“

Die Idee zu dem Projekt kam aus der Solarinitiative Nürnberg, für die das Referat für Umwelt und Gesundheit verantwortlich zeichnet.

Entsprechend freut sich Umweltreferent Dr. Peter Pluschke über den Erfolg der Kooperation: „Das Interesse der Nürnberger Unternehmen, in erneuerbare Energien zu investieren, freut uns natürlich auch unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes. Beim aktuellen bundesweiten Strommix können die erklärten Vorhaben in 20 Jahren immerhin den Ausstoß von 30 000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden.“

Derart ökonomisch und ökologisch „sonnige Aussichten“ könnten nun die Nachfrage weiterer Unternehmen nach einer individuellen Prüfung der „Solarrendite“ am Standort wecken, zumal die Photovoltaik-Checks ohne hohen Zeitaufwand, aber mit belastbarem Ergebnis durchführbar sind.

Und so funktionieren die Solarchecks für Nürnberger Unternehmen: Die Experten der Solarinitiative Nürnberg ermitteln aus dem Luftbild des Unternehmens die sinnvolle Anlagengröße und erfassen mit einem überschaubaren Erhebungsbogen die wichtigsten Verbrauchsdaten. Im Übrigen kann auf branchenübliche Standardwerte (Lastprofile, Stromkosten) zurückgegriffen werden. Mit einem speziellen Wirtschaftlichkeitsprogramm für Photovoltaikprojekte wird ein Ergebnisbericht erstellt, der die wichtigsten wirtschaftlichen Kennwerte für die grundsätzliche Beurteilung des skizzierten Solarprojekts liefert. Informationen und Angebote zum weiteren Vorgehen werden den Unternehmen an die Hand gegeben, ebenso eine Liste von Dienstleistern und ausführenden Firmen.

Erich Maurer, Geschäftsführer der ENERGIEAGENTUR nordbayern GmbH, der im Auftrag der Stadt Nürnberg die Solarinitiative durchführt, erläutert: „Wir haben die Photovoltaik-Checks konservativ gerechnet, sogar ohne Kostensteigerungen des Strombezugs aus dem Netz. Dennoch liegen die berechneten Renditen der Projekte bei gut sieben bis acht Prozent. Dies ist vor allem auf die gesunkenen Investitionskosten und den hohen Anteil der solaren Eigenversorgung zurückzuführen. Die Gestehungskosten des Solarstroms liegen oft deutlich unterhalb des Strombezugspreises aus dem Netz. Kurzum, Unternehmen sollten wissen: Photovoltaik ist eine lohnende Investition!“ let

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