Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 107 / 30.01.2018

Ausstellung „Jenseits von Krieg – Alltag in Gaza“

Im Westen ist Ezz Al Zanoon aus Gaza vor allem für seine Bilder von Leid und Verzweiflung des Kriegs bekannt. In seiner erstmals in Deutschland gezeigten Ausstellung im Foyer des Heilig-Geist-Hauses, Hans-Sachs-Platz 2, möchte der junge Fotograf aber das Leben zeigen, das trotz allem weitergeht. Die Ausstellung des Amts für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg und der Initiative zur Förderung der Beziehungen zwischen Nürnberg und Nablus e.V. ist vom 5. bis 28. Februar 2018 jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.

In Gaza zeigte Al Zanoon seine Fotos in einer Pop-Up-Ausstellung in den Straßen der Flüchtlingslager. Er hängte seine Bilder an Wäscheleinen auf, um zu zeigen, dass Kunst nicht nur Sache von Museen und Galerien ist. Auch in Nürnberg hängen Al Zanoons Fotos auf Wäscheleinen.

Die Eröffnung findet am Montag, 5. Februar 2018, um 18 Uhr statt. Anwesend sind die beiden Journalisten Ahmed Balousha und Mohammed Al Sheikh Youssef aus Gaza. Sie kennen den Fotografen und werden aus eigener Erfahrung über den Alltag und das Leben der Jugend in Gaza sprechen. Die Begrüßung übernimmt der Leiter des Amts für Internationale Beziehungen Dr. Norbert Schürgers, außerdem spricht Prof. Dr. Horst Kopp vom Arabischen Haus Nürnberg e.V. Der Abend wird von Gilbert Yammine musikalisch begleitet.

Kuratiert wurde die Ausstellung von der Nürnberger Journalistin Victoria Schneider, die Ezz Al Zanoon und seine Pop-Up-Ausstellung aus ihren Aufenthalten in Gaza kennt.

Zum Thema „Jugendkultur in Gaza“ gibt es am Mittwoch, 7. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Foyer des Heilig-Geist-Hauses eine Diskussionsrunde mit den Journalisten Ahmed Balousha und Mohammed Al Sheikh Yousef sowie Victoria Schneider. Georg Escher von den „Nürnberger Nachrichten“ moderiert die Veranstaltung.

Ezz Al Zanoon ist noch jung, hat aber schon eine beachtliche Karriere als Fotograf für internationale Namen wie das „Wall Street Journal“, „Getty Images“, „AlJazeera“ und andere gemacht – obwohl er seine Heimat Gaza bis vor kurzem nie verlassen durfte. Der heute 25-Jährige übernahm vor zehn Jahren die Kamera seines älteren Bruders, als dieser von einer Rakete getroffen wurde und nicht mehr arbeiten konnte. Nach drei Kriegen zwischen Israel und der den Gazastreifen regierenden Hamas änderte er seinen Fokus. Er wollte das Leben zeigen und feiern.

Ezz Al Zanoon sagt über die Ausstellung: „Die Idee der Ausstellung war, den Menschen und vor allem den Kindern in Gaza die schönen Seiten ihrer Heimat zu zeigen. Wir haben drei Kriege hinter uns und sehen oft selbst die hübschen Dinge des Alltags nicht mehr. Ich wollte den Jungen zeigen, dass Kunst für alle zugänglich ist, dass sie sie erleben und selbst kreativ sein können.“

Organisierte Führungen durch die Ausstellung können mit Daniel Nevaril, E-Mail ib@stadt.nuernberg.de, koordiniert werden. jos

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