Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 203 / 22.02.2018

Fotoausstellung und Vortrag „After Selma“

Die Fotoausstellung „After Selma“ vergleicht die Bürgerrechtsproteste für das afroamerikanische Wahlrecht in den 1960er Jahren mit den aktuellen Protesten unter dem Motto „Black Lives Matter“ gegen Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern in den USA. Die Aufnahmen von Joshua Rashaad McFadden aus Nürnbergs Partnerstadt Atlanta sind ab Montag, 5. März 2018, um 18.30 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, zu sehen. Bei der Vernissage in deutscher und englischer Sprache ist der Fotograf anwesend. Die Ausstellung geht bis zum 26. April 2018 und ist Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr geöffnet, samstags und sonntags sowie in den Osterferien auf Anfrage. Der Eintritt ist frei.

Trotz des Civil Rights Act von 1964, der eine Wahldiskriminierung aufgrund der Rasse ausschloss, gab es vor allem in den Südstaaten erbitterten Widerstand gegen afroamerikanische Wahlbeteiligung und Gleichberechtigung. Während der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung fanden zahlreiche Proteste statt, so auch der Marsch von Selma nach Montgomery, Alabama, im Jahr 1965. Dieser Protestmarsch hatte das Ziel, schwarze Wähler in den Südstaaten zu registrieren. Martin Luther King führte die Demonstranten 54 Meilen (circa 87 Kilometer) in die Hauptstadt von Alabama. Trotz Konfrontation mit gewalttätigen Gruppen, erreichte der historische Marsch innerhalb von drei Tagen seine Ziele: die Stadt Montgomery sowie die Verstärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Schwierigkeiten afroamerikanischer Wähler und die Notwendigkeit für ein neues Wahlrechtsgesetz. Mutige Afroamerikaner wie Martin Luther King meisterten den steinigen Weg in ein neues und gerechtes Terrain: den Voting Rights Act von 1965. Heute spiegeln die Straßen ähnliche Szenen aus der Vergangenheit wider. Landesweit kämpfen junge afroamerikanische Männer und Frauen weiterhin für Bürgerrechte. Die Stimmung: „Wir marschierten in Selma los, aber wo sind wir jetzt, 50 Jahre später?“

Joshua Rashaad McFaddens Fotografien der Ausstellung „After Selma“ ziehen einen Vergleich zwischen den damaligen und heutigen Protesten. Die Bilder, bewusst in schwarz-weiß gehalten, betonen die Gefühle der heutigen Bewohner Selmas. Joshua Rashaad McFadden ist ein preisgekrönter Künstler. Geboren in Rochester, New York, lebt er heute in Atlanta. Seine Karriere als Fotograf begann mit seinem Bachelorstudium in North Carolina und dem Masterabschluss in Fotografie am Savannah College of Art and Design in Atlanta, Georgia. 2015 wurde er von „LensCulture“ als eines der aufsteigenden Talente der Welt bezeichnet und mit dem ersten Platz des International Photography Awards (IPA) für seine Ausstellung „After Selma“ ausgezeichnet.

Vortrag zur Bürgerrechtsbewegung
Im Zusammenhang mit der Fotoausstellung hält die Amerikanistin Dr. Katharina Gerund von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Dienstag, 6. März 2018, um 18.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Martin Luther King – Bürgerrechtsbewegung und Erinnerungskultur“. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag analysiert, wie die amerikanische Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre und Martin Luther King in der aktuellen Populärkultur ebenso wie in politischen Diskursen nach wie vor allgegenwärtig sind. Katharina Gerund skizziert verschiedene Formen und Funktionen des Erinnerns, bedeutende Ikonen und zentrale Ereignisse. Dabei richtet sie den Blick auch auf die derzeitigen Proteste unter dem Hashtag #BlackLivesMatter.

„After Selma“ ist Teil des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Nürnberg-Atlanta. Das Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg veranstaltet die Ausstellung in Kooperation mit dem Caritas-Pirckheimer-Haus. jos 

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