Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 399 / 13.04.2018

Gründung des Organic Cities Network Europe

Der Nürnberger Stadtrat hat in seiner Sitzung am 14. März 2018 die offizielle Mitgliedschaft im Organic Cities Network Europe bestätigt. Mit dem offiziellen Beitritt macht die Stadt Nürnberg deutlich, dass sie durch ihre kommunalen Aktivitäten als Biometropole und durch die Weltleitmesse BioFach eine der führenden Städte in Europa und weltweit ist. Die Stadt Nürnberg zeigt mit der Vorbereitung und der Gründung des Organic Cities Network Europe auch Engagement auf europäischer Ebene. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um den Titel als Kulturhauptstadt 2025 zu bekommen.

Seit der Jahrtausendwende spielen europäische Städte eine immer wichtigere Rolle bei der Förderung des ökologischen Landbaus, der Bio-Wirtschaft und der Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln. Aufgrund der positiven Erfahrungen und der Fülle von Fachwissen auf lokaler Ebene, aufgrund der Erfolge der Bio-Städte Netzwerke in Italien und Deutschland, aber auch aufgrund der Tatsache, dass die Weichen in der Landwirtschaftspolitik und bei der Förderung des Ökolandbaus entscheidend auf EU-Ebene in Brüssel gestellt werden, reifte die Erkenntnis, dass es erfolgversprechend ist, ein Bio-Städte Netzwerk auf europäischer Ebene zu gründen. Diesen Prozess trieben mehrere Städte, vor allem Wien, Paris, Mailand und auch Nürnberg, voran, so dass am 8. Januar 2018 auf Einladung der Stadt Paris eine offizielle Veranstaltung zur Gründung des Organic Cities Network Europe durchgeführt werden konnte.

Wie die Gründungsveranstaltung in Paris gezeigt hat, unterstützen wichtige Partner auf EU-Ebene das neue Netzwerk. Dies machten leitende Vertreter der EU-Kommission / Fachbereich Ökolandbau, von IFOAM Europe (Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen) sowie auch des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen / UNDP deutlich. Aus Nürnberg beteiligte sich auch die NürnbergMesse, die dieses Städtenetzwerk als wichtigen Partner für die Weltleitmesse BioFach sieht. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch darin, dass mit dem Kongress „Stadt.Land.Bio“, der im Jahr 2018 zum vierten Mal stattfindet, die Probleme, Fragen und Lösungsansätze von Städten und Regionen in Verbindung mit der BioFach diskutiert werden.

Das Organic Cities Network Europe will die Kompetenzen bündeln und in die Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung in Europa einbringen. Im Fokus stehen, städtische Ernährungsinteressen und Stadt-Land-Vernetzung in die europäische Agrarpolitik einzubringen, Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung zu verfolgen sowie zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommen über Klimawandel, der Sustainable Development Goals (SDGs) und des Milan Urban Food Policy Pact beizutragen. Durch die verbindliche Zusammenarbeit können sich die Städte in Brüssel mehr Gehör verschaffen und auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Ein wichtiges Anliegen ist es auch, über gemeinsame Projekte EU-Fördermittel aus den Bereichen Agrar- und Ernährungspolitik in Anspruch zu nehmen.

Die Partnerstädte des Organic Cities Network Europe wollen gemeinsam die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Dies ist vor allem durch den Zugang zu guten hochwertigen, vorzugsweise frisch, saisonal, genussvoll und regional produzierten Bio-Lebensmitteln möglich. Dies erreichen Bio-Städte vor allem über mehr Bio-Lebensmittel in kommunalen Einrichtungen wie zum Beispiel Kantinen, Kindertagesstätten und Schulen, erhöhte Präsenz von Bio-Produkten bei kommunalen Veranstaltungen und auf lokalen Märkten – allesamt mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten. Die europäische Politik der ökologischen Beschaffung soll insbesondere ein regionales Konzept, in Bezug auf kleine Biobauern und -produzenten, bekommen. Die Städte sehen sich als Kristallisationspunkt für eine regionale Wertschöpfung und für die Stärkung der ländlichen Räume.

Gründerinnen und Gründer des Städtenetzwerks sind die Städte:
Correns (Frankreich), Lauf (Deutschland), Metropole Mailand (Italien), Nürnberg (Deutschland), Paris (Frankreich), Porec (Kroatien), Seeham (Österreich), Växjö (Schweden), Wien (Österreich).

Gründungs-Organisationen und –Institute sind:
Bio Forschung Austria, Città del Bio Italien, Eco-Estonia, Milan Center for Food Law and Policy, Netzwerk Bio-Städte Deutschland. let

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