Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 435 / 24.04.2018

Impfempfehlung für junge Familien mit Neugeborenen

Die Bayerische Impfwoche macht junge Familien mit Neugeborenen auf den Impfschutz aufmerksam. „Impfen rund um die junge Familie“ ist das Motto der 5. Bayerischen Impfwoche, die das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zusammen mit der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) von Montag bis Sonntag, 23. bis 29. April 2018, parallel zur Europäischen Impfwoche 2018 veranstaltet. Die Bayerische Impfwoche macht mit zahlreichen landesweiten Aktionen auf die empfohlenen Impfungen vor und während der Schwangerschaft bei den werdenden Eltern und bei den Kontaktpersonen von Neugeborenen wie Geschwistern, Großeltern sowie medizinischem Personal wie Hebammen und Ärzten aufmerksam.

Hintergrund ist, dass vermeintliche Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern oder Keuchhusten mittlerweile vermehrt im Erwachsenenalter auftreten. Somit stellen infektiöse Familienangehörige, andere Verwandte oder Bezugspersonen eine Gesundheitsgefahr für noch nicht geimpfte Neugeborene dar. Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen ist Initiator dieser Impfwoche. Sie vereint Ärzteverbände, den öffentlichen Gesundheitsdienst, Apothekenverband, Hebammenverband, die Kassen und viele weitere industrieunabhängige Akteure, denen eine fundierte Information der Bevölkerung zum Impfschutz ein Anliegen ist.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte zum Start der 5. Bayerischen Impfwoche: „Als zweifache Mutter und Ärztin liegt mir die Gesundheit unserer Kleinsten besonders am Herzen. Ein gesundes und vollständig geimpftes Umfeld schützt Neugeborene am besten vor Infektionskrankheiten.“ Die Ministerin ergänzte: „Erwachsene sind sich meist nicht bewusst, dass sie ohne Impfschutz als mögliche Krankheitsüberträger eine Gesundheitsgefahr für noch nicht geimpfte Babys und Kleinkinder sein können. Neugeborene können an einigen Infektionen wie etwa Masern oder Keuchhusten schwer erkranken und bleibende Schäden davontragen. Deshalb widmet sich die diesjährige Bayerische Impfwoche dem wichtigen Thema ‚Impfen rund um die Familie‘“.

Für Impffragen stehen in dieser Woche im besonderen Maße viele niedergelassene Ärzte, Betriebsärzte sowie Apotheker zur Verfügung. Ein weiteres Impfberatungsangebot der LAGI besteht am Samstag, 28. April 2018, von 11 bis circa 17 Uhr auf dem Jakobsplatz.

Das Gesundheitsamt bietet ganzjährig vormittags eine Impfberatung für Erwachsene an unter der Telefonnummer 09 11 / 2 31-58 46. Bei der Schuleingangsuntersuchung werden zusätzlich auch außerhalb der Bayerischen Impfwoche Eltern zum Impfschutz ihrer Vorschulkinder beraten. Weitere Informationen finden sich auch im Internet unter www.schutz-impfung-jetzt.de.

Gesundheitsministerin Huml appellierte: „Nutzen Sie die Möglichkeit zur Vorsorge durch Impfungen. Denn Ihr Schutz ist auch der Schutz des Neugeborenen. Jährlich erkranken Neugeborene an schweren Verläufen von Infektionskrankheiten, die durch eine Impfung vermeidbar gewesen wären.“ So bergen Masern in den ersten Lebensjahren die Gefahr von schweren Komplikationen wie Pneumonie, Meningitis und Enzephalitis. Eine Grippeinfektion in den ersten Lebenswochen ist oft mit einem schweren Krankheitsverlauf verbunden, es kann zu hohem Fieber und Exsikkose mit der Gefahr einer Hirnschädigung kommen.

Zahl der Masern-, Mumps-, Keuchhusten-, Windpocken- und Grippefälle
Dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden in diesem Jahr bei den impfpräventablen Infektionskrankheiten (Stand 13. April 2018) bislang 20 Masernfälle, 51 Mumpsfälle und 1 292 Windpockenfälle gemeldet. Bei Keuchhusten gab es 1 050 Meldungen und 41 648 Grippefälle verzeichnete das LGL in diesem Jahr bislang in Bayern. Allein im Nürnberger Gesundheitsamt wurden in diesem Jahr bis zum 13. April 2018 64 Windpockenfälle und 32 Keuchhustenfälle gemeldet.

Die Ministerin fügte hinzu: „Auch die Tatsache, dass gerade junge gesunde Erwachsene selten zum Arzt gehen und damit für eine Impfberatung nur schwer zu erreichen sind, hat uns gemeinsam mit der LAGI dazu veranlasst, hier den Schwerpunkt der diesjährigen Impfwoche zu setzen. Mit der Bayerischen Impfwoche werben wir bayernweit für das Impfen. Ziel ist es, die Menschen vom Nutzen zu überzeugen, vergessene oder übersehene Impfungen nachzuholen und Impflücken zu schließen.“

Bei der Bayerischen Impfwoche werden konkret die empfohlenen Impfungen vor einer Schwangerschaft – Masern/Mumps/Röteln (MMR) –, Windpocken (Varizellen), Keuchhusten (Pertussis) bei der Impfung gegen Diphterie und Tetanus und während der Schwangerschaft (Influenza) beworben. Ab dem Zeitpunkt der Geburt sind die Impfungen für alle Kontaktpersonen von Neugeborenen (MMR, Windpocken, Keuchhusten, Pneumokokken, Influenza) von Bedeutung.

Über die Bayerische Impfwoche
Die LAGI organisiert etwa alle zwei Jahre eine Bayerische Impfwoche mit wechselndem Fokus. Die Mitglieder bieten Aktionen und Impfberatung in größeren bayerischen Städten an. Vom 23. bis 29. April 2018 veranstaltet die LAGI in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) die 5. Bayerische Impfwoche. Der Fokus der diesjährigen Impfwoche liegt beim „Impfen rund um die junge Familie“.

Weitere Informationen finden sich unter www.schutz-impfung-jetzt.de. Aktuelle Flyer und Broschüren zum Thema Impfen können kostenfrei unter www.bestellen.bayern.de mit Stichwort „Impfen“ bezogen werden.

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)
Die LAGI wurde im November 2006 gegründet. In dem industrieunabhängigen Arbeitsgremium arbeiten die in Bayern für die Impfprävention tätigen Akteure und Institutionen partnerschaftlich zusammen. Die LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung auf der Basis der Freiwilligkeit und informierten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern. Der Sitz der Geschäftsstelle ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Mehr zur LAGI und zur Impfwoche unter www.lagi.bayern.de. let

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