Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 666 / 26.06.2018

N2025: Spurensuche – Aktualität des Erinnerns

Das Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt Europas 2025 der Stadt Nürnberg lädt zu einer Podiumsdiskussion ein. Themen des Abends am Donnerstag, 28. Juni 2018, um 19.30 Uhr, Einlass um 19 Uhr, im Kulturzentrum Z-Bau, Frankenstraße 200, sind Erinnerung und Erbe. Nürnberg ist ein Ort, an dem seit Jahrzehnten an den Nationalsozialismus, an Krieg, Vertreibung und Unterdrückung erinnert wird. Welche Relevanz hat diese Erinnerung heute und für kommende Generationen? Welche Rolle kann die Kunst dabei einnehmen? Der Eintritt zu dem Gespräch ist frei, es wird eine Übersetzung in Gebärdensprache angeboten.

Zu Gast auf dem Podium ist Jochen Gerz, einer der wichtigsten Konzeptkünstler Europas. Gerz wurde 1940 in Berlin geboren und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Paris. Derzeit lebt der Künstler in Irland. In den späten 1960er Jahren begann er, als Konzeptkünstler mit neuen Medien zu arbeiten. Gerz war Teil der documenta 6 und documenta 8 in Kassel. Jochen Gerz wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem German Art Critics Preis (Berlin 1996), dem Grand Prix National des Arts Visuels (Paris 1998) sowie dem Prix Evens (Antwerpen 2002).

Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen Themen wie Demokratie, Erinnerung und Europa, die er mit Text, Fotografie, Video, Installation und Performance bearbeitet. Seine Arbeiten im öffentlichen Raum, für die Gerz maßgeblich bekannt ist, kreisen um die Entstehung individueller und kollektiver Erinnerung und um die Vergangenheit und Zukunft Europas. So thematisiert Gerz mit Werken wie The Public Bench und The Future Memory in Coventry (2003) die Historizität der Beziehungen zwischen europäischen Ländern und fragt danach, wie sich die Erinnerung an die beiden Weltkriege in der Öffentlichkeit und im Stadtbild niederschlagen.

Gerz‘ Arbeiten ist charakterisiert durch eine einladende Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in die Produktion seiner Werke. Der Platz des Europäischen Versprechens, der Ende 2015 in Bochum eröffnet wurde, entstand unter Beteiligung von mehr als 14 000 Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Namen in den Boden eingravieren ließen und dem Platz ein persönliches Versprechen hinzufügten.

Nach einem Vortrag von Jochen Gerz folgt eine Podiumsdiskussion mit Kulturreferentin Julia Lehner. Die Veranstaltung wird moderiert von Mechtild Manus. Manus leitete die Goethe-Institute in Dublin und Montreal und arbeitet derzeit in der Zentrale des Goethe-Instituts in München. Gemeinsam mit Jonathan P. Vickery gab Mechtild Manus im Jahr 2016 den im Campus Verlage erschienenen Sammelband „The Art of the Multitude“ zu verschiedenen Arbeiten von Jochen Gerz heraus.

Weitere Informationen unter www.jochengerz.eu und www.n2025.de. boe

Stadt Nürnberg

Amt für Kommunikation und Stadtmarketing

Leitung:
Andreas Franke

Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de