Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 721 / 09.07.2018

Vortrag über das lange Ende des Ersten Weltkriegs

Der Historiker Robert Gerwarth, Gründungsdirektor des Zentrums für Kriegsstudien am University College in Dublin, spricht in seinem Vortrag „Das lange Ende des Ersten Weltkriegs. Europa 1917 bis 1923“ über den gewaltsamen Übergang Europas vom Krieg zum Frieden und die Bedeutung dieser Ereignisse für die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 12. Juli 2018, um 19 Uhr im Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72.

Die Brutalität des Ersten Weltkriegs ist in der kollektiven Erinnerung Europas fest verankert. Fast völlig vergessen ist hingegen das Leid, das die zahlreichen Bürgerkriege, Vertreibungen, Pogrome und gewaltsamen Auseinandersetzungen nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 über weite Teile des Kontinents brachten. Von Russland, der Ukraine und den Staaten Osteuropas, von Deutschland und Österreich bis zum Balkan und in den Mittleren Osten wurde um das Erbe der zerbrechenden Reiche gerungen und für eine neue politische Ordnung getötet. Die nicht enden wollenden Kämpfe der Nachkriegszeit kosteten nicht nur Millionen Menschenleben, sie hinterließen unter den Überlebenden ein explosives Erbe: schwache Staaten, traumatisierte und hasserfüllte Bevölkerungsgruppen sowie Politiker und Militärs, die nur auf die nächste Gelegenheit warteten, um Rache zu üben. Der Vortrag konzentriert sich besonders auf die Gewalterfahrungen der Verlierer des Weltkriegs und die Nachfolgestaaten der untergegangenen Imperien der Hohenzollern, Habsburger, Osmanen und Romanows.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Der Preis des Friedens. Die Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg“, mit der das Memorium Nürnberger Prozesse anlässlich des Kriegsendes vor 100 Jahren die Bedeutung und Folgen der Friedensschlüsse beleuchtet.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter Telefon 09 11 / 3 21-7 93 72 oder per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de wird gebeten. alf
 

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