Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 898 / 11.09.2018

Mittelalterliche Lochgefängnisse wieder geöffnet

Nach einer umbaubedingten Schließung der Ehrenhalle sind die Lochgefängnisse in den Kellergewölben des Rathauses nun wieder geöffnet. Besucher können die Kerker aus dem 14. Jahrhundert ab sofort bei begleiteten Rundgängen mit dem Medienguide erkunden. Die Rundgänge beginnen täglich um 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr und dauern etwa 30 Minuten. Der Medienguide ist verfügbar in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch sowie in Leichter Sprache. Der Eingang zu den Lochgefängnissen erfolgt über die Ehrenhalle des Rathauses, Rathausplatz 2.

Das „Nürnberger Loch“ ist der älteste Teil des Rathauses und eines der größten erhaltenen Stadtgefängnisse des Mittelalters. Doch es war nicht immer ein Kerker: Einst boten hier Bäcker ihre Waren an. Als die Nürnberger ab 1332 mit dem Hauptmarkt ihre neue Stadtmitte schufen, bauten sie das Brothaus zum Rathaus um. Das Gelände ringsum schütteten sie auf – das Erdgeschoss wurde zum Keller und die Läden zum Gefängnis. Das „Loch“ war vor allem Untersuchungsgefangenen und Todeskandidaten vorbehalten. Der wohl bekannteste Insasse war der Bildhauer Veit Stoß, der wegen Fälschung eines Schuldscheins einsaß. Zellen, Folterkammer, Schmiede, Gefängnisküche und Brunnenraum vermitteln noch heute ein beeindruckendes Bild damaliger Gerichtsbarkeit.

Bis Ende 2018 können die Besucher der Lochgefängnisse nach ihrem Rundgang durch das Haus ihren individuellen Eintrittspreis selbst bestimmen. Es liegt ganz in ihrem Ermessen, ob oder wie viel sie für die Besichtigung zahlen möchten.

Vom Besuch durch Kinder unter 10 Jahren wird abgeraten. Die Lochgefängnisse sind zudem leider nicht barrierefrei. Gruppenführungen können gebucht werden über das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) unter Telefon 09 11 / 13 31-2 41 oder per E-Mail an schulen@kpz-nuernberg.de.

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