Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1119 / 02.11.2018

Szenische Lesung zum Ende des Ersten Weltkriegs

Die Kammerschauspielerin Adeline Schebesch und der Soziologe Prof. Dr. Friedhelm Kröll werfen mit ihrer szenischen Lesung „1918: Volk ohne Kaiser“ einen ungewöhnlichen Blick auf das Ende des Ersten Weltkriegs. Die Präsentation beginnt am Sonntag, 11. November 2018, um 11 Uhr im Saal 600, Bärenschanzstraße 72.

Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Abkommens von Compiègne. Dieser Waffenstillstand beendete zwar offiziell den Staatenkrieg, aber die darauffolgende Nachkriegszeit war vielerorts gleichermaßen eine Zeit des Aufbruchs wie der Enttäuschung. Die Lesung führt an zwei entscheidende Handlungsorte der Jahre 1918/19: Berlin und München. Die Schriftsteller Harry Graf Kessler und Thomas Mann gewähren mit ihren Tagebuchaufzeichnungen Nahaufnahmen unterschiedlicher Schauplätze im Nachkriegs-Deutschland. Die Beobachtungen weiterer zeitgenössischer Aktivisten, Schriftsteller und Dichter wie Franz Mehring, Erich Mühsam, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Karl Kraus und Ernst Jünger vertiefen wichtige Stichworte aus den Tagebüchern und illustrieren die Atmosphäre von Veränderung und Neuanfang, von Hoffnung und Pessimismus. An der Seite von Adeline Schebesch, die die literarischen Momentaufnahmen liest, nimmt Prof. Dr. Friedhelm Kröll mit Kommentierungen der Passagen die zeithistorische Einordnung vor.

Die Lesung ist Abschluss der Veranstaltungsreihe „Der Preis des Friedens. Die Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg“, mit der das Memorium Nürnberger Prozesse anlässlich des Kriegsendes vor 100 Jahren die Bedeutung und Folgen der Friedensschlüsse beleuchtet.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter Telefon 09 11 / 3 21-7 93 72 oder per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de wird gebeten. alf

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