Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1153 / 09.11.2018

Lesungen zwischen Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit

Bei „Literatur ohne Grenzen“ präsentiert Michal Hvorecký am Mittwoch, 14. November 2018, um 19.30 Uhr seinen vielgelobten Roman „Troll“. Am Donnerstag, 15. November 2018, lesen ein Experte der französischen Literatur sowie Schülerinnen und Schüler des Willstätter-Gymnasiums ab 19.30 Uhr Texte von Dichtern und Soldaten an der Front des Ersten Weltkriegs. Der Eintritt für die Veranstaltungen in der Stadtbibliothek Zentrum, Gewerbemuseumsplatz 4, beträgt jeweils 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, 4 Euro mit Nürnberg-Pass.

In seiner rasanten Erzählung „Troll“ entwirft der slowakische Erfolgsautor Michal Hvoreckýs eine Dystopie Europas: In Osteuropa ist ein autoritärer Staat entstanden, in dem die öffentliche Meinung durch das Internet beherrscht wird. Im Interview mit dem „Spiegel“ antwortete der Autor auf die Frage nach dem Realitätsbezug seines Werks: „Es ist schon jetzt Realität. Als ich 2015 angefangen habe zu schreiben, dachte ich, dies sei eine Zukunftsvision, ein fantastischer Roman. Inzwischen liegt die Handlung jedoch leider sehr nah an der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit hat die Science-Fiction überholt, sagt einer meiner Protagonisten.“ Mit seinem Werk, das die Grenzen zwischen einer verstörenden Zukunft und einer längst stattfindenden Gegenwart verschmelzen lässt, hat Hvorecký einen Nerv getroffen. Das zeigt auch die umfassende Berichterstattung in überregionalen und regionalen Print- und Rundfunkmedien, ob „Deutschlandfunk“, „Tagesspiegel“ oder „Süddeutsche Zeitung“. Michal Hvorecký, geboren 1976, lebt in Bratislava. In seinem Heimatland engagiert er sich gegen Fremdenhass und Online-Hetze. Michal Hvorecký spricht Deutsch.

Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. Aus diesem Anlass lässt der frühere Vorsitzende des Deutsch-französischen Clubs und Experte der französischen Literatur, Dr. Klaus Roth, am 15. November die damalige Realität aufleben: Er und Schülerinnen und Schüler des Willstätter-Gymnasiums lesen aus Texten von Dichtern und Soldaten, die an der Front und in den Schützengräben ihre Gedanken und Gefühle zu Papier gebracht haben. Motto des Abends ist ein Zitat aus Franz Werfels Gedicht „Der Krieg“: „So fährst du hin, Zeit, in den lärmenden Traum.“ Die Lesung findet auf Deutsch und Französisch statt. jos

Michal Hvorecký im Interview mit dem „Spiegel“: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/michal-hvorecky-im-interview-zu-troll-die-slowakei-als-dystopie-a-1224745.html

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