Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 291 / 21.03.2019

Weltwassertag 2019: Wasser ist Menschenrecht

Am morgigen Freitag, 22. März 2019, ist Weltwassertag. Ziel des von der Unersco ins Leben gerufenen Aktionstags ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Seit 1993 steht der 22. März jedes Jahr unter einem besonderen Thema – dieses Jahr ist es „Leaving no one behind – Niemanden zurücklassen“. Für seinen Kampf für den freien Zugang zu Wasser ehrt die Stadt Nürnberg Rodrigo Mundaca aus Chile am 22. September 2019 mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis.

Am Dienstag, 19. März 2019, veröffentlichten die Vereinten Nationen ihren jährlichen UN-Weltwasserentwicklungsbericht. Demnach haben 2,1 Milliarden Menschen und damit fast jeder Dritte keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser. 4,3 Milliarden Menschen können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen. In Europa und Nordamerika haben allein 57 Millionen Menschen keine Wasserleitungen in ihren Häusern. Der Zugang zu sauberem Wasser wurde am 28. Juni 2010 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 64/292, abgeleitet aus dem Recht auf Nahrung, offiziell als Menschenrecht anerkannt. In den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Developement Goals/SDG) der Agenda 2030, formuliert SDG 6 das Ziel der freien Verfügbarkeit von sauberem Wasser und Sanitärversorgung für alle.

In seinem Heimatland Chile kämpft der Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2019, Rodrigo Mundaca, seit Jahren für das Recht auf Wasser. Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung soll ihn bei seinem mutigen Engagement unterstützen. Der Agraringenieur und Generalsekretär der Organisation MODATIMA (Movimiento de Defensa por el protección del Medio Ambiente/ Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes) betont: „Wasser ist ein essentielles und unveräußerliches Recht und stellt die Grundlage aller weiteren Rechte dar.“ Mundacas Heimat, die Region Petorca nördlich von Santiago de Chile, ist durch zahlreiche Wasserkonflikte zwischen Agribusiness-Unternehmen (hauptsächlich Avocados und Zitrusfrüchte für den Export), lokalen Kleinbauern sowie der ländlichen Bevölkerung gekennzeichnet.

Neunzig Prozent der Wasserrechte sind in Chile privatisiert, was dazu führt, dass Unternehmen das Wasser aus den Flüssen, vor allem auf Avocado-Plantagen und in private Brunnen ableiten. Die Avocado steht mit ihrem besonders wasserintensiven Anbau stellvertretend dafür, dass auch in Deutschland Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert sind, verantwortungsvoll mit dem sogenannten virtuellen Wasser, das zur Erzeugung all unserer Produkte benötigt wird, umzugehen. Bei der Fachtagung „Das Recht auf Wasser“ am Freitag, 20. September 2019, im Caritas-Pirckheimer-Haus können sich Nürnbergerinnen und Nürnberger zu diesem vielfältigen Thema informieren und austauschen. Weitere Auskünfte dazu erhalten Interessierte beim städtischen Menschenrechtsbüro, Telefon 09 11 / 2 31-50 30. maj

Weitere Informationen unter
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