Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 517 / 18.05.2019

Katastrophenschutz-Vollübung „Oleum 2019“ der Stadt Nürnberg

Die Stadt Nürnberg führte am Samstag, 18. Mai 2019, als untere Katastrophenschutzbehörde anlässlich der Überprüfung des externen Notfallplans für den Störfallbetrieb TransTank GmbH in der Hamburger Straße im Hafengebiet eine Vollübung durch. Beteiligt waren über 400 Einsatzkräfte unter Einbeziehung aller maßgeblichen Einsatzstäbe sowie Nürnberger Krankenhäuser. Insgesamt waren einschließlich Übungsdarstellung, Übungslenkung und Betreuung rund 900 Personen an der Übung beteiligt.

„Die Übung hat ihren Zweck voll und ganz erfüllt. Wir haben vor Ort das Zusammenspiel verschiedener Einsatzkräfte wie der Berufsfeuerwehr, den Freiwilligen Feuerwehren, den Rettungsdiensten, dem THW und vielen anderen in einer sehr gut vorbereiteten Übungssituation testen können. Ich war beeindruckt von der professionellen Arbeit und dem hervorragenden Miteinander. Wir werden im Nachgang die gemachten Erfahrungen genau analysieren und daraus Schlüsse ziehen, wie wir uns weiter verbessern können. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen 900 Beteiligten für ihren großartigen Einsatz bei dieser Übung“, fasst der Gesamteinsatzleiter der Übung, Bürgermeister Christian Vogel, in einem ersten Resümee zusammen.

Angenommene Übungslage
Das Übungsszenario war der Brand eines Großtanks mit insgesamt zwölf Verletzten aufgrund einer Verpuffung im Tanklager am Nürnberger Hafen. Wegen seines Umfangs drohte der Brand dabei auf die benachbarten Tanks überzugreifen, weswegen diese gekühlt werden mussten. Die Löschung des eigentlichen Tankbrands konnte dabei nur von Spezialkräften der Werkfeuerwehren der mittelbayerischen Mineralölfirmen durchgeführt werden, die aus dem Raum Ingolstadt herangeführt werden mussten. Um die Lage weiter zu verschärfen, kollidierte ein besetzter Nahverkehrsbus, der aufgrund des Brands über eine Betriebsstraße umgeleitet wurde, mit der Hafenbahn. Durch unachtsame Verkehrsteilnehmer kam es dabei zusätzlich zu einem Folgeunfall mit mehreren PKW, von denen einer ins Hafenbecken stürzte. Die Befreiung und Erstversorgung der rund 70 verunglückten Personen wurde vor Ort von Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk durchgeführt. Dabei mussten alle Einsatzstellen miteinander koordiniert und zur Verfügung stehende Einsatzmittel effizient eingesetzt werden. Die übergeordneten operativen Einsatzmaßnahmen wurden deshalb durch den Einsatzstab Örtliche Einsatzleitung auf der Feuerwache 5 an der Messe geleitet. Die Gesamtleitung übernahm aufgrund der Größe und der notwendigen fachübergreifenden Zusammenarbeit Bürgermeister Christian Vogel mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz in der Integrierten Leitstelle auf der Feuerwache 4 am Hafen. Hier wurde zu Übungszwecken ebenfalls das Bürgertelefon eingerichtet, über das im Ernstfall die Anfragen besorgter Bürger
beantwortet werden. Das städtische Presseamt informierte fingierte Öffentlichkeit und Medien über die sozialen Medien, die städtische Website und Pressemitteilungen.

Besonderheiten
Neben den Nürnberger Katastrophenschutzeinheiten kam das gemeinsame Tankbrandhilfeleistungskontingent der Werkfeuerwehren der mineralölverarbeitenden Betriebe im Raum Ingolstadt zum Einsatz. Es verfügt als einzige Einheit in Bayern über die notwendige Technik zum Löschen großer Tankbrände.

Zum ersten Mal waren auch Nürnberger Krankenhäuser im Echtbetrieb in die Übung mit eingebunden: Die rund 80 Patienten wurden von der Einsatzstelle ins Krankenhaus Martha-Maria und in die Standorte Nord und Süd des Klinikums Nürnberg gebracht und dort in der Notaufnahme versorgt. Zusätzlich wurden auch Angehörigen- und Pressedarsteller in den Kliniken eingesetzt. Dadurch konnten die Krankenhäuser ihre Notfallpläne in einer möglichst realen Übungssituation testen.

Übungsziele
Geübt wurden

  • die Zusammenarbeit aller Führungsebenen der Katastropheneinsatzleitung der Stadt Nürnberg in der Führungsgruppe Katastrophenschutz, der Örtlichen Einsatzleitung und der unterstellten Abschnittsleitungen,
  • die fachdienstübergreifende praktische Zusammenarbeit aller Katastrophenschutzorganisationen im Einsatzfall,
  • das Zusammenwirken der zahlreichen beteiligten Fachbehörden und Einrichtungen einschließlich Krankenhauseinsatzleitung,
  • die Erprobung des externen Notfallplans des Tanklagers am Nürnberger Hafen.

Beteiligte Einsatzkräfte
Seitens der Feuerwehr Nürnberg wurden samt Sonderfahrzeugen elf Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr mit insgesamt 33 Einsatzbeamten sowie 18 Fahrzeuge mit 108 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Nürnbergs (Worzeldorf, Gartenstadt, Eibach, Werderau, Großgründlach, Buchenbühl, Boxdorf, Altenfurt, Almoshof, Moorenbrunn, Neunhof) eingesetzt.

Das Tankbrandhilfeleistungskontingent der Werkfeuerwehren Bayernoil, Xervon und Airbus bestand aus acht Fahrzeugen mit insgesamt 27 Einsatzkräften.

Das Technische Hilfswerk, Ortsverband Nürnberg, nahm mit seinen drei Technischen Zügen und Sondereinheiten des Ortsverbands Nürnberg aus insgesamt 16 Fahrzeugen und 56 Helfern an der Übung teil.

Die fünf Hilfsorganisationen des Nürnberger Rettungsdienstes (Bayerisches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) waren mit insgesamt 53 Fahrzeugen und 147 Einsatzkräften des Rettungs-, Wasserrettungs- und Sanitätsdienstes beteiligt.

Die bayerische Polizei sicherte das Übungsgelände samt Verkehrsmaßnahmen mit mehreren Streifenwagenbesatzungen ab.

Weitere Beteiligte
Stadt Nürnberg: 2. Bürgermeister und Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK), Örtliche Einsatzleitung (ÖEL), Bürgertelefon, Presse- und Informationsamt, Rechtsamt, Ordnungsamt, Gesundheitsamt und Umweltamt;
Klinikum Nürnberg mit den Standorten Nord und Süd;
Krankenhaus Martha-Maria;
Centrum für Pflegeberufe;
Firma TransTank;
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt;
Bayernhafen Nürnberg. alf

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