Nr. 621 / 19.06.2019
Andreas Christoph Schmidts Dokumentarfilm „Das vergessene Verbrechen“ behandelt eindrucksvoll das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg und nach 1945. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, zeigt den 45-minütigen Film am Dienstag, 25. Juni 2019, um 18.30 Uhr. Im Anschluss führt die Historikerin Anika Kreft ein Gespräch mit dem Regisseur.
Am 22. Juni 1941 begann das „Unternehmen Barbarossa“ – die Invasion der Sowjetunion durch die deutsche Armee. Im Verlauf des Vernichtungskriegs der Wehrmacht gerieten mehr als fünf Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Gefangenschaft. Mehr als 60 Prozent der Kriegsgefangenen überlebten ihre Gefangenschaft nicht. Sie wurden Opfer physischer Gewalt, starben vor Hunger oder an Krankheiten. Sie sind damit eine der größten Opfergruppen des Zweiten Weltkriegs. Der Film „Das vergessene Verbrechen“ erzählt die Geschichte der Vergehen an den sowjetischen Soldaten und zeichnet nach, warum diese in Vergessenheit gerieten. 2017 wurde der Film mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutiert Anika Kreft, Historikerin am Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, mit Andreas Christoph Schmidt unter anderem über die Frage: Verändert der Film die öffentliche Erinnerung an den Nationalsozialismus, in der die brutale Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen bislang nur eine untergeordnete Rolle spielte?
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter Telefon 09 11 / 2 31-75 38 oder per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de wird empfohlen. alf
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
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