Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1003 / 07.10.2019

Freistaat fördert Innovationspaket zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV

Das zwischen VAG, den Partnern im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern abgestimmte VGN-Innovationspaket 2020-2024 fördert der Freistaat Bayern durch Zuweisungen in Höhe von jährlich bis zu 12,8 Millionen Euro und steuert zusätzlich rund 30 Millionen Euro bei zu einem 365-Euro-Jugendjahresticket mit Gültigkeit im Gesamtraum des VGN. Dies teilte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder am heutigen Montag, 7. Oktober 2019, im Heimatministerium in Nürnberg bei einer Pressekonferenz mit Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Fürths Landrat Matthias Dießl mit.

„Bayern macht den Öffentlichen Nahverkehr günstiger und attraktiver“, so Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Die Staatsregierung unterstütze dafür die Kommunen. „Mit dem neuen 365-Euro-Jugendticket sind 360 000 Schüler und Azubis im gesamten VGN für einen Euro pro Tag unterwegs. Das ist eine echte Hinführung junger Menschen an den ÖPNV – in Nürnberg, Fürth und Erlangen, von Lichtenfels bis Treuchtlingen und Rothenburg bis Amberg. Zudem entfällt für alle VGN-Fahrgäste die Tariferhöhung 2020 mithilfe des Freistaats. Dazu gibt es Förderungen für neue Fahrzeuge und digitale Angebote.“

„Das ist der Einstieg des Freistaats in die Mitfinanzierung der Betriebskosten des Öffentlichen Personennahverkehrs – und wer da drin ist, kommt schlecht wieder raus“, betonte Dr. Ulrich Maly, der Vorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Großraum Nürnberg ist. „Wir werden stärker in die Digitalisierung gehen und das E-Ticket und den E-Tarif vorantreiben. Es braucht aber auch attraktive Tarife und attraktive Angebote, etwa durch dichtere Takte“, so Nürnbergs Oberbürgermeister, der die Einführung des 365-Euro-Tickets für Schüler und Auszubildende für eine spannende Sache hält: „Wir erreichen damit junge Leute in einem Alter, in dem das Mobilitätsverhalten geprägt wird. Diese unkomplizierte Flatrate ist der ideale Einstieg, um die Mobilitätswende auch in den Köpfen stattfinden zu lassen.“ Die Einführung des 365-Euro-Jugendtickets werde den VGN über 43 Millionen Euro kosten. Davon übernehme der Freistaat zwei Drittel der Kosten. Die einmalige Aussetzung der Tariferhöhung zum 1 Januar 2020 sorge für eine „Verschnaufpause“, so Dr. Maly, der auf weitere Verbesserungen wie die die flächendeckende Einführung des 9-Uhr-Abonnements und eines rabattierten Anschlusstickets hinwies. „Wir setzen darauf, dass sich Bund und Land dauerhaft für den ÖPNV engagieren“, betonte der OB. Auch für den Fürther Landrat Matthias Dießl sind die Ausdehnung des 9-Uhr-Abos auf den Gesamtraum des VGN und das Schüler-Auszubildenden-Jahresticket besonders attraktiv. „Auf dem Land wird es nie ohne Auto gehen, aber die Frage ist, braucht es das zweite Auto?“, erklärte er.

Das auf fünf Jahre angelegte Innovationspaket, dem der Nürnberger Stadtrat in seiner Sitzung am 25. September 2019 zustimmte, beinhaltet Maßnahmen zur Optimierung und Digitalisierung und bedeutet im Wesentlichen eine finanzielle Entlastung der Kunden und somit eine Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen Personennahverkehrs. So sollen in den kommenden Jahren etwa die automatische Fahrpreisfindung und ein Anschlussfahrausweisrechner eingeführt werden. Neben der Tarifstabilität im Jahr 2020 sowie der Vereinfachung des Systemzugangs gehört das 365-Euro-Jugendticket zu den vom Freistaat geförderten Maßnahmen. Es soll im gesamten Raum des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg gelten – also bei 131 Verkehrsbetrieben und auf insgesamt 778 Linien – und allen Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden einen günstigen Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr bieten. Die Einführung kann zum Schuljahr 2020/2021 erfolgen.

Für den VGN bietet sich durch die Förderung des Freistaats die Möglichkeit, den ÖPNV zeitgemäßer zu gestalten und dem Wandel der Mobilität sowie der Erwartungshaltung der Kunden Rechnung zu tragen. Zustimmen müssen noch die Gremien der verschiedenen Verbundpartner im VGN und der am 10. Oktober tagende Grundvertragsausschuss. alf

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