Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1016 / 09.10.2019

Gespräch über italienische Militärinternierte

In einem Gespräch diskutieren die Historikerinnen Dr. Sara Berger und Daniela Geppert das Schicksal italienischer Militärinternierter im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Nürnberg-Langwasser und geben Einblicke in jüngste Forschungserkenntnisse. Begleitend liest Schauspieler Thomas Witte aus Briefen und Tagebüchern Betroffener. Die Veranstaltung „Vom Freund zum Feind“ beginnt am Montag, 14. Oktober 2019 um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.

Am 8. September 1943 trat Italien aus dem Bündnis mit dem Deutschen Reich aus. Die deutsche Wehrmacht nahm daraufhin hunderttausende italienische Soldaten und Offiziere gefangen und brachte den Großteil in Lager nach Deutschland, auch nach Nürnberg-Langwasser. Als sogenannte italienische Militärinternierte wurde ihnen der Schutz der Genfer Konvention versagt. Wie andernorts wurden die italienischen Soldaten auch in Nürnberg völkerrechtswidrig zur Zwangsarbeit vor allem in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Im Gespräch beleuchten Dr. Sara Berger von der Stiftung Museum der Shoah Rom und Daniela Geppert vom Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin die Behandlung und Erfahrungen der gefangenen Italiener.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de wird empfohlen. Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Das Reichsparteitagsgelände im Krieg. Gefangenschaft, Massenmord und Zwangsarbeit“, die noch bis 2. Februar 2020 im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zu sehen ist. ll

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