Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1206 / 15.11.2019

Carl-von-Ossietzky-Mittelschule wird Kulturschule

Im Schuljahr 2019/2020 nimmt die Carl-von-Ossietzky-Mittelschule am Pilotprojekt „Kulturschulen in Bayern“ des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus teil. Sie ist eine von neun teilnehmenden Schulen in ganz Bayern.

„Die Stadt Nürnberg hat sich auf den Weg gemacht, Kulturhauptstadt zu werden – die Carl-von-Ossietzky-Mittelschule als eine von vier Mittelschulen in ganz Bayern ausgewählt für das Pilotprojekt ‚Kulturschulen in Bayern‘ – macht sich derweil ebenso auf den Weg, das Zertifikat und die Auszeichnung ‚Kulturschule‘ nach drei Jahren zu erhalten“, sagt Schulleiterin Heidi Schwenk. Für dieses schulartübergreifende Projekt wurden neben den Mittelschulen auch eine Realschule, ein Gymnasium und drei Förderzentren ausgewählt.

Der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo begründet in seiner Presseveröffentlichung vom 12. September 2019 seine Auswahl: „Es handelt sich um Schulen, die schon in den vergangenen Jahren besonders engagiert an verschiedenen Programmen und Projekten zur künstlerisch-kreativen Bildung teilgenommen haben und für die diese zentrale Bestandteile des Schullebens sind.“ Am Freitag, 22. November 2019, besucht die Projektleitung des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung in München (ISB) die Carl-von-Ossietzky-Mittelschule.

Über die private, unabhängige Stiftung Mercator, die mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft anstrebt, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet, wird das Pilotprojekt finanziell unterstützt. Was hat die Carl-von-Ossietzky-Mittelschule nun Besonderes zu bieten? Betritt man das Schulgelände in Sündersbühl, fällt auf, dass hier die Kunst großgeschrieben wird. Das Haus zieren verschiedene Kunstwerke. Viele Schülerarbeiten sind in den Gängen ausgestellt, die sich thematisch zu einer Ausstellung verbinden. Regelmäßig werden diese neu gestaltet und wechseln sich je nach Vorhaben ab. Aus den Ergebnissen des Kunstunterrichts entwickelt sich alljährlich ein Kunstkalender, der unter Einbindung der Schülermitverwaltung (SMV) entsteht. Weiterhin engagieren sich an der Schule regelmäßig externe Künstler, die mit den Schülerinnen und Schülern in Projekten, zum Teil im Unterricht oder auch über den Unterricht hinaus, arbeiten. Dies rundet das künstlerische Element am Haus ab.

So entstanden Tape-Kunstarbeiten, begleitet von der Künstlerin Barbara Engelhardt auf dem Schulgelände. In den Unterrichtshäusern wurde das Projekt „Freiheit für den Frieden“ umgesetzt. Es ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit Künstlerin Patrizia Arrigo-Daumenlang, das auf Stoff gestaltet mit Worten, Texten, Zeichnungen und Symbolen die Themen Menschenrechte, Frieden, Demokratie und Meinungsfreiheit aufgreift. Außerdem entstanden Schweißprojekte unter Leitung von Künstler Stuff Klier. Die dreidimensionalen Ergebnisse sind auf dem Schulgelände verteilt.

„Die Schüler profitieren von vielen kulturellen Zusatzangeboten, zum Beispiel nimmt die Schule regelmäßig mit vielen Klassen am Kulturrucksack teil, der von der Stadt Nürnberg finanziell gefördert wird. Auch die Teilnahme an den Nürnberger Kulturtagen ist selbstverständlich. Zahlreiche weitere Projekte belegen, dass an der Carl-von-Ossietzky-Mittelschule auf Kultur großen Wert gelegt wird“, sagt Heidi Schwenk.

Verschiedene Theaterprojekte, unter anderem mit dem Kindertheater Mummpitz, wurden im Laufe der Zeit auf den Weg gebracht. Die kulturelle Einbindung der Schule erfolgt auch über andere Einrichtungen, zum Beispiel mit verschiedenen Projekten in der Villa Leon im Stadtteil, die unterschiedlich gefördert werden. In diesem Schuljahr ist ein großes Zeitungs-, Fernseh- und Radioprojekt „Druckerschwärze“ mit der „Nürnberger Zeitung“ und „Radio Charivari“ geplant. Dieses findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit unter der Leitung von Jean-Francois Drozak statt.

Ein Tanzprojekt mit der Tanzpädagogin Esther-Maria Merchel wird gerade initialisiert und läuft voraussichtlich das ganze Schuljahr über.

Eine Kulturschule zu werden erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Engagement seitens aller Beteiligter. Das Lehrerkollegium hat sich auf den Weg gemacht, um die kreativ-künstlerische Bildung als eine Säule des Schulprogramms für die Förderung der Schülerinnen und Schüler neben der allgemeinen Bildung und der Berufsorientierung zu setzen. Das Ziel der Schule ist, die Schülerinnen und Schüler für das Leben nach der Schule zu stärken. „Kulturelle Bildung ist Allgemeinbildung, die es jedem Menschen ermöglichen soll, am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren, sich zu entfalten und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Schlüsselqualifikationen werden gefördert und die jungen Menschen gewinnen an Reife. Positive Nebeneffekte sind unter anderen das Zusammenwachsen der Schulfamilie“, sagt Heidi Schwenk. Auch der Elternbeirat der Carl-von-Ossietzky-Mittelschule freut sich über die Auszeichnung und unterstützt den Weg zur Kulturschule Bayerns mit großem Engagement.

Das ISB hat dafür einen Arbeitskreis initialisiert. Ziel ist es, neben der Prozessbegleitung für die ernannten Schulen gemeinsame Konzepte und Best-Practice-Modelle zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Kooperation mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Kultureinrichtungen. Die finanzielle Unterstützung für die am Projekt teilnehmenden Schulen durch die Stiftung Mercator beinhaltet auch Fortbildungen für die Lehrerkollegien. let

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