Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1225 / 22.11.2019

Frauenpreis 2020 für vorbildliche „Mutmacherinnen“

Der städtische Frauenpreis 2020 geht an das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum und die Stadtteilmütter der Stadtmission Nürnberg. Der Stadtrat folgte in seiner nichtöffentlichen Sitzung am gestrigen Donnerstag, 21. November 2019, einstimmig der Empfehlung der Jury. Beide Vereine werden für ihre Migrationsarbeit zur Integration von Frauen, Müttern und Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte gewürdigt. Die Auszeichnung ist mit jeweils 2 000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 5. März 2020, im Historischen Rathaussaal statt.

Die Projekte leisten laut Jury „einen wichtigen Beitrag zur Förderung des friedlichen Miteinanders in unserer Stadtgesellschaft. Die sehr engagierten Frauen sind Mutmacherinnen und Brückenbauerinnen“. Das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum (IFMZ) bietet vor allem Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, ihre Lebenssituation aktiv zu gestalten. Zudem stellt es ihnen ein breites Spektrum an Bildungs-, Freizeit- und Beratungsangeboten zur Verfügung. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Frauen und Mädchen sowie deren Integration zu fördern. „Das IFMZ stellt für viele Frauen und Mädchen die Basis für ein selbstbewusstes und ein selbstständiges Leben dar. Das 40-jährige Bestehen, das dieses Jahr gefeiert wurde, spricht für den enormen Erfolg und zeigt, wie Integration und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen über Generationen hinweg funktionieren können“, hebt die Jury hervor.

Die Stadtteilmütter der Stadtmission Nürnberg unterstützen seit zehn Jahren zugewanderte oder geflüchtete Familien, sich im neuen Lebensumfeld zurechtzufinden. Mütter, meist mit Migrationshintergrund und oftmals mit der Situation der Frauen, deren Lebensbedingungen und deren Geschichte vertraut, erhalten zunächst eine umfangreicheAusbildung zu "Stadtteilmüttern“. Aufgrund ihrer eigenen Migrations- und Integrationserfahrungen können sie betroffene Familien unterstützen. „Das Angebot ist niederschwellig: Die Stadtteilmütter kommen in die Alltagswelt der Frauen und suchen dort nach passgenauen Hilfen. Die Tatsache, dass sie keine pädagogischen Fachkräfte sind, sondern engagierte Mütter, die ehrenamtlich tätig sind, ermöglicht ihnen einen einfachen und schnellen Zugang zu den Frauen“, würdigt die Jury das Projekt.

Ein nicht dotierter Anerkennungspreis geht an die Interreligiöse Frauen-WG. Dieses Projekt der Evangelischen-Jugend Nürnberg, das im Jahr 2018 gestartet ist, ist eine Wohngemeinschaft auf Zeit, bei dem junge Frauen christlichen und muslimischen Glaubens eine Woche lang gemeinsam unter einem Dach leben. Die Teilnehmerinnen verbindet, dass sie in ihrer Gemeinde, Organisation oder ihrem Jugendverband ehrenamtlich engagiert sind. So „wurde ein Format für Frauen geschaffen, bei dem sie sich in einem geschützten Raum eine Woche lang intensiv begegnen und kennenlernen können“, betont die Jury.

Mit dem Frauenpreis zeichnet die Stadt alle zwei Jahre herausragende Leistungen von Frauen und Frauengruppen aus, die sich mit ihren eigenen Anliegen, der Situation der Frauen, ihren Lebensbedingungen und ihrer Geschichte auseinandersetzen und neue Denkmuster und Handlungsformen in Arbeitswelt, Journalistik, Kultur, Politik, Wissenschaft und im ehrenamtlichen Bereich aufzeigen. Kem

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