Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1235 / 25.11.2019

Arbeitstreffen in Argentinien zum La Plata-Delfin

Das erste von der argentinischen Fundación Mundo Marino und der im Tiergarten der Stadt Nürnberg beheimateten Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha organisierte Arbeitstreffen vom 3. bis 6. November 2019 in San Clemente del Tuyu in Argentinien war ein großer Erfolg. Auch in der argentinischen Presse, allen voran in der landesweit erscheinenden Zeitung Clarin, und in vielen regionalen Medien fand der „ESOCC Franciscana Workshop“ breiten Widerhall. Thematisiert wurde der zunehmend besorgniserregende Gefährdungsstatus des La Plata-Delfins (Pontoporia blainvillei), auch Franciscana genannt, in Argentinien, Brasilien und Uruguay. ESOCC steht für Ex-situ options for Cetacean Conservation, das heißt die Möglichkeit, Meeressäugetiere auch außerhalb ihres Lebensraums zu schützen.
 
An dem Workshop nahmen internationale Experten, unter anderem von der IUCN (International Union for Conservation of Nature), dem VAQUITA CPR, der National Marine Mammal Foundation, Wissenschaftler, Tierärzte sowie Vertreter des Ministeriums für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, der Direktion für Fischerei und Aquakultur der Provinz Buenos Aires wie auch Vertreter lokaler und regionaler Nichtregierungsorganisationen teil. Die teilnehmenden Wissenschaftler, die größtenteils bereits seit Jahren den La Plata-Delfin erforschen, kamen aus Argentinien, Brasilien, Uruguay, Frankreich, den Niederlanden, Mexiko, Deutschland und den Vereinigten Staaten.
 
Die größten Probleme für diese Delfinart sehen die Experten in den hohen Beifangzahlen. Obwohl die Gesamtpopulation mit etwa 30 000 bis 35 000 Tieren als umfangreich gilt, weist die hohe Beifang-Quote des La Plata-Delfins auf eine nicht nachhaltige Fischereipraxis hin. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird der La Plata-Delfin als „gefährdet“ eingestuft. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass der Beifang auf regionaler Ebene dazu führte, dass Populationen entweder bereits verschwanden oder stark dezimiert wurden. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch diese Populationen im nächsten Jahrzehnt aussterben werden.

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