Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1241 / 26.11.2019

Paula-Maurer-Preis 2019 zeichnet Schulprojekte aus

Ausgezeichnete Kulturprojekte an Schulen: Bei der Verleihung des PaulaMaurer-Preises am heutigen Dienstag, 26. November 2019, ist die Städtische und Staatliche Wirtschaftsschule Nürnberg für ein Projekt zur Erinnerungskultur mit dem ersten Preis in Höhe von 3 000 Euro geehrt worden. Der mit 2 000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Sperberschule für einen Werbefilm in eigener Sache. Den dritten Preis mit 1 500 Euro erhielt das Sonderpädagogische Förderzentrum Jean-PaulPlatz für ein Kulturgeschichts- und Sportprojekt.
 
Die Auszeichnungen sind bei der 14. Verleihung des Paula-MaurerPreises in der Kulturwerkstatt Auf AEG vergeben worden. Die Städtische und Staatliche Wirtschaftsschule Nürnberg wurde für ihr Projekt „Blühendes Gedenken“ mit dem ersten Preis geehrt. Es leistet einen Beitrag zur Erinnerungskultur angesichts der immer größer werdenden zeitlichen, räumlichen und gedanklichen Distanz junger Menschen zu Kriegsschrecken. Den zweiten Preis erhielt das von Schülerinnen und Schülern mitgestaltete Medienprojekt „Werbefilm für die Sperberschule“ – eine Selbstdarstellung, die die Identifikation mit der Schule steigert und den Umgang mit den neuen Medien gefördert hat. Der dritte Preis würdigt das Sonderpädagogische Förderzentrum Jean-Paul-Platz für sein interdisziplinäres Kulturgeschichts- und Sportprojekt „Fußball trifft auf Geschichte – Jenö-Konrad-Cup“.  
 
Der Paula-Maurer-Preis wird für herausragende Nürnberger Projekte in Zusammenarbeit von Kultur und Schule vergeben – ganz im Sinne seiner Stifterin. Paula Maurers Anliegen war es, jungen Menschen gleiche Chancen bei der Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. Seit 2006 würdigen das Amt für Kultur und Freizeit (Kuf) und der Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e.V. in ihrem Namen jährlich Kooperationen, die Kindern und Jugendlichen besondere Erfahrungs- und Entfaltungsräume in unterschiedlichen kulturellen Sparten eröffnen.  
 
Auch alle weiteren Schulen, die sich mit ihren Projekten beworben haben, wurden für ihr Engagement gewürdigt und stellten ihre Arbeit vor. Unter den 15 Einreichungen fiel der unabhängigen Jury die Entscheidung nicht leicht. Ein besonderes Augenmerk legte sie deshalb auf Kooperationen, die durch ihre inhaltsreiche Konzeption, ihre partizipative Ausrichtung und ihre nachhaltige Verankerung im Schulalltag überzeugten. Erstmals bekamen die Gäste im Anschluss an die Übergabe der Preise und Urkunden durch Bürgermeister Dr. Klemens Gsell sowie Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner die Gelegenheit, sich einen Eindruck von den Projekten zu verschaffen. An interaktiven Stationen gaben die beteiligten Kinder und Jugendlichen Einblick in die Praxis.


Ausführliche Informationen zu den ausgezeichneten Projekten 2019

Erster Preis (3 000 Euro): 
„Blühendes Gedenken“ ist eine Kooperation der Städtischen und Staatlichen Wirtschaftsschule Nürnberg mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, Harald Kienle und Pflanzen Kölle. Holocaust? Nie gehört? Das Projekt „Blühendes Gedenken“ zum Volkstrauertag 2017 und 2018 leistete einen Beitrag zur nachhaltigen Erinnerungskultur. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Menschenrechtsbüro und dem Künstler Harald Kienle pflanzten Jugendliche der 8. und 9. Klasse in Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege und der NaziGewaltherrschaft 1 950 Narzissen auf dem Südfriedhof. Dieser schlichte und zugleich intensive symbolische Akt brachte den jungen Menschen die Leiden und Konsequenzen der Kriege nahe. Ihre Mitgestaltung der Volkstrauertage machte das Gedenken greif- und nachvollziehbar.
 
Zweiter Preis (2 000 Euro): 
Der „Werbefilm für die Sperberschule“ ist eine Kooperation der Sperberschule (Grund- und Mittelschule) mit Lennart Peters / pingpong workshops. Begleitet vom Filmemacher Lennart Peters produzierten die Schülerinnen und Schüler der Patenklassen 4e und 7M anhand der Fragestellung „Was macht unsere Schule aus?“ einen Werbefilm für ihre Einrichtung. Dem Alter, den Interessen und der Lebenswelt der Teilnehmenden entsprechend wurden die Ideen zusammengefügt, als Schulhaus-Rallye dargestellt und als Rap vertont. Dabei eigneten sich die Beteiligten Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien an. Der entstandene Videoclip dient der Image-Verbesserung und trägt zugleich zur Identifikation der jungen Menschen mit ihrer Schule bei.

Dritter Preis (1 500 Euro): 
„Fußball trifft auf Geschichte – Jenö-Konrad-Cup“ ist eine Kooperation des Sonderpädagogischen Förderzentrums Jean-Paul-Platz mit dem  1. FC Nürnberg und TSV Maccabi Nürnberg. Ziel des Projekts „Fußball trifft auf Geschichte“ in Zusammenarbeit mit zwei Fußballvereinen war es, über das den Kindern und Jugendlichen vertraute und sie faszinierende Thema Fußball ein Bewusstsein gegen Rassismus und Fremdenhass zu entwickeln. Am Beispiel des jüdischen FCN-Trainers Jenö Konrad erfuhren die Schülerinnen und Schüler Wissenswertes über die jüdische Kultur und begaben sich bei einer Stadt-Rallye auf die Spuren Nürnberger Jüdinnen und Juden. Sie setzten sich zudem nach ihren vielfältigen Erfahrungen damit auseinander, dem vermeintlich Fremden gegenüber aufgeschlossen und tolerant zu begegnen.


Über Paula Maurer und die Organisation der Veranstaltung

Das Wohl, die Bildung und Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen waren für die Preisstifterin und Namensgeberin Paula Maurer (1909 bis 2009) eine Herzensangelegenheit. Mit ihrem Mann Hans, Sohn des Nürnberger Automobilbauers Ludwig Maurer, bedachte sie die Stadt Nürnberg mit einer großzügigen Schenkung. Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e. V. entwickelte Kuf das Konzept des seit 2006 jährlich vergebenen Preises. Ziel ist es, die Bedeutung kultureller Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen in die Öffentlichkeit zu tragen, die Vernetzung von Kultur und Schule voranzutreiben und das Engagement der Akteurinnen und Akteure zu würdigen und zu stärken. Veranstalter sind der Kultur- und Schulservice Nürnberg (KS:NUE) des Kuf und der Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e. V.    maj
 

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