Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1337 / 19.12.2019

Konzerthaus Nürnberg: Orgel kommt aus Sachsen

Der Nürnberger Stadtrat hat in seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch, 18. Dezember 2019, die Vergabe der Planungs- und Bauleistungen für die Orgel im Saal des künftigen Konzerthauses beschlossen. Der Auftrag über 3,2 Millionen Euro geht an die Firma Hermann Eule Orgelbau und damit an ein traditionsreiches Unternehmen, das 1872 im sächsischen Bautzen gegründet wurde. Der Baubeginn des Konzertsaals ist für den Jahreswechsel 2020/2021 geplant.
 
Die künftige Nürnberger Konzertorgel mit etwa 95 Registern auf drei Manualen, mit Hochdrucklade, Chamade und Fernwerk soll in idealer Weise allen Belangen als Soloinstrument sowie im Zusammenspiel mit Orchester und Chor gerecht werden. Zu den Referenzen der Firma Eule gehören unter anderem die Instrumente in der Mercatorhalle Duisburg, im Konservatorium von St. Petersburg, im Salzburger Mozarteum und im Kulturpalast in Dresden. In Nürnberg hat die Firma Eule 1998 eine Orgel nach dem historischen Vorbild barocker Silbermann-Orgeln in der Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich in Mögeldorf gebaut.  
 
Der Entscheidung vorangegangen war ein mehrstufiges Vergabeverfahren, an dem neben deutschen Firmen auch Orgelbauer aus Österreich, der Schweiz und Kanada teilgenommen haben. Fünf Bieter haben letztlich ein Angebot abgegeben. Sowohl bei der Projektdefinition als auch bei der Durchführung des Verfahrens wurde die Stadt fachlich von einer Expertenkommission beraten, für deren Vorsitz der weltweit tätige Konzertorganist Christian Schmitt gewonnen werden konnte. Dem Nürnberger Publikum ist er vor allem als regelmäßiger Gast bei den Nürnberger Symphonikern bekannt, der Region ist Christian Schmitt darüber hinaus vor allem als Principal Organist der Bamberger Symphoniker verbunden. Weitere Mitglieder der Kommission sind der Organist, Komponist und Pädagoge Professor Jürgen Essl, der die international renommierte Orgelklasse an der Musikhochschule Stuttgart leitet, und der französische Organist Thomas Ospital, seit 2015 Titularorganist an der Kirche Saint-Eustache in Paris und Organiste en Residence an der Maison de la Radio bei Radio France.   
 
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly würdigte die Arbeit der Kommission und hob deren großes Engagement und hohe Professionalität hervor. Vor allem das Zusammenwirken eines weltweit tätigen Konzertorganisten, eines erfahrenen Hochschullehrers sowie eines jungen, für Internationalität und die Zukunft stehenden Franzosen habe sich in hervorragender Weise bewährt.   
 
Die örtliche Orgelwelt war im Zuge eines Hearings eingebunden, bei dem noch vor Einleitung des Vergabeverfahrens der Projektentwurf und die Disposition der Orgel ausführlich erörtert wurden. Auch im weiteren Verfahren sollen die Organisten vor Ort informiert und einbezogen bleiben.  
 
Während des Vergabeverfahrens sind Referenz-Instrumente in Dresden, Wien, London und Köln besucht worden, um die für die Vergabe relevanten Qualitätskriterien an bereits existierenden Instrumenten der fünf Bieter beurteilen zu können. Am Referenz-Instrument der Firma Eule hat die Kommission insbesondere der farbenreiche Klang in Verbindung mit einer großen Ausdruckskraft und souveräner bau- und spieltechnischer Umsetzung überzeugt. Orgelbaumeister Dirk Eule und Jiří Kocourek haben sich als künstlerische Berater mit den Anforderungen an eine Konzertsaalorgel für Nürnberg detailliert auseinandergesetzt. Stadt und Expertenkommission erhoffen sich mit der Beauftragung der Firma Eule eine technisch leistungsstarke, zuverlässige Orgel und ein musikalisch farbenreiches und dynamisches Instrument.  
 
Weitere Informationen zum Konzerthaus Nürnberg unter www.nuernberg.de/internet/stadtportal/konzerthaus.html

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