Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 449 / 30.04.2020

Elisabeth Ries folgt auf Referent Reiner Prölß

Am 1. Mai 2020 tritt Elisabeth Ries das Amt der berufsmäßigen Stadträtin für Jugend, Familie und Soziales an. Sie folgt auf Reiner Prölß, der das Amt seit 2005 innehatte und am heutigen Donnerstag, 30. April, in den Ruhestand geht.
 
Reiner Prölß Reiner Prölß, geboren am 16. April 1953 in Nürnberg, schloss 1977 sein Studium der Sozialpädagogik an der Staatlichen Fachhochschule Nürnberg als Diplom-Sozialpädagoge und 1980 sein Studium der Pädagogik an der Gesamthochschule Bamberg, später Universität Bamberg, als Diplom-Pädagoge ab. Von 1980 bis 1982 war er bildungs- und jugendpolitischer Sekretär der SJD – Die Falken, Nürnberg, von 1982 bis 1986 Lehrer im Beruflichen Schulwesen der Stadt Nürnberg. Ab 1986 leitete Prölß die Abteilung Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfen, dann die Hauptabteilung Heime und Betreutes Wohnen beim Jugendamt der Stadt Nürnberg. Von 1995 bis 2004 war er Mitarbeiter für Grundsatzfragen der Jugend- und Sozialpolitik sowie ämterübergreifender Planung und Koordination im Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg sowie verwaltungsinterner Vertreter der damaligen Referentin Ingrid Mielenz. Seit 2005 ist er berufsmäßiger Stadtrat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg und in dieser Funktion Mitglied der Sozialausschüsse des Bayerischen und Deutschen Städtetags sowie seit 2010 Vorsitzender des Sozialausschusses des Bayerischen Städtetags.
 
Meilensteine von Prölß Amtszeit waren unter anderem:

  • Die strategische Ausrichtung der Arbeit des Geschäftsbereichs an einem „Orientierungsrahmen für eine nachhaltige Jugend-, Familien-, Bildungs- und Sozialpolitik“ mit zehn strategischen Leitlinien.
  • Die Organisationsreform des Geschäftsbereichs Jugend, Familie und Soziales, basierend auf einer politischen Vorgabe und der Notwendigkeit zur Haushaltskonsolidierung. 
  • Der qualitative und quantitative Ausbau der Kindertageseinrichtungen, insbesondere vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz ab dem Jahr 2013. Seit 2005 sind über 12 000 Plätze in Krippen, Kindergärten, Horten, Häusern für Kinder und in der Tagespflege entstanden. Doch nicht nur quantitativ, sondern auch in die qualitative Weiterentwicklung wurde über die Jahre investiert. 2,5 Millionen Euro sind dafür beispielsweise im Haushalt 2020 vorgesehen, weitere Mittel sollen in den darauffolgenden Jahren bereitgestellt werden.
  • Der Ausbau von Angeboten und Einrichtungen sowie die Förderung von Verbänden der Kinder- und Jugendarbeit auch in schwierigen Haushaltszeiten. 
  • Der Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen, die Stabilisierung der Arbeit des Allgemeinen Sozialdienstes durch eine differenzierte Personalbemessung und die Verstetigung des Bündnisses für Familie.
  • Verhindert werden konnte die Privatisierung kommunaler Pflegeeinrichtungen in großem Stil. Wohlfahrtsverbände haben seit 2005 viele Einrichtungen neu geschaffen und bestehende modernisiert. Auch die Weichen für die Weiterentwicklung und Modernisierung des NürnbergStifts als Träger der kommunalen Senioren- und Pflegeheime sind gestellt.
  • Wirksame Armutspräventions- und Bekämpfungsstrategien, insbesondere das Arbeitsprogramm gegen Kinderarmut von 2008, das 2018 zu einem Arbeitsprogramm gegen Kinder- und Jugendarmut weiterentwickelt wurde, sowie die Entwicklung des Arbeitsprogramms gegen Altersarmut im Jahr 2019.
  • Die Förderung und der Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements in Nürnberg sowie Möglichkeiten der Anerkennungskultur für jene, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwesen einbringen. Besonders deutlich wurde das Potenzial des bürgerschaftlichen Engagements für gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Jahren der Flüchtlingszuwanderung seit 2015.  

 
Seit den 1970er Jahren engagierte sich Prölß auf lokaler, Landes- und Bundesebene in unterschiedlichen Funktionen der Jugendarbeit, Jugendhilfe, Jugend- und Sozialpolitik. Von 1987 bis 2006 war er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ), seit 1994 deren stellvertretender Vorsitzender und von 2000 bis 2006 deren Vorsitzender. Seit Juli 2014 ist er stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums (BJK). Außerdem gehört er dem Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge an. Prölß hat zudem zahlreiche Fachbeiträge veröffentlicht.
 
Elisabeth Ries
Elisabeth Ries, geboren am 15. Juni 1973 in Alzenau, studierte an der Universität Passau Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien und schloss 1998 als Diplom-Kulturwirtin ab. An der Université des Sciences Sociales im französischen Toulouse erwarb sie den Titel Maȋtrise en Sciences Politiques. Von 1999 bis 2002 war sie Mitarbeiterin der SPDStadtratsfraktion im Nürnberger Rathaus. Ihre Laufbahn bei der Stadt Nürnberg begann sie 2002 als Redakteurin im Presse- und Informationsamt, wechselte 2005 als persönliche Mitarbeiterin des Referenten in den Geschäftsbereich für Jugend, Familie und Soziales und von dort 2011 in den Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Oberbürgermeisters und Leiterin des Bildungsbüros. Seit 2018 war sie persönliche Mitarbeiterin des Oberbürgermeisters.    boe

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