Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 825 / 27.08.2020

Festival FK:K IV in der Kulturwerkstatt Auf AEG

Avantgarde-Musik, Soundart und Performance verbindet das Festival FK:K IV, das die Schnittstellen zwischen experimenteller Musik und bildender Kunst verschwimmen lässt. Es findet von Donnerstag bis Sonntag, 10. bis 13. September 2020, in der Kulturwerkstatt Auf AEG in der Fürther Straße 244D statt. Organisiert ist es vom FRANZ KAfkA – Künstlerischer Arbeitskreis für kulturellen Antrieb. Mit dabei sind spartenübergreifende international renommierte Künstlerinnen und Künstler. Tickets sind unter www.franzkafkaverein.de erhältlich. Jedes Tagesticket berechtigt zwei Personen zum Eintritt, die Preise liegen zwischen 15 und 30 Euro.
 
Bereits drei Mal hat der Arbeitskreis aus Bamberg im dortigen Kesselhaus das Festival auf die Beine gestellt. Das vierte FK:K Festival ist nun dank der Kooperation mit N2025 erstmals in Nürnberg zu besuchen. Heuer gastiert es unter der Kuration von Jérémie Gnaedig und Felix Forsbach sowohl im Bamberger Kesselhaus als auch in der Kulturwerkstatt Auf AEG.
 
Das Festival beginnt am Donnerstag mit dem Wiener Trio shrack, deren Akteure schon bei vorherigen Festivals dabei waren, und dem Berliner Trio Contagious. Dieses changiert mit elektronischen Klängen an der Grenze zur Clubkultur, dehnt sie jedoch ins Feld experimenteller Musik aus. Das audiovisuell arbeitende deutsch-libanesische Quartett Stellar Banger bringt eine neue Facette ihres Schaffens aus Beirut und Köln nach Nürnberg. Zudem wird der mit Lasertechnik arbeitende AvantgardeSchlagzeuger Lukas Koenig aus dem Duo Koenigleopold zu sehen sein.

Am Freitag liegt der Fokus auf fünf Konzerten mit elektronischer Musik. Ab 20 Uhr spielt Bendik Giske aus Norwegen, der in der Queer-Kunst und der Instrumental-Techno Szene bekannt ist. Er wird von Live-Elektronika und Tanz von Bridget Ferrill und Legz begleitet. Orson Hentschel aus Berlin tritt gemeinsamen mit dem Schlagzeuger Lukas Baumgart auf. Die aus Guiyang in China und in Berlin lebende Künstlerin Pan Daijing präsentiert ihre Kompositionen und Performances, in denen sie diverse Medien und Musikstile verarbeitet.
 
In verschiedenen Bereichen ist die studierte Grafikdesignerin Aïsha Devi aus der Schweiz unterwegs. Ihre Live-Auftritte prägen tranceartige Sounds kombiniert mit Sopran- und Kehlkopfgesang. Außerdem ist Ren Schofield alias Container aus den USA zu hören. Seine Musikkarriere begann er mit 90er Minimal-Techno. Seine Wurzeln in dieser Szene sind in den rohen repetitiven Sounds mit einem Hang zum Noise-Punk zu hören.
 
Der Samstag verbindet die gesamte Bandbreite der Kurationsideale: Zu Gast sind die beiden Trompeter Franz Hautzinger aus Österreich und Mazen Kerbaj aus dem Libanon. Ihre Kollaboration kombiniert experimentelle und ironische Improvisationen, die die Grenzen des Jazz überschreiten. Bei ihren Auftritten reizen sie die mikrotonalen Sounds aus und spielen mit den Luftgeräuschen der Trompeten. So entwickeln sie einen instrumentalen Dialog. Außerdem spielt die französische Supergroup improvisierte Jazzmusik mit Jac Berrocal, David Fenech und Vincent Epplay. Das Trio verbindet visuelle Medien mit einer Mischung aus Anarcho-Folk, West-Coast-Jazz, französischer Literatur und Dub. Den Abschluss bildet Fehler Kuti, die noch recht junge Zusammenarbeit des Musikers und Anthropologen Jan Warner mit den von The Notwist bekannten Musikern Markus Acher und Tobias Siegert. Die Popsongs der sechsköpfigen Band thematisieren Kolonialismus und Deutschland.
 
Am Sonntag ist der britische Filmemacher Dan Shutt eingeladen. Er drehte die Dokumentation „Washed by the moon” über die iso-polyphone Gesangstechnik in Albanien. Diese 3000 Jahre alte und unter UnescoWeltkulturerbe stehende Chormusik wird durch den siebenköpfigen albanischen Chor Vlora of independence präsentiert. Die Sänger kommen aus Orten rund um Vlora. Dort hielten die Musiker die Gesangstradition auch während der Hoxa-Diktatur aufrecht. Loup Ubertos Kompositionen kreisen um traditionelle Gesangsstrukturen und einen selbstgebauten Dudelsack. Er schafft so Konzerte, die zwischen Soundart und Folk changieren. Zudem steht der Neoklassik-Komponist Lambert auf dem Programm.    let

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