Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 921 / 18.09.2020

Spatenstich für den Neubau des August-Meier-Hauses

 

Mit dem offiziellen Spatenstich hat am heutigen Freitag, 18. September 2020, der Neubau des August-Meier-Hauses, einer Einrichtung des NürnbergStift, begonnen. Auf dem Gelände in der Regensburger Straße entstehen in den kommenden zwei Jahren 158 Plätze der stationären Pflege.

Der Neubau wurde notwendig, da das um 1939 errichtete Bestandsgebäude klare funktionale und bauliche Mängel aufweist. Eine Sanierung zur Umsetzung der Anforderungen und Bestimmungen aus dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz ist nicht wirtschaftlich. Daher hat der Werkausschuss des Nürnberger Stadtrats NürnbergStift mit der Errichtung eines Ersatzneubaus beauftragt. „Wir verstehen es als Auftrag an die Stadtgesellschaft, sich um die Pflege älterer Menschen zu kümmern“, sagte Oberbürgermeister Marcus König zum Baubeginn. Nürnberg setze nicht auf die Privatisierung von Pflegeeinrichtungen, sondern habe sich 1999 bewusst dazu entschieden, städtische Häuser in kommunaler Hand zu erhalten.

Von den künftigen 158 Pflegeplätzen ausschließlich in Einzelzimmern haben 32 Plätze den Schwerpunkt gerontopsychiatrische Erkrankungen/Demenz. Innerhalb dieses Schwerpunkts wird eine Pflegeoase mit zehn Plätzen für besonders pflegebedürftige, immobile Bewohnerinnen und Bewohner verwirklicht. Hinzu kommt als teilstationäre Einheit eine Tagespflege mit 16 Plätzen sowie eine integrierte Nachtpflege mit vier Plätzen. Im Vergleich zum aktuellen Bestand entstehen zusätzlich rund 20 stationäre Pflegeplätze sowie die komplett neue teilstationäre Einrichtung der Tages-/Nachtpflege. Zudem wird künftig ein differenziertes Angebot geschaffen für Menschen, die auf Pflege in unterschiedlichen Formen angewiesen sind. „Wir brauchen flexible Formen, in denen ältere Menschen gut leben können und wollen“, sagte Sozialreferentin und Erste Werkleiterin Nürnberg Stift Elisabeth Ries zum Bauauftakt. Neben den Wohn- und Pflegebereichen entstehen Gemeinschaftsräume sowie attraktive Außenflächen und Freianlagen. „Das wird ein Haus zum Wohlfühlen“, ist sich Oberbürgermeister Marcus König sicher.

Viel Wert gelegt wird auf die Öffnung ins Quartier: Künftig sollen Angebote auch für Menschen aus den umliegenden Stadtteilen geschaffen werden und das Miteinander im sozialen Nahraum gestärkt werden. Dem offenen und lebendigen Angebot entsprechend wird der Neubau August-Meier-Haus und nicht mehr August-Meier-Heim heißen. Sozialreferentin Elisabeth Ries sagte sazu: „Wir wollen hin zu einer stärkeren Einbindung in den Stadtteil. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Bewohner nach Privatheit und die Verbindung mit der Nachbarschaft zusammenzubringen.“

Der Neubau hat verschiedene Geschosshöhen mit maximal vier Stockwerken. Die einzelnen Gebäudeteile erhalten jeweils einen Innenhof. Insgesamt entstehen rund 12 000 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Für die Planung des Neubaus ist das Architekturbüro weinbrenner.single.arabzadeh, Nürtingen/Stuttgart, zuständig, die  beauftragte Baufirma ist Georg Reisch GmbH & Co. KG, Bad Saulgau. „Die Anlage funktioniert wie eine kleine Stadt“, erklärte Architekt Afshin Arabzadeh. Die Beziehung zwischen öffentlichem Raum und den privaten Wohneinheiten sei wesentlich für den Entwurf.

Die Gesamtinvestitionskosten liegen bei knapp 34 Millionen Euro, die durch Eigenmittel, Darlehen, Fördermittel und Zuschüsse finanziert werden. Aus den Haushaltsmitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege wurden 9,98 Millionen Euro zugesagt. An der Ausgestaltung des geplanten Andachtsraums wird sich die evangelische Kirche finanziell beteiligen.

Die Baufertigstellung und Inbetriebnahme ist für 2022 geplant.    boe

 

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