Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1185 / 26.11.2020

„Raumkompass Nürnberg“ startet mit Pilotprojekten

Seit Anfang des Jahres erstellt die Stadt Nürnberg ein Konzept für eine zentrale Anlaufstelle für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer sowie Kunst-, Kultur- und Kreativschaffende auf Raumsuche. Das Projekt „Raumkompass – Dein Raum für Kultur“ ging im Oktober 2020 online. Nun folgen erste Pilotprojekte. Das erste ist die Belebung eines ehemaligen Supermarkts, gemeinsam mit dessen Eigentümerin, der wbg Nürnberg. Ab sofort erhalten potenzielle künftige Nutzerinnen und Nutzer Informationen zu diesem Pilotprojekt und weiteren Raumangeboten auf www.raumkompass.nuernberg.de.
 
Die rund 500 Quadratmeter bedürfen wenig Instandsetzung, haben große Fensterflächen und Oberlichter sowie genügend Fluchtwege und sind damit ideal geeignet für eine Ateliergemeinschaft oder andere kreative Nutzungsideen. Der Supermarkt liegt inmitten eines dicht bebauten, aber verkehrsberuhigten Gebiets in Langwasser.
 
Für die wbg Nürnberg sind Kunst und Kultur seit Langem wichtige Aspekte der Stadtteilentwicklung. Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner begrüßt dieses Engagement: „Ich freue mich sehr, dass die Stadt Nürnberg mit der wbg eine starke und engagierte Partnerin an ihrer Seite weiß – denn es besteht ein großer Mangel an nutzbarem Kulturraum. Der Raumkompass Nürnberg will dieser Entwicklung entgegenwirken.“ Ralf Schekira, Geschäftsführer der wbg Nürnberg GmbH, betont: „Es ist der wbg ein großes Anliegen, nicht nur Wohnraum zu fördern, sondern auch in anderen Bereichen wichtige Infrastruktur bereitzustellen. Hierzu zählen auch Räume für Kunst und Kultur.“

Mit ihren vielfältigen Erfahrungen, großer Expertise in Hinblick auf die Bedürfnisse von Immobilienbesitzerinnen und -besitzern sowie als Eigentümerin von geeigneten Immobilien ist die wbg Nürnberg ideale Partnerin des Raumkompasses für eine langfristige Kooperation.  
 
Chancen für Kultur, Wohneigentum und Stadtentwicklung
Kulturelle Nutzungen bieten viele Chancen für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie für Anwohnerinnen und Anwohner und die gesamte Stadtentwicklung. Sie werten Leerstände auf und wecken das Interesse weiterer potenzieller Mieterinnen und Mieter. Umgebung und Standort gewinnen an Attraktivität, ein mögliches künftiges Nutzungskonzept kann sich entwickeln.
 
Seit Oktober bündelt die Website Raumkompass umfassende Informationen zu Kulturräumen für Eigentümerinnen und Eigentümer wie Kunst- und Kulturschaffende. Mit den Pilotprojekten wird nun eine erste Erprobungsphase in der Konzeptentwicklung für eine zentrale Anlaufstelle eingeläutet. Für weitere Pilotprojekte sucht der Raumkompass noch zusätzliche Kooperationspartnerinnen und -partner. Neben diesen Aktivitäten folgt zeitnah eine Umfrage zur Ermittlung der Raumbedarfe Kunst-, Kultur- und Kreativschaffender in Nürnberg. Im kommenden Jahr schließt dann die Entwicklung eines Leitfadens für Raumsuchende sowie die Vorstellung des entwickelten Konzepts im Stadtrat an. Das Konzept berücksichtigt Dezentralität, Stadtentwicklung, Bedarfe, Besonderheiten und vorhandene Erfahrungen in Nürnberg.
 
Zentrales Thema: Räume für die Kultur
Der „Raumkompass“ ist eine Maßnahme der Kulturstrategie Nürnbergs und trägt damit strukturell zu einer zukunftsfähigen Kulturszene in Nürnberg bei. Das Amt für Kultur und Freizeit (Kuf) wurde mit seiner Umsetzung beauftragt, weil es bereits zweimal Partner in EU-Projekten zur Belebung von leerstehendem Baukulturerbe war. In Zusammenhang damit entstand unter anderem die digitale Karte „OffSpaces“, die nun als Grundstein für den „Raumkompass“ weiterentwickelt und gepflegt wird.  
 
Einige Großstädte Deutschlands haben bereits ihr eigenes Modell gefunden wie etwa München mit dem „Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München“, Bremen mit der „Zwischenzeitzentrale“ oder Dresden mit der „Kreativraumagentur“. Das Nürnberger Modell entsteht daher auch im Austausch mit diesen erfahrenen Akteurinnen und Akteuren.   maj

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