Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 666 / 05.07.2021

Seit einem Jahr integrierte Fachkraft in Skopje

Seit einem Jahr setzt sich Gerold Schnabl in Nürnbergs nordmazedonischer Partnerstadt Skopje für bessere Luft in der Hauptstadt des Landes ein. Schnabl, der bis zum Frühjahr 2020 als Umweltingenieur bei der Stadt Coburg arbeitete, ist integrierte Fachkraft des Förderprogramms „Fachkräfte für Kommunale Partnerschaften Weltweit“ (FKPW). Durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen konnte er seine Arbeit vor Ort mit Verzögerung im Juli 2020 aufnehmen.

Eines der Hauptprobleme in Skopje ist die deutlich erhöhte Luftverschmutzung, die teilweise den EU-Grenzwert um das Zehnfache überschreitet. Deshalb unterstützt Gerold Schnabel die Umweltabteilung der Stadtverwaltung und begleitet die Entwicklung von LuftreinhalteManagementsystemen. Er sensibilisiert die Stadtbevölkerung zu Umweltthemen, organisiert den Austausch zwischen Stadtverwaltung, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürgern und hilft bei der Umsetzung der Maßnahmen im Alltag. Als Bindeglied zwischen den Stadtverwaltungen wirbt er Fördermittel ein, organisiert Fortbildungen und ist Ansprechpartner vor Ort.

Neben vielen kleineren Projekten wie der Teilnahme am „day of clean air for blue skies“ oder der Reinigungsaktion „CleanUp Skopje“, bei der neben zahlreichen freiwilligen Helfern auch die deutsche Botschafterin Anke Holstein teilnahm, arbeitet Gerold Schnabl auch an zwei großen Förderprojekten mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW): Beim Projekt „Schornsteinfeger für saubere Öfen und saubere Luft in Skopje“ koordiniert er unter anderem die Schulungen der Fachkräfte vor Ort und setzt sich für die rechtliche Umsetzung innerhalb der Stadtverwaltung und eine geeignete Ausstattung der Kaminkehrer und Kaminkehrerinnen in Skopje ein. Mit Stephanie Wimmer, der zuständigen Sachbearbeiterin vom Amt für internationale Beziehungen, präsentierte er das Projekt am 17. November 2020 auch als GoodPractice-Beispiel bei der Osteuropakonferenz von Engagement Global vor über 100 Vertreterinnen und Vertretern aus deutschen und osteuropäischen Kommunen.

Beim Corona-Solidarpaket „sichere Schule trotz Corona“ entwickelte er mit dem Hygiene-Experten Marcel Weißenfels vom Bayerischen Roten Kreuz – Kreisverband Nürnberg Stadt ein Hygienekonzept für Skopjes Schulen, infolgedessen Möglichkeiten zum Händewaschen geschaffen, Desinfektionsspender installiert und Schulungen zum Thema Hygiene durchgeführt wurden. Da die Schülerinnen und Schüler aus Skopje normalerweise das Toilettenpapier selbst zur Schule mitbringen müssen, verringern bereits einfache Maßnahmen wie das Anbringen von Papierhandtuch-Spender das Infektionsrisiko im Schulalltag.

Hintergrund
Das FKPW-Programm, das die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umsetzt, vermittelt Expertinnen und Experten in kommunale Partnerschaften zur Unterstützung bei der Bewältigung globaler und drängender Probleme und Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Kommunales Umweltmanagement und viele weitere. Gerold Schnabl ist bisher die erste integrierte Fachkraft des Programms, die für zwei Städte gleichzeitig im Einsatz ist: für Nürnberg und die zweite deutsche Partnerstadt Skopjes, Dresden.

Die Stadt Nürnberg hat in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit einer integrierten Fachkraft machen können. In der ukrainischen Partnerstadt Charkiw war von 2017 bis 2020 der Ukraine-Experte Martin Messner als integrierte Fachkraft tätig.

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