Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 783 / 30.07.2021

Klimaschutz in Nürnberg: Energetisches Sanierungsprojekt der EU „procuRE“

Seit Dezember 2020 nimmt das Hochbauamt der Stadt Nürnberg an dem durch das EU-Förderprogramm „Horizont 2020“ unterstützten Innovationsprojekt „procuRE“ teil. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie Kommunen möglichst effiziente Sanierungskonzepte für öffentlichen Gebäude erstellen können, um diese zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie zu versorgen. „Die richtige Verschärfung des bundesweiten Ziels, Klimaneutralität bis 2045 statt 2050 zu erreichen und unser Ziel, die Kernverwaltung der Stadt Nürnberg bereits bis 2035 klimaneutral zu betreiben, stellt auch und gerade das Planungs- und Baureferat vor knackige Herausforderungen“, sagt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. „Patentlösungen gibt es nicht. Deshalb müssen kreative Wege beschritten werden, um die Klimawirksamkeit der Bestandsgebäude zu reduzieren, Neubauten sind ja in der Regel schon recht gut.“

Hier setzt das Projekt „procuRE“ an, Kreativität soll über Marktmechanismen gefördert werden. Die sechs Kommunen Barcelona, Villa Nova de Gaia in Portugal, Istanbul, Eilat im Süden Israels, die Stadt Nürnberg und das slowenische Velenje als Konsortialführer, werden im Oktober eine gemeinsame, europaweite Ausschreibung veröffentlichen, die es so im Gebäude-Energiebereich noch nicht gegeben hat. Innovative Unternehmen werden von den Kommunen gemeinsam beauftragt, im Projektverlauf Konzepte zu entwickeln, um bestehende Gebäude so umzubauen, dass sie vollständig mit vor Ort erzeugter erneuerbarer Energie betrieben werden können. Um nachzuweisen, dass das entwickelte Produktpaket, bestehend aus Dienstleistungen und technischer Ausrüstung, in der Praxis funktioniert, wird in jeder Kommune jeweils ein Gebäude mit der Lösung ausgerüstet.

In Nürnberg wird die Grundschule Zerzabelshof mit Hort deshalb 2023 ein „Upgrade“ bekommen und fortan komplett erneuerbar betrieben werden. Übergreifendes Ziel des Projekts ist, dass die entwickelten Produkte und Lösungen nach Projektende 2024 zu wirtschaftlichen Konditionen in möglichst vielen der circa 35 Millionen Bestandsgebäude in Europa zum Einsatz kommen können. „Das EU-Projekt ‚procuRE‘ ist eine attraktive Möglichkeit für unser Hochbauamt, ohne finanziellen Mehraufwand hoch innovative Lösungsideen sehr zeitnah zu entwickeln und gleichsam nebenbei auch noch den Weg für nachfolgende Kommunen zu ebnen“, so Daniel F. Ulrich.   maj

Weitere Informationen zum europaweiten Projekt (in englischer Sprache) unter https://procure-pcp.eu/

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