Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 934 / 16.09.2021

„Muse im Museum“ geht mit Konzert
am Deutschen Museum zu Ende

Mit einem Konzert der fränkischen Singersongwriter-Entdeckung Fabian Scheuerlein und seiner Band geht der Veranstaltungsreigen „Muse im Museum“ nach zehn Wochen zu Ende. Der Eintritt-frei-Auftritt von Scheuerlein am Sonntag, 19. September 2021, um 19.30 Uhr markiert gleichzeitig auch das Ende des Eröffnungswochenendes des Deutschen Museums. Die Nürnberger Dependance im Augustinerhof geht an diesem Wochenende an den Start.

Seit dem Museums-Corso durch die Nürnberger Innenstadt, bei dem am 10. Juli insgesamt 21 Museen mitgewirkt haben, haben die beteiligten Häuser und das für die Gesamtkoordination zuständige Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Stadt Nürnberg knapp 100 Konzerte, Lesungen, Performances und Theateraufführungen durchgeführt. Daran beteiligt waren etwa das DB-Museum, das Museum für Kommunikation, das Spielzeugmuseum, das Germanische Nationalmuseum, das Neue Museum, der Historische Kunstbunker, der Cube 600, das Museum Tucherschloss und das Haus des Spiels.

Die Reihe, die aus Mitteln des „Neustart Kultur“-Programms der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien finanziert wurde, war als Unterstützung für die regionale Szene gedacht und sollte ebenfalls die durch die Pandemie ausgeblendeten Museen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Durch diese Förderung, die eine Gagen-Garantie bei pandemiebedingter Absage beinhaltete, konnten Künstlerinnen und Künstler mit einem sicheren Einkommen rechnen. Zudem konnten sich auch Häuser beteiligen, die eine „normale“ Veranstaltung aufgrund von pandemiebedingten Publikumsbegrenzungen nicht hätten durchführen können.

Zu den Besonderheiten der Reihe zählte die Neuentdeckung und Neubespielung von vielfach ausverkauften Außenorten wie dem Innenhof des DB-Museums, dem Innenhof des Cube 600, dem Skulpturengarten am Neuen Museum sowie dem Garten des Spielzeugmuseums, in denen teilweise über einen längeren Zeitraum Programm gemacht wurde.

Am letzten Wochenende der Reihe sind neben dem Sänger und Gitarristen Fabian Scheuerlein, dem der Hamburger Frank Ramond (Annett Louisan) einen Teil der deutschen Songtexte schreibt, auch noch das Julia Kempken Jazz Quartett (Freitag, 17. September, 17.30 Uhr, Museum Industriekultur) und Liedermacher El Mago Masin aka Toni Komisch mit seinem Kinderliedprogramm (Samstag und Sonntag, 18. und 19. September, 15 Uhr, Spielzeugmuseum) zu sehen.

Marion Grether, Gründungsdirektorin des Deutschen Museums und maßgeblich an der Entwicklung der Idee beteiligt, zieht folgende Bilanz: „Einen ganzen Sommer lang haben sich die Museen als Orte für künstlerische Darbietungen aller Art geöffnet. Dieses Projekt ist als spannende Symbiose von Kultur und Kreativität in der Coranakrise geboren, um Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und den Nürnbergerinnen und Nürnbergern wieder Freude in den Alltag zu bringen. Das Debut dieser Reihe hat gezeigt, dass Museen moderne und vielfältige Begegnungsorte sind und ich würde mich sehr freuen, wenn auch im nächsten Sommer, hoffentlich jenseits der Pandemie, wieder die Muse in die Museen kommt.“

Andreas Radlmaier, Leiter des Projektbüros, bilanziert: „Es war ein Experiment mit Bühnenkunst, das es in dieser Form ohne Krise so wohl nicht gegeben hätte und das auffordern will, den Schulterschluss unter den Museen, den es bislang so nicht gegeben hat in Nürnberg, künftig fortzusetzen.“

Beteiligte Häuser:
Albrecht-Dürer-Haus, Altstadtfreude, DB Museum, Deutsches Museum Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Haus des Spiels, Historischer Kunstbunker, Museum für Kommunikation Nürnberg, Kunstvilla, Museum Industriekultur, Museum |22|29|18| Kühnertsgasse, Neues Museum Nürnberg, Stadtmuseum im Fembohaus, Spielzeugmuseum Nürnberg, Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Another Mother's Music Time, Roland Eugen Beiküfner, Ulrike Bergmann, Andreas Blüml, Florian Bührich, Ewgenij Chaldej, Corazón de Tango, Susanna Curtis, Izabella Effenberg, Alexander Fedorov, Feuerbach Quartett, Thomas Fischer, Guido Fuchs, Geraldino, Barbara Gerlach, Steffan Grasse, Ben van Haeff, Julian Haffner, Hannah Harberberger, Heinrich Hartl, Tom Haydn, Regina Heiß, Patrick Hejjar, Patrick Heppt, Andreas Martin Hofmeir, Lisa Hoppe, Martin Hönl, Matilda Hulsman, Michael Jakob, Lukas Jüliger, Moses Kamdem, Julia Kempken Jazz Quartett, KunstundDrama, Toni Komisch, Andreas Mildner, Lutz Morich, Frieder Nagel, Norbert Nagel, Isabelle Nelson, Nürnberger Akkordeon Ensemble, Bettina Ostermeier, Felix Prihoda, Poetry Slam, Radio Z, Rannaich, Johannes Reichert, Moritz Richter, Antje Rößeler, Birgitta Flick und Paul Scheugenpflug Quartett, Stephan Scheiderer, Chris Schmidt, Lea Sophie Salfeld, Saitenwirbel, Jo Seuß, Jonas Sorgenfrei Trio, Holger Stamm, Theaterperformance AT, Theater Kuckucksheim, Theater Lanzelot, Theater Pfütze, Theater Rootslöffel, Theater Salz und Pfeffer, Theaterträume, Wolfgang Tietz, Trio Miosko, Oliver Tissot, Johannes Walter, Verwertungsgesellschaft, Uli Zrenner-Wolkenstein.

Statements der teilnehmenden Häuser:
„Unser Cube 600 soll ein Gesprächsforum für die Stadtgesellschaft sein, auch ein Lab für neue Formate. Die Bespielung des Hinterhofs haben wir erstmals im Rahmen von ‚Muse im Museum‘ vor Ort ausprobiert. Und tatsächlich bin ich beeindruckt: sowohl von den Assoziationsfeldern, die Susanna Curtis dort mit ihrem Tanztheater zu den Themen Zeit, Erinnerung, Inklusion und Exklusion ausgelegt hat als auch von dem stillen Film über den großen sowjetischen Fotografen des Ewgenij Chaldej, den wir open air gezeigt haben. Die Dämmerung hatte sich bereits ausgebreitet, als der Fotograf des ‚Hauptkriegsverbrecherprozesses‘ ganz am Ende des Dokumentarfilms zur Geige griff. Seine Großmutter habe ihm immer Geld für Eis gegeben, wenn er die ‚Wehklage Israels‘ spiele. ‚Ich ehre noch meine Vorfahren‘, sagte er dann mit Tränen in den Augen, ‚aber ob mich noch jemand ehren wird, das weiß niemand.‘ Von dem lebendigen Gespräch im Hof der ehemaligen Autowerkstatt 20 Jahre später konnte er nichts ahnen.“ Dr. Immanuel Baumann, Leiter des Memorium Nürnberger Prozesse

„Unsere gemeinsame Sommer-Bühne mit dem Museum für Kommunikation war ein großer Erfolg. Dank der staatlichen Unterstützung und deren unkomplizierter und effizienter Verteilung durch das Projektbüro der Stadt Nürnberg haben wir trotz der pandemie-bedingten Beschränkungen unseren Besucherinnen und Besuchern ein attraktives Programm in unserem schönen Museumshof bieten können. Fast alle Veranstaltungen waren ausverkauft und die Rückmeldungen unserer Gäste durchwegs positiv.“
Dr. Oliver Götze, Direktor DB Museum

„Tempo, tempo – nicht nur in der Ausstellung, sondern auch im Foyer des Museums Industriekultur! Wir lernten dabei wunderbare Spitzenkünstler kennen und konnten zudem auch erfolgreich ein Veranstaltungsformat mit Potential ausprobieren.“
Monika Dreykorn, Leitung Museum Industriekultur

„Für das Neue Museum bedeutet der Zusammenschluss aller Nürnberger Museen sehr viel. Der gemeinsame Neustart ist hervorragend gelungen!“
Dr. Simone Schimpf, Direktorin Neues Museum Nürnberg

„Für die Veranstaltungsreihe ‚Muse im Museum‘ haben wir als Museum für Kommunikation Künstlerinnen und Künstlern sehr gerne eine ‚Bühne‘ gegeben. In Zeiten wie diesen war der Akt der Solidarität in und für die Kultur in Nürnberg enorm wichtig. Wir würden jedes Mal wieder bei einer solchen ‚Aktion‘ mitmachen... und können uns vorstellen – natürlich nur gemeinsam mit dem DB Museum – die Sommerbühne auch in Zukunft wieder einmal zu öffnen.“
Dr. Annabelle Hornung, Direktorin Museum für Kommunikation Nürnberg

„Das Museum |22|29|18| Kühnertsgasse konnte mit ‚Muse im Museum‘ eine ganz tolle Erfahrung sammeln. Mit drei ganz wunderbaren Konzerten der Künstlerin Ulrike Bergmann wurde zum allerersten Mal unsere Museumsschmiede bespielt. Freilich mit großem Coronaabstand. Pro Abend entführte Frau Bergmann neugierige Zuhörer in ‚Keusch sein ist unmüeglich - Hans Sachs und seine Zeit‘. Langweilig, olle Kamellen aus dem 16. Jahrhundert? Mitnichten! Am Ende der Veranstaltungen wurde begeistert mitgesungen. Wir waren ausgebucht und mussten sogar eine Warteliste führen. Hoffentlich wieder im nächsten Jahr?“ Jutta Ühlein, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum |22|29|18| Kühnertsgasse

„Ein grundsätzlich wirklich sehr schönes Format! Beide im Tucherschloss/Hirsvogelsaal unter dem Label ‚Muse im Museum‘ laufenden Veranstaltungen waren sehr gut besucht, die zum jeweiligen Veranstaltungszeitpunkt vor Ort geltenden Pandemie-Vorgaben wurden bestmöglich ausgeschöpft, Publikum und Künstler waren im Nachklang ausgesprochen begeistert.“ Ulrike Berninger, Leitung Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal. alf

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