Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1088 / 22.10.2021

Gelungene Auftaktsitzung des Kuratoriums für Vielfalt und Zusammenhalt der Stadt Nürnberg

Ein neu berufenes Kuratorium der Stadt Nürnberg, das neben den bisherigen Themen Integration und Menschenrechte weitere Vielfaltsdimensionen in den Fokus rückt, soll den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. „An die gute Tradition meines Amtsvorgängers anknüpfend, berufe ich ebenfalls ein Kuratorium ein, in dem maßgebliche gesellschaftliche Kräfte vertreten sind. Bewährtes fortsetzen und eigene, neue Impulse zu setzen, lautet auch hier meine Devise.“ Mit diesen Worten eröffnete Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König am Mittwoch, 20. Oktober 2021, im Historischen Rathaussaal die Auftaktsitzung des Kuratoriums für Vielfalt und Zusammenhalt. Dessen Mitglieder sollen die Vielfalt und Breite der Stadtgesellschaft repräsentieren.

Der Einladung des Oberbürgermeisters gefolgt sind Vertreterinnen und Vertreter von Einrichtungen und Organisationen aus den Bereichen Menschenrechte, Frauen, LSBTIQ, sozialer Zusammenhalt und Stadtgesellschaft, Wirtschaft und Arbeit, Hochschule, Medien, Polizei und Justiz sowie überregionale Behörden und Ebenen. Neben den weiteren Räten der Stadt (Integrationsrat, Behindertenrat und Stadtseniorenrat) ist auch der Rat der Religionen vertreten.

Sie alle sollen die Stadtspitze, den Stadtrat und die Stadtverwaltung in gesellschafts- und kommunalpolitischen Fragestellungen beraten, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der wachsenden, immer vielfältiger werdenden Stadtgesellschaft betreffen. Dazu gehören die Themen Lebensalter, Behinderung, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion und soziale Lage. Anklang findet dies auch im Namen: „Kuratorium für Vielfalt und Zusammenhalt“. So lautet die neue Bezeichnung.

Mögliche Konfliktlinien erkennen
In seiner Rede ging Oberbürgermeister Marcus König beispielhaft auf die Prozesse in den Bereichen Integration, Inklusion und Gleichstellung ein, die in der Stadtverwaltung parallel stattfinden und für die das neue Kuratorium als eine Art Dach fungieren soll. Diese aufeinander abzustimmen, ist eine der Anregungen des Oberbürgermeisters für die gemeinsame Arbeit. Die andere zielt darauf ab, mögliche Konfliktlinien in der Stadt zu erkennen und die ihnen innewohnenden Gefahren für den Zusammenhalt mit vereinten Kräften zu bannen. Nürnberg gemeinsam zu gestalten und dabei das eigene Gewicht in die gemeinsame Waagschale zu werfen, laute die Losung.

In der sich anschließenden, rege, kritisch und konstruktiv geführten Diskussion schälten sich einige zentrale Themen und Begriffe heraus:
mehr Bewusstsein für Inklusion (Peter Vogt, Behindertenrat), Antidiskriminierung und Antirassismus (Ilhan Postaloğlu, Integrationsrat), Perspektivwechsel als Chance (Prof. Dr. Julia Lehner, 2. Bürgermeisterin), Bewirtschaftung und Vergrößerung von Schnittmengen und Vertretung derjenigen ohne Interessensvertretung (Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales), Vernetzung zur Förderung gegenseitigen Verständnisses (Claudia Specht, Erfolgsfaktor Frau) und zur gegenseitigen, praktischen Unterstützung (Walter Grzesiek, Straßenkreuzer e.V.).

Prof. Dr. Michael Krennerich vom Menschenrechtszentrum hörte drei Handlungsansätze aus der Diskussion heraus: den Austausch zu suchen, um Perspektiven zu wechseln und zu erweitern, sowie Schnittmengen zu gestalten; kommunalpolitische Impulse zu geben und Ideen einzubringen; gemeinsames an einem Strang ziehen, denkbar auch im Rahmen von Kampagnen.

Eine „Achtsamkeitskampagne“ war es auch, die Oberbürgermeister Marcus König zur Diskussion stellte: für mehr gegenseitige Wertschätzung und Respekt, aber auch für mehr Achtung gegenüber dem gemeinsamen, geteilten Eigentum im öffentlichen Raum.

In einer selbstauferlegten Hausaufgabe (Brigitte Lischka, BRK) wollen die Mitglieder nun eigene Schwerpunktthemen setzen, gemeinsame Themen identifizieren und vertiefen. Während Schnittmengen in großer Runde bearbeitet werden sollen, soll die Vernetzung auch im kleinen Kreise voranschreiten: Der Verein Straßenkreuzer zum Beispiel blickte hierbei in Richtung Handwerkskammer, gaycon.de in Richtung Polizei.

Das Kuratorium für Vielfalt und Zusammenhalt soll künftig zweimal im Jahr in großer Runde zusammenkommen.

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