Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1166 / 12.11.2021

Verleihung des Nürnberger Pflegepreises 2021

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Marcus König hat die Stadt Nürnberg am Dienstag, 9. November 2021, zum zweiten Mal den mit insgesamt 15 000 Euro ausgelobten Nürnberger Pflegepreis vergeben. Die Auszeichnung würdigt herausragende Leistungen in der (Alten-)Pflege. Diesmal umfasste der Preis ausdrücklich auch Konzepte, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erarbeitet und umgesetzt wurden. Dr. Bernhard Opolony vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege führte mit einem Impulsvortrag in die Thematik ein. 

Prämiert wurden durch die Jury unter dem Vorsitz der Referentin für Jugend, Famile und Soziales der Stadt Nürnberg, Elisabeth Ries, drei Projekte aus den Bereichen „Corona-Pandemie“, „Demenz“ sowie aus dem Bereich „Palliativversorgung“. „Die Arbeit am Menschen ist etwas Wunderbares. Wir müssen unsere Einrichtungen und unsere Strukturen so organisieren, dass wir den Menschen, die gepflegt werden, aber auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich für den Pflegeberuf entscheiden, klare Signale setzen: Wir werden Sie nicht vergessen. Wir müssen die Rahmenbedingungen für Pflege verbessern“, sagte Oberbürgermeister Marcus König bei der Verleihung.

Den mit 7 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Hospiz und Palliativ-Beratungszentrum des Hospiz-Teams Nürnberg e.V. für das Projekt „Regionale Implementierung und Umsetzung des § 132g SGB V in Pflegeeinrichtungen in Nürnberg“ oder kurz „Behandlung im Voraus planen“. Ziel des Projekts ist es, dass Menschen am Lebensende so behandelt werden, wie sie es wünschen, auch wenn sie sich selbst nicht mehr dazu äußern können. In Gesprächen werden Menschen in Pflegeheimen und Angehörige so beraten, dass Selbstbestimmung möglich ist sowie Patientenverfügungen besser von allen Beteiligten akzeptiert werden. Dabei umfasst das Projekt die Einbindung relevanter Institutionen, Versorgungsstrukturen und Akteure. Laudator und Jurymitglied Prof. Dr. Jürgen Härlein von der Evangelischen Hochschule Nürnberg hob besonders hervor, dass das Hospiz-Team damit eine große Aufgabe und Verantwortung übernimmt, die einzelne Einrichtungen oder Personen nicht alleine stemmen können. Mit dem Projekt wird es Menschen ermöglicht, sich gezielt mit dem Thema Sterben und Tod auseinanderzusetzen und die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit einem qualifizierten Gesprächsbegleiter zu besprechen, abzuwägen und schriftlich zu fixieren. 

Mit dem zweiten Preis und 5 000 Euro Preisgeld prämierte die Fachjury die Diakoniestation Katzwang für das Projekt „Implementierung des Expertenstandards Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“. Das Schulungen, Beratungen, Fallbesprechungen sowie Betreuungsnachmittage umfassende Konzept rückt den dementen Menschen als Individuum in den Vordergrund, damit dieser sich besser verstanden und angenommen fühlt. Auch Mitarbeitenden in Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft sowie Angehörigen wird im Umgang mit den Erkrankten mehr Sicherheit gegeben. Jurymitglied und Laudatorin Klara Rebhan vom Stadtseniorenrat Nürnberg würdigte besonders den Transfer von wissenschaftlichen Ansätzen in die praktische Pflege dementer Menschen. Dies erfordere hohe fachliche Kompetenz und die Reflexion der eigenen Rolle.

Der mit 2 500 Euro dotierte dritte Preis ging an das Seniorenzentrum Sebastianspital (NürnbergStift) für die „Etablierung einer Isolationsstation innerhalb einer Einrichtung der Langzeitpflege in der Coronapandemie“. 
Bereits seit April 2020 wurden auf einer eigens eingerichteten Station im Ursula-Wolfring-Haus des Sebastianspitals über 300 ausschließlich an Covid-19 erkrankte pflegebedürftige Menschen versorgt. Neben eigenen Bewohnerinnen und Bewohnern werden auch infizierte Personen anderer Einrichtungen, Privatpersonen und so genannte „Abverlegungen“ von Krankenhäusern aufgenommen. Damit leistet die Corona-Station einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung und zum Schutz aller Betroffenen im Großraum Nürnberg. Besonders hervorgehoben wurde von Laudator und Jurymitglid Hermann Imhof, MdL a.D und ehemaliger bayerischer Pflegebeauftragter, auch die medizinische Versorgung durch die niedergelassene Ärztin Dr. Rosemarie Hofmann, die rund um die Uhr erreichbar war. 

Die feierliche Verleihung im Heilig-Geist-Saal wurde auch per Live-Stream übertragen. Interessierte können sich das Veranstaltungsvideo auf der Website des Seniorenamts (www.senioren.nuernberg.de) ansehen. 
Das sozialpolitische Ziel, das die Stadt mit dem Pflegepreis verbindet, fasst Nürnbergs Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries, wie folgt zusammen: „In der Pflege wird Hervorragendes geleistet. Die Menschen in der Pflege sind mit Fachkompetenz, Engagement, Empathie und Kreativität tätig, ihnen gebührt unser aller Hochachtung. Mit dem Nürnberger Pflegepreis wollen wir – entgegen dem manchmal eindimensionalen Bild der Pflege in der Öffentlichkeit – den Blick konkret auf Innovationen und Qualität in der Pflege richten. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für viele weitere herausragende Angebote und Projekte. Mit dem Preis sprechen wir der Pflege und den Pflegenden insgesamt Respekt und Anerkennung aus.“

Zum dritten Mal verliehen wird der Nürnberger Pflegepreis voraussichtlich im Herbst 2023.    boe
 

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