Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1250 / 03.12.2021

Entwicklungskonzept für die Wöhrder Wiese

Die Grünanlage Wöhrder Wiese liegt im Herzen von Nürnberg. Sie ist ein beliebtes Naherholungsziel und gleichzeitig ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Der wertvolle alte Baumbestand – bestehend aus rund 600 Einzelbäumen sowie aus vielen weiteren Bäumen in unterschiedlich großen Baumgruppen – gerät jedoch durch die Folgen des Klimawandels unter Druck.

Bürgermeister und Erster Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör), Christian Vogel: „Die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre sind nicht spurlos an den Bäumen vorübergegangen. Der für die Grünanlagen zuständige Sör hat deshalb ein Konzept erarbeitet, wie sich der Park in den nächsten zehn Jahren unter den geänderten Klimabedingungen entwickeln soll. Der Entwicklungsplan, den wir im Sör-Werkausschuss vorstellen werden, hat die Probleme und Herausforderungen der gegenwärtigen Situation analysiert und daraus eine Perspektive für die nächsten zehn Jahre entwickelt. Zentral ist: Vegetation anpassen, aufwerten und robuster machen; Freizeitaspekte einbeziehen und – ganz wichtig – auch die Optik nicht vergessen: Es soll fast immer etwas blühen. Das freut nicht nur die Bürgerschaft, sondern auch die Bienen.“

Der wertvolle Baumbestand und die unterschiedlichen Wiesenbereiche bilden das Rückgrat der Wöhrder Wiese. Hier wird es jedoch vor allem bei den Bäumen in den nächsten Jahren zu spürbaren Veränderungen kommen. Ein Teil der Altbäume leidet bereits jetzt spürbar unter den Auswirkungen des Klimawandels. Die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre haben die Bäume geschwächt. Krankheiten und Pilzbefall haben zugenommen und immer häufiger muss Sör Totholz und abgestorbene Bäume entfernen. In Mitleidenschaft gezogen sind dabei nicht nur junge und mittelalte Bäume, sondern auch die großen, markanten Pappeln entlang des Wöhrder-Wiesen-Wegs.

„Wir bitten dabei die Bürgerschaft um ihr Vertrauen: Die notwendigen Änderungen werden wir sorgsam und mit Augenmaß vornehmen und mit dem Ziel, dass wir langfristig kräftige, klimastabile Bäume und Pflanzen dort haben. Das braucht vielleicht etwas Zeit, aber damit bleibt die Wöhrder Wiese eine grüne Lunge in der Stadt“, betont Bürgermeister Christian Vogel.

Langfristig sollen die Vegetationsstrukturen, also Bäume, sowie Strauch- und Wiesenflächen im Hinblick auf mehrere Aspekte angepasst werden. Die Planung ermöglicht eine ökologische Aufwertung der Wöhrder Wiese und erhöht damit gleichzeitig die Freiraumqualitäten der Anlage. Darüber hinaus wird die Robustheit der Gehölzbestände gegenüber den sich ändernden Klimaverhältnissen gestärkt. Und nicht zuletzt müssen die Pflegeanforderungen für den Unterhalt so sein, dass ein effektives und gut durchdachtes Pflegekonzept den Aufwand so gering wie möglich hält und dabei trotzdem die Entwicklungsziele der Anlage verwirklicht.

Beim Umbau des Baumbestands spielen neben klimatischen und gestalterischen Gesichtspunkten auch Blühaspekte eine große Rolle. So wird eine lückenlose Blühabfolge im Hinblick auf die Förderung und Versorgung von Insekten – hier seien vor allem Wildbienen genannt – angestrebt. Hierbei werden bereits bestehende Strukturen aufgegriffen und behutsam umgestaltet. Der Aufbau naturnaher, mehrstufiger Gehölzsäume aus Blühsträuchern gehört ebenso dazu wie die Anlage von Zeidler-Wiesen. So sind neben mehrjährigen Blühwiesen am nördlichen Rand (Südhang), auch ein Biotop am Südrand der Parkanlage im Umfeld des Goldbachs geplant.

Bei der Wöhrder Wiese kommen den meisten Nürnbergerinnen und Nürnbergern als erstes Spiel, Sport und Freizeiterlebnisse in den Sinn. Auch das Biberrevier hat mittlerweile einen gewissen Bekanntheitsgrad. Was vielen jedoch nicht so bewusst ist: Die Wöhrder Wiese ist eine Kaltluftschneise und hat damit eine wichtige Funktion für das Stadtklima. Die angrenzenden Stadtteile werden in den heißen Sommermonaten mit kühlerer und frischer Luft aus der Umgebung versorgt. Umso wichtiger ist es, diesen Park in seinen vielfältigen Funktionen zu erhalten und weiterzuentwickeln. tom

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