Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1343 / 23.12.2021

Impfangebote für Menschen in sozial angespannten Lebenssituationen

In den Tagen vor Weihnachten wurden bei zwei Aktionen in Nürnberg erneut Personen geimpft, die keinen festen Wohnsitz haben oder sich mit der deutschen Sprache und der Online-Terminvergabe schwertun. Wohnungslose Menschen oder in besonders belasteten Lebenssituationen mit Impfangeboten zu erreichen, ist ein erklärtes Ziel der Stadt Nürnberg. Die städtische Beschäftigungsgesellschaft NorisArbeit gGmbH (NOA) bot am Standort Siebenkeesstraße im Südstadtforum am Mittwoch, 22. Dezember 2021, ganztägig Impfungen an – die siebte Aktion dieser Art in Kooperation mit dem städtischen Impfzentrum.

Zielgruppe waren insbesondere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Qualifizierungs-, Sprach- und Beschäftigungsangeboten der NOA sowie deren Angehörige, Beschäftigte und Personen aus der Nachbarschaft. „Jede einzelne Impfung schützt die Gesundheit und hilft, die Pandemie zu bekämpfen, wir wollen ja alle da raus“, beschreibt Sebastian Distler, stellvertretender Geschäftsführer, die Motivation der NOA. „Uns ist es eine Herzensangelegenheit, vor allem sozial benachteiligten Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu einer Schutzimpfung zu verhelfen.“

Dies gelingt den Mitarbeitenden der NOA durch direkte Ansprache und mehrsprachige Aufklärung. „Das erfordert sorgfältige Organisation, individuelle Begleitung und persönlichen Einsatz, um Sprachbarrieren zu überwinden und erfolgreich zu überzeugen“, sagt Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales, die den Impftag bei der NOA besuchte. „Die Erfolge der Impfaktionen fallen nicht vom Himmel, sondern fordern die Aufmerksamkeit und das kontinuierliche Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der NOA seit Beginn der Pandemie. Dafür meinen Respekt und ein herzliches Dankeschön“, sagt die Sozialreferentin. Der nächste NOA-Impftag ist bereits in Planung und soll am Montag, 17. Januar 2022, stattfinden.

Auch in der Straßenambulanz Franz von Assisi der Caritas wurde diese Woche geimpft. Die Caritas arbeitete hier mit dem Sozialamt der Stadt zusammen, um möglichst viele Personen in unterschiedlichen Einrichtungen zu erreichen. Zielgruppen waren insbesondere Personen ohne festen Wohnsitz, die gemeinschaftlich untergebracht sind und oft nur beschränkten Zugang zum Gesundheitssystem haben, und Menschen aus Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete.

Insgesamt wurden mit den Aktionen der NOA und der Caritas 340 Menschen geimpft, von denen zwei Drittel die Auffrischungsimpfung erhielten. Die Impfstrategie der Stadt Nürnberg setzt seit Bereitstellung des Impfstoffes auf ein niedrigschwelliges Vorgehen in Kooperation mit den Partnerorganisationen. Im vergangenen Jahr suchten mobile Impfteams Wohnungslose in Pensionen und Gemeinschaftsunterkünften auf, machten Aufklärungs- und Impfangebote in Frauenhäusern sowie in Unterkünften für Geflüchtete. Als erste bayerische Stadt hat Nürnberg an den Ausgabestellen der Tafel geimpft. Große Nachfrage gab es außerdem bei den Impfangeboten der ditib-Moschee in der Südstadt, bei den terminfreien Aktionen im Nachbarschaftshaus Gostenhof und dem Gemeinschaftshaus Langwasser.

„Diese kleinräumigen und gezielten Impfangebote sind der Schlüssel, um möglichst viele Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen zu erreichen. Die Mitarbeitenden in den Einrichtungen und ganz besonders haupt- und ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittlerinnen und -mittler können überzeugend aufklären und sensibilisieren“, unterstreicht Sozialreferentin Elisabeth Ries. Die Zusammenarbeit im Nürnberger Netz der sozialen Einrichtungen und Träger sowie mit den Verantwortlichen der Impforganisation sei in den kommenden Wochen mehr denn je essenziell, um noch nicht Geimpfte zu erreichen und die Impflücke zu schließen. boe

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