Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 72 / 26.01.2022

Umsetzung des Klimaschutzfahrplans in der Stadtverwaltung Nürnberg

Die Stadt Nürnberg strebt die Klimaneutralität der Stadtverwaltung ab 2035 an. Dazu wird auch die Energiewende vorangetrieben. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, 26. Januar 2022, dazu drei wesentliche Bausteine beschlossen – Klimaneutralität des Gebäudebestands, energetische Standards für kommunale Neubauten und Vorgaben dazu, wie die Wirkung kommunaler Vorhaben auf das Klima zu bewerten ist („Nachhaltigkeitscheck“). „Mit den Beschlüssen geht die Stadt Nürnberg auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung mit gutem Beispiel voran“, freut sich Oberbürgermeister Marcus König. „Der Klimaschutz wird uns alle immens fordern und wir werden uns sehr anstrengen müssen, um die wichtigen Ziele zu erreichen. Die heutigen Beschlüsse sind hierbei ein wichtiger Meilenstein, der auch zeigt, dass Stadtrat und Verwaltung verstanden haben, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.“

Eine erste Aufgabe ist die Planung und Umsetzung eines klimaneutralen Betriebs aller städtischen Gebäude. Das Konzept „klimaneutraler Gebäudebestand“ beschreibt Maßnahmen und einen Umsetzungsfahrplan, die den nahezu klimaneutralen Betrieb der städtischen Gebäude ermöglichen. Wesentliche Bestandteile des Konzepts sind die deutliche Erhöhung der Sanierungsquote, die Umstellung der Heiztechnik auf elektrische Wärmepumpen, klimaneutrale Blockheizkraftwerke und Fernwärme sowie der größtmögliche Ausbau von Solarstromanlagen. Im nächsten Schritt werden konkret erforderliche Maßnahmen hinsichtlich der notwendigen finanziellen, technischen und personellen Rahmenbedingungen erarbeitet.

Ein weiterer Baustein ist die Weiterentwicklung der „Leitlinien zum energieeffizienten, wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauen und Sanieren bei Hochbaumaßnahmen der Stadt Nürnberg“. „Diese Weiterentwicklung ist der logische und notwendige Schritt, um konkret die Anforderungen und Kriterien an die Klimaneutralität der städtischen Gebäude zu erreichen“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Die neuen Leitlinien lösen damit die bisherigen Standards aus dem Jahr 2009 ab. Sämtliche Neubauten der Stadtverwaltung und ihrer Eigenbetriebe werden zukünftig im Plusenergiestandard errichtet. Plusenergiehäuser verfügen über eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle, wie im bisherigen Passivhausstandard, und erzeugen darüber hinaus bilanziell mehr Energie als sie verbrauchen. Wesentlicher Bestandteil ist der umfassendere Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Wärme- und Stromversorgung. Aber auch bei der Sanierung städtischer Gebäude gelten nun neue Anforderungen. Bestandsgebäude werden dahingehend konzipiert, dass diese sich nach der Sanierung im Sinne eines „Nullenergiegebäudes“ im Betrieb als möglichst klimaneutral erweisen.

Großes Augenmerk wird zudem auf Klimaanpassungsmaßnahmen gelegt, beispielsweise durch sehr gute Sonnenschutzmaßnahmen, Nachtlüftungsmöglichkeiten sowie die Begrünung von Dach-, Fassaden- und Freiflächen. Bei den Baumaterialen setzt die Stadt zukünftig auf noch mehr Nachhaltigkeit: Für städtische Neubauten ist eine Holz- beziehungsweise Holzhybridbauweise zu prüfen und auf die Verwendung von recycelbaren und demontierbaren Bauprodukten zu achten.

Als dritter Baustein wird ein Bewertungssystem zur Beurteilung der Auswirkungen von Neubau- und Sanierungsmaßnahmen auf den Klimaschutz eingeführt. Dieses Werkzeug, der sogenannte „Nachhaltigkeitscheck“, soll bei allen Baumaßnahmen des Hochbaus, die dem Bau- und Vergabeausschuss oder dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden, angewendet werden. Die Kriterien „Energiebedingte CO2-Emissionen“, „Einsatz von Grauer Energie“ sowie „Energetische Qualität der Gebäudehülle sowie der Technischen Gebäudeausrüstung“ werden einzeln bewertet. „Diese drei Beschlüsse stellen einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung dar. Sie fügen sich in den Kontext einer größeren Strategie für die Gesamtstadt ein, die Nürnberg fit für die Herausforderungen des Klimawandels machen wird“, so Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit.

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