Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 105 / 03.02.2022

Glocken des Kulturladens Röthenbach läuten wieder

Die Glocken im historischen Uhren- und Glockenturm des Kulturladens Röthenbach läuten seit Mittwoch, 2. Februar 2022, wieder. Auch die Turmuhr zeigt wieder die richtige Zeit an. Das Unternehmen Georg Rauscher Turmuhrenfabrik GmbH aus Regensburg hat den Turm Anfang des Jahres 2022 repariert und mit moderner Technik ausgestattet. Aufgrund eines Defekts hatte man das Schlagwerk im Januar 2021 abgestellt; seit kurz vor Weihnachten 2021 funktionierte auch das Uhrwerk nicht mehr.

Eine denkmalgerechte Sanierung des Kulturladens Röthenbach, Röthenbacher Hauptstraße 74, fand von 2012 bis 2018 in drei größeren Abschnitten statt. Zuerst erneuerte man die Brandschutzanlage und verlegte den Veranstaltungsraum. 2014 wurde das Dach des hinteren Gebäudes saniert, zwei Jahre später das vordere Dach und die Fenster. Dabei wurde der Uhren- und Glockenturm bereits umfangreich saniert. Der Kulturladen Röthenbach ist in einem historischen Gebäude mit langer Geschichte untergebracht. Mit der Eingemeindung 1922 ging das damalige Schulgebäude in den Besitz der Stadt Nürnberg über und war noch jahrelang ein belebtes Schulhaus. Nach weiteren Vergrößerungen wurde das Anwesen ab 1985 nur noch bedingt zum Unterrichten genutzt und zum Kulturladen umfunktioniert. Heute betreibt die Stadt Nürnberg den Kulturladen Röthenbach als Einrichtung des Amts für Kultur und Freizeit.

Im Jahr 1875 beschloss die Ortsgemeinde Röttenbach, heute unter dem Namen Röthenbach bekannt, ein eigenes Schulhaus zu bauen, da in der „Eibacher Schule“ Raumnot herrschte. So entstand 1877 ein Gebäude aus Sandstein mit einem Uhren- und Glockenturm, der aus einer offenen Säulenkonstruktion aus Gusseisen, Uhrwerk, vier Zifferblättern und einer Glocke besteht. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es größere Schulhausumbauten, da die Bevölkerungsrate zu dieser Zeit rasch anstieg und man Räumlichkeiten zum Unterrichten brauchte. Der Turm blieb weiterhin erhalten und konnte pünktlich seiner Aufgabe nachgehen. Laut der Publikation „40 Jahre Bürgerverein Nürnberg-Röthenbach“ wurde die Glocke im Ersten Weltkrieg als Gebets-, Läute-, Leichenaussegnungs-, Hochzeits- und Feuerglocke genutzt und deshalb vor dem Einschmelzen bewahrt.

Wie die Veröffentlichung des Bürgervereins berichtet, stammt die Glocke ursprünglich aus der Bayreuther Gegend und zählt zu den ältesten Glocken im Nürnberger Stadtgebiet. Sie ist mit der Inschrift „Elisabetha Sophia geb. König Princessin in Prevssen vnd Brandenbvrg vermaehlte Markgraevin zv Brandenbvrg Cvlmbach anno 1710“ versehen. qui

Weitere Informationen zum Kulturladen Röthenbach unter
www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur/kulturladen_roethenbach.html

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