Nr. 203 / 04.03.2022
Robert Gwisdeks Roman „Der unsichtbare Apfel“ kommt am Samstag, 12. März 2022, um 20 Uhr in die Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d. Die Kooperation mit dem Kulturbüro Muggenhof ist die letzte Aufführung der Soloperformance mit Martin Maecker in Franken. Regie führt Fanny Staffa. Der Eintrittspreis beträgt 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Tickets sind per E-Mail an der.unsichtbare.apfel@web.de bestellbar.
In seinem 2014 erschienen Romandebüt „Der unsichtbare Apfel“ besticht Robert Gwisdek, der sonst als Schauspieler arbeitet und mit „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“ Musik macht, mit einer poetisch dichten Sprache, die an Franz Kafka erinnert und ebenso eine Heldenreise in Alices Wunderland beschreiben könnte.
Der Protagonist Igor begibt sich freiwillig für 100 Tage in Isolation. Seine Auseinandersetzung mit sich selbst dient als Spiegel für die gegenwärtige Situation und ermöglicht einen Blick auf Einsamkeit und Kontaktbeschränkungen als Chance.
Mit fünf Jahren stellt Igor fest, dass er in der Welt tatsächlich existiert. Eine Welt, die er im Wortsinn begreifen möchte. Die unbegreifliche Unendlichkeit stellt ihm ein Rätsel dar. Im Alter von 23 Jahren kommt ihm die Realität abhanden. Er ist ein Einzelgänger, der sich mehr mit geometrischen Formen als mit den Menschen um sich herum beschäftigt. Die Frage nach der Unendlichkeit treibt ihn noch immer um. Viel später trifft er Alma. Ein Gefühl von Verbundenheit stellt sich ein, von Seelenverwandtschaft und der Möglichkeit eines Gegenübers, bei der er alles aussprechen und denken kann. Mit ihr verbringt er drei wundervolle Monate. Doch bei einem Fahrradausflug an einem warmen Nachmittag wird Igor durch einen Unfall aus seinen Gedanken über Unendlichkeit in die verstörende Endlichkeit zurückgeholt, in das schmerzende Hier und Jetzt. Er zieht sich zurück, bricht den Kontakt mit der Welt ab und schließt sich in einen dunklen Raum ein – dort gibt es eine Matratze, eine Dusche, Wasser, Konserven und eine Klimaanlage. Eine Reise zu sich selbst beginnt. Ein schmerzhaftes Experiment, welches sowohl mit Selbstaufgabe als auch Selbstbefreiung enden kann. Zwischen Chaos und Überforderung, Schuld und Vergebung findet Igor den Weg zu sich selbst und aus der Einsamkeit heraus. Er unternimmt eine moderne und spirituelle Heldenreise mit der Erkenntnis, dass alles in ihm begründet liegt. Auf seiner Reise kämpft er gegen alles in sich, bis er sich selbst akzeptiert und als stiller und zufriedener Mensch zurückkehrt.
In einem Raum, der die wiederkehrenden geometrischen Formen Kreis und Dreieck des Romans aufgreift, ist der Schauspieler Martin Maecker umringt vom Publikum. Während er als Igor verschlossene Räume betritt – Kisten und Dosen öffnet, und den Raum mit verschiedenen Materialien neu vermisst – ermöglichet er den Zuschauenden, sich immer wieder neu zu positionieren und andere Perspektiven einzunehmen.
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage können sich Termine kurzfristig ändern. Es empfiehlt sich deshalb, sich vorab zu den Veranstaltungen unter www.kuf-kultur.de zu informieren. Bei einem Besuch von Einrichtungen des Amts für Kultur und Freizeit müssen die jeweils gültigen Hygienevorschriften beachtet werden. qui
Leitung:
Andreas Franke
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