Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 327 / 30.03.2022

Wirtschaftsstandort Nürnberg wieder auf Erfolgskurs

Das Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat hat die Auswertung „Wirtschaftsstandort Nürnberg – Positionsbestimmung 2022“ veröffentlicht. Die jährlich erscheinende Online-Broschüre bietet einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Daten und Indikatoren zum Wirtschaftsstandort und informiert darüber, wie sich Nürnberg entwickelt und im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte positioniert.

Hierzu sagt Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas: „Auch wenn sich Corona weiterhin auswirkt, vor allem im Dienstleistungssektor, ist der Wirtschaftsstandort Nürnberg wieder deutlich auf Erfolgskurs. Die Beschäftigtenzahlen steigen, die Arbeitslosenzahlen sinken und der Bestand an offenen Stellen liegt inzwischen sogar über dem Vorkrisenniveau. Dies ist auch ein Zeichen für die hohe Resilienz unseres Standorts. Allerdings bleiben die Herausforderungen groß: Transformation der Automobilindustrie, Probleme bei den Lieferketten, die Chip-Krise und steigende Energiepreise. Auch der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Wirtschaft.“

Wesentliche Ergebnisse der Auswertung, die Dr. Fraas am Mittwoch, 6. April, auch im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit des Stadtrats vorstellen wird, sind:

Stabilisierung der Beschäftigtenzahl
Nach kurzzeitigem, coronabedingten Absinken der Beschäftigtenzahlen fand im Jahr 2021 wieder eine deutliche Gegenbewegung statt. Mit 312 129 Beschäftigten (Stand: Juni 2021) gehen mittlerweile nahezu wieder so viele Menschen im Stadtgebiet Nürnberg einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach wie vor der Corona-Krise. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs Nürnbergs Wirtschaft um 3 035 Beschäftigte.

Arbeitslosenzahlen nähern sich dem Vorkrisenniveau
Im Dezember 2019, also kurz vor der Pandemie, lag die Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent – der niedrigste Wert seit 28 Jahren. Im Jahr 2020 stieg die Quote an. Inzwischen ist die Zahl nahezu auf das Vorkrisenniveau gesunken. Im Dezember 2021 waren 15 991 Menschen in Nürnberg arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 14,4 Prozent zum Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich der großen Städte mit mehr als 350 000 Einwohnerinnen und Einwohnern nimmt Nürnberg eine hervorragende Position ein und hat nach München und Stuttgart die drittniedrigste Arbeitslosenquote.

Bestand an offenen Stellen übertrifft Vorkrisenniveau
Ende 2021 waren der Arbeitsagentur für das Stadtgebiet Nürnberg 6 914 zu besetzende sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das sind 42,2 Prozent mehr offene Stellen, als auf dem Höhepunkt der Krise im Jahr 2020, und 5,6 Prozent mehr als zum Vorkrisenjahr 2019.

Überproportional hohe Wirtschaftsleistung
In Nürnberg wird ein überproportional hohes Bruttoinlandsprodukt (BIP) erzeugt. Obwohl Nürnberg nach Bevölkerungsgröße die 14.-größte Stadt Deutschlands ist, liegt es mit einem BIP von 32,3 Milliarden Euro an 9. Stelle der 20 größten deutschen Städte. Größenbereinigt in der ProKopf-Betrachtung erreicht Nürnberg mit einer erwirtschafteten Leistung von über 62 000 Euro je Einwohnerin und Einwohner sogar Rang 7 der 20 größten deutschen Städte.

Industriesektor ist wichtiger Beschäftigungsträger in Nürnberg
Das verarbeitende Gewerbe ist für Nürnberg von hoher Bedeutung. 14,5 Prozent aller Nürnberger Beschäftigten sind in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes tätig. Im Vergleich der 20 größten deutschen Städte liegt Nürnberg dabei über dem Durchschnitt und gehört zum oberen Drittel.

Nürnbergs Industrie ist stark wissensbasiert
Nürnbergs Anteil an Beschäftigten in wissensintensiven Industriebranchen an den Gesamtbeschäftigten im verarbeitenden Gewerbe liegt deutlich über dem Durchschnitt. Im Stadtgebiet arbeiten über 69 Prozent der Beschäftigten des verarbeitenden Sektors in wissensintensiven Branchen. In den anderen großen deutschen Städten beträgt dieser Anteil durchschnittlich 61 Prozent, in Deutschland rund 45 Prozent.

Ein starker IKT-Standort
10,5 Prozent aller Nürnberger Beschäftigten sind in den zukunftsweisenden Branchen der Informations- und Kommunikationswirtschaft (IKT) tätig. Nürnberg teilt sich im Vergleich der großen deutschen Städte zusammen mit München und Bonn damit einen der Spitzenplätze.

Wissensstandort Nürnberg
„Nürnberg ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit guten Perspektiven. HighTech-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen schätzen das hervorragende Innovations-Ökosystem und die perfekte Anbindung. Ein breites Angebot wissensintensiver Produkte und Lösungen in allen Wirtschaftsbereichen sowie massive Investitionen in den Wissensstandort – hervorzuheben ist hier die Neugründung der Technischen Universität Nürnberg – bilden zentrale Entwicklungsmotoren für unseren Standort“, hebt Dr. Fraas Nürnbergs Zukunftsstärken hervor.

Die Broschüre „Wirtschaftsstandort Nürnberg – Positionsbestimmung 2022“ mit weiteren Informationen und grafisch aufbereiteten Daten gibt es zum Download unter https://www.nuernberg.de/internet/wirtschaft/positionsbestimmung.html. alf

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