Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 383 / 11.04.2022

Das Klangvielfraß“ unterwegs in Nürnbergs MUBIKIN-Grundschulen

Eine Projektförderung in Höhe von 63 000 Euro aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ermöglicht das Digitalprojekt „Das Klangvielfraß“ im Rahmen des Programms MUBIKIN (Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg) an der Musikschule Nürnberg im Amt für Kultur und Freizeit (KUF). Barbara Regitz, Mitglied des Landtages (MdL), die mit ihrer Fraktionsinitiative im Jahr 2021 die Grundlage dafür gelegt hatte, und Bürgermeisterin Prof Dr. Julia Lehner lernten zusammen mit dem Stifterehepaar Gerlinde und Helmut Gierse von der Stiftung Persönlichkeit „Das Klangvielfraß“ bei einem Besuch im MUBIKIN-Unterricht in der Knauerschule kennen.

Die letzten zwei Jahre der Corona-Pandemie trieben die Digitalisierung an Schulen voran. Gleichzeitig ist die Entwicklung wichtiger Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern auf der Strecke geblieben. An dieser Stelle setzt das MUBIKIN-Projekt „Das Klangvielfraß“ an und will eine sinnvolle Verbindung zur Förderung der musikalischen Fähigkeiten schaffen: Das Hören-Komponieren-Musizieren wird gefördert, die Ergebnisse daraus werden anschließend mit digitalen Mitteln weiterverarbeitet. Die Projektförderung ermöglicht dieses neue musikalische und digitale Bildungsprojekt.

Das Klangvielfraß in den Grundschulen

Seit einigen Monaten ist „Das Klangvielfraß“ in den acht Nürnberger Grundschul-Sprengeln unterwegs, die am Programm MUBIKIN teilnehmen. Wie der Name schon sagt, verzehrt „Das Klangvielfraß“ am liebsten köstliche Töne und Klänge. Von den Kindern wird es tatkräftig unterstützt: Sie sammeln nicht nur entsprechende Geräusche, sondern verändern, kombinieren und verfremden sie. Dies bildet die Grundlagen für die Weiterverarbeitung zu kleinen Kompositionen, die wiederum von den Kindern musikalisch umgesetzt werden. Beim Abschlusskonzert im Mai können Besuchende interaktiv mit den entstandenen Kompositionen, den Klängen und Geräuschen experimentieren und sie unterschiedlich kombinieren. Digitalisierung und Einsatz von Medientechnik dienen hier einem künstlerischen Zweck.

Eine umfangreiche technische Ausstattung, die durch die Fördermittel ermöglicht wurde, lässt kreative künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten zu und integriert die entstehende virtuelle Klangwelt.

Mit Freude und Kreativität

Barbara Regitz zeigte sich tief beeindruckt von der Kreativität und Experimentierfreude der kleinen Tonkünstlerinnen und -künstler. „Als ausgebildete Grundschullehrerin und Chorleiterin weiß ich um die herausragende Bedeutung musikalischer Bildung von Kindern für ihre Entwicklung. Daher war es mir eine Herzensangelegenheit, die Fraktionsinitiative für das Programm MUBIKIN auf den Weg zu bringen. Heute freue ich mich besonders, dass ich den Unterricht in der Knauerschule besuchen kann. Es ist wirklich erstaunlich, welch vielfältige künstlerische Arbeit die Kinder leisten. Ich bin schon sehr gespannt auf die Abschlusspräsentation, weil ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass Singen und Musizieren den Kindern viel Freude bereitet. Parallel hat es positive Nebeneffekte zur Sprachbildung, Hör- und Sozialerziehung. Wer miteinander tanzt und singt, stellt sich auf den anderen ein.“

Prof. Dr. Julia Lehner bedankte sich für die großzügige finanzielle Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. „Ich freue mich sehr, dass die Musikschule Nürnberg in Kooperation mit der Hochschule für Musik dieses innovative Musikprojekt realisiert. Investitionen in die Bildung von Kindern und Jugendlichen sind immer rentabel. Das langjährige Engagement der Familie Gierse für das Programm MUBIKIN im Rahmen ihrer Stifter-Partnerschaft ist hierfür ein herausragendes Beispiel.“

Auch Helmut Gierse, Vorsitzender der MUBIKIN-Trägerversammlung, dankte Barbara Regitz für ihre Initiative. „Unsere Stiftung nimmt die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern in den Fokus. Ich freue mich, dass hier das bewusste Hören, das Hinhören und aufeinander Hören im Mittelpunkt stehen. Damit widmet sich das Projekt einem Bereich der kindlichen Wahrnehmung, der während der Pandemie oftmals vernachlässigt wurde.“

Gabi Rüll, Leiterin der Musikschule Nürnberg, hat das Konzept für dieses Projekt gemeinsam mit Ines Holland-Moritz von der Hochschule für Musik entwickelt. Für die Lehrkräfte der Musikschule ist das Projekt eine weitere Möglichkeit, über verschiedene Workshops ihre Kompetenzen im digitalen Bereich auszubauen. Unterstützt wird „Das Klangvielfraß“ durch den Medienkünstler Paul Bießmann, der auch die Abschlusspräsentation am 18. Mai in der Kulturwerkstatt Auf AEG maßgeblich mitgestaltet.

Weitere Informationen

MUBIKIN macht sich seit 2011 eine durchgehende musikalische Förderung zur Aufgabe, vom vorletzten Kindergartenjahr bis zum Ende der Grundschulzeit. Wesentliche Elemente sind neben der Ausstattung von Kitas und Schulen mit Musikinstrumenten die spezifische Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte beziehungsweise Lehrkräfte und der Unterricht durch Musikpädagoginnen und -pädagogen von der Musikschule Nürnberg im Tandem mit den Fachkräften bzw. Lehrkräften. Im Schuljahr 2021/22 nehmen knapp 4 000 Kinder in acht Schulsprengeln teil, über 3 000 Kinder haben das Programm bereits komplett durchlaufen. Im Programm MUBIKIN arbeiten die Stadt Nürnberg samt der Musikschule Nürnberg, die Stiftung Persönlichkeit, die Bouhon Stiftung und die Hochschule für Musik Nürnberg als gleichberechtigte Partnerinnen zusammen. Die Umsetzung in den Schulen erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt in der Stadt Nürnberg.

Weitere Informationen unter: www.mubikin.nuernberg.de

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