Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 387 / 12.04.2022

Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine – Änderung der Öffnungszeiten

Seit Mittwoch, 2. März 2022, betreibt die Stadt Nürnberg im Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, gemeinsam mit den Hilfsorganisationen und engagierten Ehrenamtlichen an sieben Tagen in der Woche eine zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine. Hier finden Ukrainerinnen und Ukrainer sowie ihre Gastgeberinnen und Gastgeber Erstberatung und Unterstützung bei Fragen, die sich direkt nach dem Ankommen stellen. An die rückläufige Nachfrage passt die Stadt die Öffnungszeiten der zentralen Anlaufstelle nun an: Über die Osterfeiertage von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag, 15. bis 18. April, bleibt sie geschlossen. Von Dienstag bis Freitag, 19. bis 29. April, öffnet die Anlaufstelle jeweils von Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr. In diesem Zeitraum ist auch die Servicehotline Flüchtlinge unter Telefon 09 11 / 2 31-3 33 66 besetzt.

Im Vergleich zu den ersten Wochen nach Kriegsbeginn kommen derzeit deutlich weniger Menschen aus der Ukraine in Nürnberg an. Auch haben sich reguläre Strukturen etabliert, darunter die unmittelbare Antragsmöglichkeit für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und die Ausstellung von Krankenscheinen beim Sozialamt. Die Nachfrage nach Erstberatung, Übersetzungshilfe, medizinischer Versorgung und weiteren Hilfsangeboten im Heilig-Geist-Saal ist daher deutlich gesunken. Waren es in der Anfangsphase täglich bis zu 350 komplexe Beratungssituationen, sind es derzeit 80 bis 100 Gespräche am Tag. Auch das Anrufvolumen bei der städtischen Hotline ist mittlerweile sehr gering.

„Wir stellen deutlich veränderte Bedarfe fest, auf die wir reagieren müssen. Viele Anliegen konnten mittlerweile geklärt werden, andere müssen durch die jeweiligen zuständigen Stellen übernommen werden“, erläutert die Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries.

In den ersten Wochen war vor allem der Transfer (geleistet durch die noa.kommunal mit Unterstützung der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft) zur Erstaufnahmestelle des Freistaats Bayern mit dem Ziel einer Unterbringung, medizinische Erstversorgung und die Ausgabe von Kleidungs- und Lebensmittelgutscheinen nachgefragt. Nachdem die meisten bisher angekommenen Personen derzeit untergebracht sind und die Möglichkeit zur Beantragung von Sozialleistungen mit Krankenschein sowie von Tafelausweisen und Gutscheinen für die Kleiderausgabe des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) besteht, hat sich die Nachfrage nach diesen akut zu erbringenden Leistungen stark reduziert. Andere Themen wie der Spracherwerb und die Arbeitsaufnahme rücken in den Mittelpunkt. Auch diese erfordern ein verändertes Informations- und Beratungsangebot in der Erstanlaufstelle und an weiteren Stellen.

„Die zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine bleibt weiterhin wichtig, um Bedarfe aufzunehmen und für allgemeine Fragen ansprechbar zu sein. Sie soll daher auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten und jeweils flexibel an die Situation angepasst werden. Da die Besucherzahlen aber vor allem am Wochenende und in den Nachmittagsstunden ganz erheblich zurückgegangen sind, während andernorts neue Bedarfe entstehen, müssen wir den Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend der Dringlichkeit ebenfalls neu lenken“, so Elisabeth Ries weiter.

Oberbürgermeister Marcus König dankt den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Durch gemeinsame Anstrengung von Hilfsorganisationen, städtischen Dienststellen und nicht zuletzt ehrenamtlich Engagierten insbesondere aus der hiesigen ukrainischen Community konnten wir das Angebot einer zentralen Anlaufstelle so schnell auf die Beine stellen und über Wochen aufrechterhalten – sieben Tage die Woche. Herzlichen Dank an alle, die das möglich gemacht haben!“

Brigitte Lischka, Geschäftsführerin des Kreisverbands Nürnberg-Stadt des BRK: „Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen haben wir in den vergangenen Wochen die medizinische Erstversorgung und  Sozialberatung im Heilig-Geist-Saal angeboten. Die Situationen, die wir mittlerweile erleben, haben jedoch meist nichts mehr mit einer akuten Erstversorgung zu tun. Aus unserer Sicht ist eine Weiterführung des medizinischen Angebots im bisherigen Umgang nicht mehr notwendig. Die soziale Beratung wird zukünftig in den Unterkünften beziehungsweise bei den einzelnen Trägern in den Beratungsstellen geleistet.“

Peter Brandmann, Koordinator des Technischen Hilfswerks für die zentrale Anlaufstelle im Heilig-Geist-Saal, resümiert: „Die hitzige Ungewissheit der ersten Tage ist verschwunden. Wir haben weiterhin komplexe Einzelfälle, die mit viel personeller Energie bearbeitet werden, das ist jedoch viel seltener geworden. Die eingerichteten Verweisstrukturen funktionieren, was die Lage im Heilig-Geist-Saal deutlich beruhigt hat.“     qui

Stadt Nürnberg

Amt für Kommunikation und Stadtmarketing

Leitung:
Andreas Franke

Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de