Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 555 / 18.05.2022

Stadt verstärkt Anstrengungen zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels

Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (THG) hat sich in der Stadt Nürnberg weiter verringert. Mit einem Rückgang von 44,9 Prozent (ohne Corona-Effekt: 41,7 Prozent) der Emission bei Treibhausgasen in Bezug auf 1990 wurde 2020 das 40-Prozent-Reduktionsziel der Stadt Nürnberg erreicht und sogar leicht übertroffen. Auch der Endenergieverbrauch ging in Nürnberg bis 2019 bezogen auf 1990 um etwa ein Fünftel zurück. 2020 lag der Verbrauch sogar um fast ein Viertel unter dem Wert von 1990. Dies gelang vor allem durch Effizienzsteigerungen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung. So das Ergebnis der Endenergie- und Treibhausgasbilanzierung für das Stadtgebiet Nürnberg für die Jahre 2019 und 2020, das Nürnbergs Umwelt- und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm am Mittwoch, 18. Mai 2022, im Stadtrat vorstellte.

Der Bericht der Endenergie- und Treibhausgasbilanz weist erstmals das sogenannte CO2-Budget für Nürnberg aus. Nürnberg muss demnach mit einem Emissionsbudget von 23 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) auskommen. Dieses Restbudget leitet sich aus dem Anteil der Nürnberger Einwohnerzahl bezogen auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland und dem allen zur Verfügung stehenden nationalen CO2-Restbudget ab. Umweltreferentin Britta Walthelm: „Unsere Zahlen der Vergangenheit zeigen, dass substantielle Einsparungen auch bei Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum möglich sind. Das aktuelle Tempo der Treibhausgasreduzierung reicht aber definitiv nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. In der laufenden Stadtratsperiode wurden viele wichtige klimarelevante Beschlüsse gefasst, ein Umsteuern ist erkennbar. Wir müssen und werden jedoch den Prozess zur Klimaneutralität für die Gesamtstadt noch einmal stringenter aufsetzen und die Bürgerinnen und Bürger stärker einbinden.“

Als konkrete nächste Schritte dazu beschloss der Stadtrat dafür in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch die Einrichtung eines Klimabeirats sowie die Auf- und Umsetzung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts.

Hintergrund zur Endenergie- und Treibhausgasbilanz
Bei der Endenergie- und Treibhausgasbilanz handelt sich um eine Fortschreibung, die im Auftrag der Stadt von der Energieagentur Nordbayern GmbH erstellt wurde. Die Bilanz enthält detaillierte Ergebnisse zum Energieverbrauch und THG-Ausstoß der privaten Haushalte, für Handel und Gewerbe sowie für den Verkehrssektor. Erstmals weist der Bericht auch konkrete Berechnungen zum CO2-Budget der Stadt Nürnberg aus. Das CO2-Budget ist die rechnerische Menge an CO2, die in den kommenden Jahren noch ausgestoßen werden darf, um die Erderwärmung mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auf eine festgesetzte Temperatur zu begrenzen, das sogenannte 1,5-Grad-Ziel.

Auswahl wichtiger Beschlüsse des Stadtrats zur Klimaneutralität in der laufenden Stadtratsperiode:

  • 17. Juni 2020: Beschluss Klimaschutzfahrplan 2020 bis 2030
  • 16. Dezember 2020: Beitritt „Fonds für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung“ der Europäischen Metropolregion Nürnberg 
  • 27. Januar 2021: Masterplan nachhaltige Mobilität
  • 9. Februar 2021: Handlungsplan Umsetzung klimaneutrale Stadtverwaltung
  • 22. Juli 2021: Klima-Baukasten für die Nürnberger Bauleitplanung
  • 22. Juli 2021: ÖPNV-Angebot verbessern – Straßenbahntakt verkürzen
  • 29. September 2021: Klimaneutralität bei Tochterunternehmen und Beteiligungen der Stadt Nürnberg
  • 14. Oktober 2021: 2. Stufe Fahrradstraßenkonzept
  • 26. Januar 2022: Konzept für einen klimaneutralen städtischenGebäudebestand
  • 26. Januar 2022: Energieeffizientes Bauen und Sanieren bei städtischen Hochbaumaßnahmen
  • 26. Januar 2022: Nachhaltigkeitscheck bei städtischen Hochbaumaßnahmen
  • 9. Februar 2022: Entwicklung der Solarenergie und Erstellung eines Solardachkatasters
  • 7. April 2022: Konzept zur Parkraumbewirtschaftung in den altstadtangrenzenden Bewohnerparkgebieten    

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