Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 714 / 24.06.2022

EU-Projekt „SchoolFood4Change“ – Schulessen von heute für die Welt von morgen

Das EU-Projekt „SchoolFood4Change“ setzt auf eine gesunde, nachhaltige, innovative Schulverpflegung und die Stadt Nürnberg ist neben Essen als eine von zwei deutschen Städten dabei.

Hunderte Nürnberger Schülerinnen und Schüler essen mittags in der Schule. Ab nächstem Schuljahr beteiligt sich die Stadt Nürnberg mit verschiedenen Pilotschulen an dem EU geförderten EU Horizon 2020-Projekt „Schoolfood4Change“, welches gesunde, nachhaltige und dabei auch noch leckere Mahlzeiten in den Schulmensen ermöglichen wird.

„SchoolFood4Change“, das die gesamte Schulfamilie, weitere Beteiligte, Caterer, Zulieferer und Landwirte einbezieht, will mit seinem ganzheitlichen Ansatz nicht nur schrittweise für einen innovativen Wandel auf den Tellern in den Schulmensen sorgen, sondern möchte auch die Achtung und Wertschätzung für Lebensmittel mit abwechslungsreichen Aktionen und Bildungsaktivitäten im Schulleben für die Schülerinnen und Schüler erlebbar und verständlich machen, zum Beispiel in Schule-Bauerhof-Partnerschaften, Kochevents oder im Anlegen von Schulgärten. Obst, Gemüse, Nüsse erhalten einen neuen Stellenwert, Fleisch- und Fischgerichte eine veränderte Bedeutung. Regionalität und Saisonalität bekommen nicht nur beim Mensaessen, sondern auch in der Pausenverpflegung schrittweise einen höheren Stellenwert. Zur veränderten Ausgestaltung des schulischen Speiseplans erhalten Köchinnen und Köche im Rahmen von „Schoolfood4Change“ ein projektzugeschnittenes Training an der University of Gastronomic Sciences in Pollenza, Italien.

An 3 000 Schulen in 16 Städten und Regionen in zwölf europäischen Ländern rückt das Thema gesunde und nachhaltige Ernährung in den nächsten vier Jahren verstärkt in den Mittelpunkt. In Deutschland sind zwei Städte am Projekt beteiligt: Essen und Nürnberg.

Oberbürgermeister Marcus König freut sich über die Beteiligung am Projekt: „Gerade zur Biometropole und Fairtrade-Stadt Nürnberg, die ihre Anstrengungen zur Verringerung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase verstärkt, passt ‚Schoolfood4Change‘. Wir wissen außerdem, dass den jungen Menschen der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Gesundheit nicht egal sind. Sie sind bereit zu nachhaltigen Veränderungen, werden zu Botschafterinnen und Botschaftern der Idee einer veränderten Ernährungskultur, indem sie diese in die Familien und die Gesellschaft tragen.“

Im Schuljahr 2022/23 machen sich die ersten Nürnberger Schulen gemeinsam mit ihren Cateringbetrieben auf den Weg, eine gesündere, nachhaltigere und schülerfreundliche Verpflegung anzubieten. Durch ihre Mitwirkung im Mensarat sind neben der Schulleitung, dem Hausmeister, der Lehrerschaft auch die Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und ein Mitglied der Stadt Nürnberg aktiv gestalterisch eingebunden. Auf den Tellern der Mensen in diesen Schulen finden sich demnächst verstärkt regionale Produkte, zum Beispiel Vollkorn-Spaghetti mit (Fleisch-)Linsen-Bolognese, Falafel und frischer Fisch oder frisches Fleisch mit Kartoffelbrei aus frischen Kartoffeln (nicht aus der Tüte) und Gemüse aus dem Knoblauchsland.

Schulreferentin Cornelia Trinkl ist begeistert vom Projekt: „Die Schülerinnen und Schüler erfahren nicht nur, was an dem Tag auf ihrem Teller ist, sondern erhalten auch Informationen über die Herkunft und den Nährwert der angebotenen Lebensmittel. Dennoch ist das Wichtigste: Das Essen soll den Schülerinnen und Schülern schmecken, bezahlbar sein und in einer schön gestalteten Mensa ein freudiges Ereignis am Schultag sein.“

Um in der Stadt Nürnberg die passenden Wege zu finden, beteiligen sich der Bauernverband, Frankengemüse und andere nachhaltig wirksame Organisationen ebenso am Projekt wie Studierende der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement der Berufsschule 7 sowie Auszubildende der Berufsschule 3 und 6. „Schoolfood4Change“ wird begleitet von Workshops, Vorträgen und Do-it-yourself-Kochaktionen für Kinder, Jugendliche und Eltern. let

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