Nr. 1127 / 06.10.2022
In der Kunstvilla, Blumenstraße 17, findet am Mittwoch, 12. Oktober 2022, um 18.30 Uhr der Vortrag „Irma Goecke und die Nürnberger Gobelin-Manufaktur – Gobelins für den ‚Führer‘“ von Dr. Anja Prölß-Kammerer statt. Die Tapisserie stieg im Nationalsozialismus zu einem prestigeträchtigen Zweig des Kunsthandwerks auf. 1941 wurde in Nürnberg eigens eine Gobelin-Manufaktur gegründet, die unter anderem dazu dienen sollte, die Bauten auf dem Reichsparteitagsgelände mit Gobelins und Wandteppichen auszustatten. Geleitet wurde die Manufaktur bis 1966 von der studierten Gebrauchsgrafikerin und Weberin Irma Goecke, die in den 1920er-Jahren zur künstlerischen Avantgarde im Rheinland gehörte. 1940 wurde sie dann nach Nürnberg berufen, wo sie sich völlig in den Dienst der NS-Diktatur stellte.
Dr. Anja Prölß-Kammerer hat nach einer Lehre an der Nürnberger Gobelin-Manufaktur Geschichte, Kunstgeschichte und Pädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert, wo sie mit der Dissertation „Tapisserie im Nationalsozialismus“ promoviert wurde. Sie leitet seit 2000 die Einrichtung „Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum“ und ist seit 2002 Mitglied des Nürnberger Stadtrats. Im Mittelpunkt ihres Vortrags steht die schillernde Figur der Künstlerin Irma Goecke.
Der Vortrag kostet 5 Euro. js
Bild Download: Vortrag „Irma Goecke und die Nürnberger Gobelin-Manufaktur – Gobelins für den ‚Führer‘“ von Dr. Anja Prölß-Kammerer
Irma Goecke vor ihrem Wandbehang „Masken“, um 1928, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Deutsches Kunstarchiv, NL Goecke, Irma. AFS6-0001a.
(Bild: Annelise Kretschmer, JPG-Datei 1.6 MB)
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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