Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1210 / 24.10.2022

Ausstellung Schloss Almoshof: Ein Dorf und seine Menschen erzählen

Der Kulturladen Schloss Almoshof im Amt für Kultur und Freizeit (Kuf) betrachtet die Geschichte des Schlosses – von seiner Entstehung bis zur gegenwärtigen Nutzung. Die Ausstellung „Ein Dorf und sein Schloss: Menschen aus Almoshof erzählen“ lässt die Besucherinnen und Besucher mit allen Sinnen eintauchen. Die Vernissage ist am Samstag, 29. Oktober 2022, um 17 Uhr. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 15. Januar 2023, zu besichtigen. Sie wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm ergänzt, zum Beispiel Erzählcafés und Führungen sowie ein Vortrag über das Knoblauchsland. Die Termine sind unter www.kuf-kultur.de/almoshof veröffentlicht. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 10 Uhr bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 13 bis 18 Uhr. Mittwochs ist zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet.

Einst Herrensitz – heute Kulturladen
Das im Knoblauchsland gelegene Schloss Almoshof hat eine bewegte Geschichte: Im 16. Jahrhundert als Herrensitz der Patrizierfamilie Holzschuher erbaut, nach einem Brand im Jahr 1692 als Barockschloss wiederrichtet, 1941 von den Holzschuhern an die Stadt Nürnberg verkauft, wird es nach 1945 als Notunterkunft genutzt. Später ist das Schloss Sitz der neonazistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ und heute beliebter Kulturladen Schloss Almoshof. 

Der Kulturladen Schloss Almoshof präsentiert diese Geschichte in einer umfassenden, multimedialen Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf der Zeit ab 1941 bis heute. Dabei werden die Menschen im Schloss in den Fokus gerückt. Hauptexponate sind professionell gefilmte Zeitzeugeninterviews mit ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern des Schlosses, einstigen Schlossnachbarn sowie alten Weggefährten der Begegnungsstätte und des Kulturladens. Diese berichten über ihre Lebenswelten im Almoshof der Nachkriegszeit, über dörfliche Traditionen, über den Neonazi Hoffmann und über ihr Verhältnis zu den Linken aus der Begegnungsstätte – bis zum heutigen städtischen Kulturladen. Ihre Geschichten sind meist anekdotisch, oft humorvoll, mitunter wehmütig und dokumentieren ein Stück Zeitgeschichte im Knoblauchsland.

Menschen aus dem Stadtteil stehen im Mittelpunkt
Die Zeitzeugeninterviews werden mit Dokumenten, Fotos und Alltagsgegenständen aus den verschiedenen Zeitabschnitten ergänzt. So können die Besuchenden in inszenierte Lebenswelten eintauchen. Lebenserfahrungen aus dem Stadtteil werden hör- und sichtbar. Die Ausstellung gibt detaillierte Einblicke nicht nur in die Geschichte des Schlosses, sondern auch des Stadtteils. Sie wurde möglich durch eine Kooperation mit dem Stadtarchiv Nürnberg und ist gefördert im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durchgeführt vom Bundesverband Soziokultur.

Geschichtsarbeit gehört zum Selbstverständnis
Im Jahr 1976 als „Begegnungsstätte Schloss Almoshof e.V.“ gegründet, wurde die Einrichtung 1986 als dritter städtischer Kulturladen in die Kette der soziokulturellen Stadtteilzentren integriert. Heute gibt es im Kuf elf städtische Kulturläden. Der Kulturladen Schloss Almoshof gilt als kultureller und sozialer Kristallisationspunkt im Nürnberger Norden an der Grenze zwischen urbanem und ländlichem Raum. Er steht für innovative und traditionelle Kulturangebote und Kultur im Spannungsfeld zwischen urbanem und ländlichem Raum. In Kooperation mit Kulturschaffenden sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Vereinen, Interessierten und Institutionen bietet die Einrichtung Konzerte, Lesungen, Workshops, Vorträge, Ausstellungen sowie Projekttage für Kinder und Jugendliche. Neben dem jährlichen Weihnachtsmarkt unter Beteiligung zahlreicher Initiativen werden Flohmärkte und der Almoshofer Kunstmarkt veranstaltet.

Der Kulturladen schafft Anlässe zu Begegnung und Austausch sowie zur generationenübergreifenden Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Hierzu gehören die Auseinandersetzung mit dem eigenen – historischen wie aktuellen – Lebensumfeld ebenso wie die Förderung bürgerschaftlichen Engagements für den Stadtteil und der Diskurs über das Wohnumfeld. Diese sollen die Identifikation und das Zusammengehörigkeitsgefühl im eigenen Stadtteil stärken. Für diese Stadtteilarbeit setzt sich Kuf mit seiner Kulturladenkette kontinuierlich ein.
 

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