Nr. 1446 / 20.12.2022
Die Dissertation „Die Nürnberger Judengemeinde 1349–1499. Politische Handlungsspielräume jüdischer Akteure im Spätmittelalter“ von Dr. Andreas Weber wurde im Wintersemester 2019/2020 von der Universität Trier angenommen. Die für den Druck überarbeitete Studie ist nun als Band 6 der „Schriften des Geschäftsbereichs Kultur der Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg“ erschienen. Der Band ist bei der Stadt Nürnberg, 2. Bürgermeisterin – Geschäftsbereich Kultur, bmkultur@stadt.nuernberg.de, und im Buchhandel zum Preis von 27 Euro erhältlich.
In Nürnberg reicht das jüdische Erbe bis in das 12. Jahrhundert und somit das Hochmittelalter zurück. Zwar erstreckt sich die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Geschichte in der Noris auf einen Zeitraum von mehr als 800 Jahren, doch steht seit Jahrzehnten auch in Nürnberg vielfach die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur und der damit einhergehenden Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens im Vordergrund.
Dr. Andreas Weber befasst sich hingegen intensiv mit der Situation von Jüdinnen und Juden im mittelalterlichen Nürnberg. Sein genauer Blick gilt Angehörigen der jüdischen Gemeinde der Stadt und deren politischen Handlungsspielräumen sowie den individuellen wie kollektiven strategischen Handlungsoptionen einer religiösen Gruppe, deren Akteurinnen und Akteure wiederholt um ihre materielle Lebensgrundlage und um ihr Leben bangen mussten. Der Autor zeigt sehr klar die schon immer engen und im Laufe des Spätmittelalters mehr und mehr schwindenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und nicht zuletzt politischen Spielräume innerhalb der christlichen Mehrheitsgesellschaft auf. Er verdeutlicht eindrucksvoll die zunehmende Fragilität jüdischen Daseins, die geringen Entfaltungsmöglichkeiten und vielen Grenzen jüdischen Lebens, wobei Nürnberg als herausragendes Exempel dient. Am Ende stand 1498/99 die Ausweisung aller Jüdinnen und Juden aus der Stadt.
politischen Spielräume innerhalb der christlichen Mehrheitsgesellschaft Page 2 from 2 auf. Er verdeutlicht eindrucksvoll die zunehmende Fragilität jüdischen Daseins, die geringen Entfaltungsmöglichkeiten und vielen Grenzen jüdischen Lebens, wobei Nürnberg als herausragendes Exempel dient. Am Ende stand 1498/99 die Ausweisung aller Jüdinnen und Juden aus der Stadt. js
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Autor Dr. Andreas Weber und Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner präsentieren Band 6 der Schriften des Kulturreferats der Stadt Nürnberg: „Die Nürnberger Judengemeinde 1349 bis 1499. Politische Handlungsspielräume jüdischer Akteure im Spätmittelalter“.
(Bild: Geschäftsbereich Kultur / Stadt Nürnberg, JPG-Datei 3.8 MB)
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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