Nr. 52 / 24.01.2023
Das Amt für Stadtforschung und Statistik hat einen Bericht zur Elektromobilität in Nürnberg und Fürth veröffentlicht. Dieser wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie die Entwicklung der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb allgemein und der Elektromobilität im Speziellen in den vergangenen Jahren in beiden Städten einzuordnen ist. Die Zahlen der vergangenen zehn Jahre deuten darauf hin, dass die Bedeutung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel zunimmt. Auch in Nürnberg hat sich die Verkehrsmittelwahl, der „Modal Split“, zwischen 2010 und 2020 deutlich in Richtung umweltfreundliche Verkehrsmittel verschoben. Dennoch behält der motorisierte Individualverkehr eine große Bedeutung. Die sogenannte Antriebswende, der Ersatz von Verbrennungsmotoren durch klimaverträglichere Antriebsarten, wird als ein wichtiger Baustein einer umfassenden Mobilitätswende gedacht.
Wie stark sind Pkws mit alternativen Antrieben und darunter Elektroautos in Nürnberg und Fürth überhaupt mittlerweile vertreten? Wie lassen sich die lokalen Trends überregional einordnen? Wo genau im Stadtgebiet findet eine Entwicklung hin zu einer potenziell emissionsärmeren Automobilität statt? Um diesen Fragen nachzugehen, werden im Bericht überregionale Trends verglichen und die genaue Zusammensetzung der lokalen Fahrzeugflotte untersucht. Zahlreiche Grafiken informieren über die Zusammensetzung und Entwicklung des aktuellen Fahrzeugbestands sowie der Neuzulassungen. Karten ergänzen das Bild hinsichtlich der sozialräumlichen (Ungleich )Verteilung verschiedener Antriebsarten sowie der Ladeinfrastruktur.
Zu beobachten ist generell ein Zuwachs des Anteils von Pkws mit alternativen Antrieben. Die Städte Nürnberg und Fürth liegen mit einem Bestand alternativer Antriebe von 6,1 Prozent und 5,6 Prozent im Jahr 2021 etwa im bayernweiten Durchschnitt von 5,8 Prozent. Allerdings schneiden die beiden Nachbarstädte gegenüber Spitzenreitern wie Ingolstadt (15,7 Prozent) vergleichsweise schlecht ab. Der insgesamt bemerkenswert große absolute Zuwachs der Pkws mit alternativen Antrieben ist zu einem großen Teil auf eine Zunahme der Hybrid-Antriebe zurückführen. In Nürnberg haben sich die Pkw-Bestandszahlen der Hybride (ohne Plug-in) von 2017 bis 2021 mehr als versechsfacht, in Fürth verfünffacht. Aber auch der Bestand an „reinen“ Elektrofahrzeugen (BEV – „battery electric vehicle“) hat sich in beiden Städten vervielfacht. Prozentual gesehen liegen Fürth mit 1,2 Prozent und Nürnberg mit 1,1 Prozent bei den „reinen“ Elektrofahrzeugen leicht unter dem bayernweiten Durchschnitt von 1,4 Prozent. Konkret lässt sich in dieser Antriebsklasse für das Jahr 2021 ein Bestand von 2 721 Pkws und Kombis in Nürnberg und 799 in Fürth ausmachen (alle Haltergruppen). Das entspricht 5,1 Elektrofahrzeugen pro 1 000 Einwohner in Nürnberg und 6,1 pro 1 000 Einwohner in Fürth. In Tabellen werden eine Vielzahl von weiteren Kennwerten zur Entwicklung der alternativen Antriebsarten bereitgestellt.
Eine genauere, kleinräumige Analyse der Stadtgebiete zeigt, dass eine räumliche Differenzierung zu erkennen ist. Während bestimmte Bezirke im Zeitraum von 2017 bis 2021 einen verhältnismäßig großen Zuwachs an alternativen Antrieben aufweisen, scheinen andere Bezirke von dieser Entwicklung weitgehend abgehängt. Hierbei kann ein Zusammenhang mit den Sozialraumtypen der Quartiere hergestellt werden. „Sozial angespannte Quartiere“ wie große Teile der Süd- und Weststadt weisen dabei gegenüber den anderen Sozialraumtypen einen deutlich geringeren Anteil alternativer Antriebe auf. Der Bericht stellt des Weiteren die räumliche Verteilung der öffentlichen und privaten Ladesäulen im Stadtgebiet dar und wirft einen Blick auf die Nutzung der ausleihbaren Elektroroller (E-Scooter). qui
Der Bericht aus Stadtforschung und Statistik zur Elektromobilität in Nürnberg und Fürth online: https://www.nuernberg.de/internet/statistik/sus_2020_2024.html
Der Bericht als PDF zum Download: https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/monatsberichte/2022/sus2023_01_m534_e_mobilitat.pdf
Leitung:
Andreas Franke
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