Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 190 / 01.03.2023

Freiraumkonzept Stadtpark und Berliner Platz:
Konkrete Planungen für Umgestaltung laufen an

Der Werkausschuss des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat am Mittwoch, 1. März 2023, dem Masterplan für die Umgestaltung des Stadtparks inklusive des Berliner Platzes zugestimmt. Damit kann dieses Freiraumkonzept in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die hierfür benötigten finanziellen Mittel sind im Rahmen der laufenden Fortschreibung des Mittelfristigen Investitionsplans gestaffelt in den nächsten Jahren zu beantragen. Nach und nach werden Teilbereiche konkretisiert und zur jeweiligen Beschlussfassung wiederum im Sör-Werkausschuss eingebracht.

Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter, erklärt: „Damit ist eine wichtige Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung des Nürnberger Stadtparks zusammen mit dem Berliner Platz erfolgt und wir können mit der Planung für den ersten Bauabschnitt beginnen. Denn der Stadtpark ist, ebenso wie der gegenüberliegende Berliner Platz, in die Jahre gekommen und in Teilen sanierungsbedürftig. Einzelne Bereiche wurden zwar in den letzten Jahrzehnten stückweise überarbeitet, doch jetzt wird das Gesamtkonzept des Parks an die heutigen Nutzungsansprüche angepasst. Ziel ist eine zukunftsfähige Gestaltung, damit der Stadtpark – mitsamt dem dazugehörigen Berliner Platz – dauerhaft schön und attraktiv bleibt.“

Die Umgestaltung ist in drei Schritte unterteilt: Der erste Abschnitt umfasst den nördlichen Park, der zweite den südlichen Park und der dritte den östlichen Stadtpark mit Berliner Platz. Der erste Bauabschnitt sieht intensive Umgestaltungsmaßnahmen in drei Teilzonen vor. Um die Planungen zu konkretisieren, soll ab 2024 Planung und Bürgerbeteiligung des ersten Bauabschnitts erfolgen – sofern die finanziellen Mittel bereitstehen und ausreichend personelle Kapazitäten für die Umsetzung vorhanden sind. In diesem ersten Bauabschnitt ist vorgesehen, den Spielplatz zu erneuern, weil dort die Spielgeräte bereits in die Jahre gekommen sind. Hier will Sör – wie künftig bei allen Spielplätzen – darauf achten, dass er den Leitlinien zur Qualität und Inklusion auf Spielplätzen entspricht. Danach können die Wege umgestaltet und die angrenzenden Bereiche hergestellt werden. Die weiteren Bauabschnitte folgen Zug um Zug in den kommenden Jahren, die konkreten Daten werden im Laufe des weiteren Prozesses festgelegt.

Zentrales Element der Umgestaltung ist eine räumliche Gliederung des Stadtparks. Spiel- und Bewegungsaktivitäten sollen im nördlichen Bereich angesiedelt werden. Der südliche Teil soll der Erholung dienen und gärtnerisch gestaltete Elemente beheimaten. Das Wegesystem bedarf einer Neuordnung. Vorgesehen ist, weitgehend die bestehenden Trassen zu nutzen und größtmögliche Rücksicht auf den Baumbestand zu nehmen. Kernstück des Entwurfs ist die Verlegung des konfliktträchtigen Radwegs, der in Ost-West-Richtung durch den Park führt. Zudem sind zwei unabhängig voneinander verlaufende, durchgängige Rundwege geplant. Die Zugänge zum Park werden neugestaltet und gegliedert. Der Berliner Platz erhält neue Blickbeziehungen zum Stadtpark und umgekehrt.

„Stadtpark und Berliner Platz zukunftsfähig zu machen, heißt vor allem, sie an die veränderten klimatischen Gegebenheiten und die zu erwartenden Entwicklungen anzupassen. Dieses Ziel wollen wir mit verschiedenen Maßnahmen erreichen, unter anderem mit einem speziellen Baumentwicklungskonzept. Wir werden künftig vor allem Baumarten pflanzen, die mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen, denn die Bäume sind das Herz des Stadtparks“, betont Bürgermeister Christian Vogel.

Unter den rund 1 600 Gehölzen finden sich circa 80 verschiedene Arten. Dennoch besteht der Baumbestand zu rund 70 Prozent aus drei Arten: heimische Stieleichen, Spitzahorne und Hainbuchen. Rund 30 Prozent der Bäume sind in sehr gutem Zustand, 55 Prozent geschwächt und vier Prozent sogar in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand. Wichtig ist es daher auch, eine höhere Artenvielfalt auszuwählen, optimale Standorte für die Bäume zu schaffen und sie zu pflegen. Damit wird der Park für die kommenden Jahrzehnte in seiner Qualität erhalten und gestärkt. Die unterschiedlichen Arten werden verschiedensten Tierarten als Lebensraum dienen.

Zudem werden Flächen entsiegelt, indem unnötige Wege entfernt werden. Damit entsteht eine größere Versickerungsfläche für Regenwasser. Von den rund 190 000 Quadratmetern Gesamtfläche sind zurzeit insgesamt rund 45 000 Quadratmeter versiegelte Wegeflächen. Dieser Anteil kann mit den vorliegenden Planungen um etwa 20 Prozent auf rund 36 000 Quadratmeter reduziert werden.

Ausgangsbasis für die Planung ist der städtische Masterplan Freiraum. Der Stadtpark wird dort als eine der Parkanlagen „mit übergeordneter, stadtweiter Bedeutung nicht nur über ihre stadträumliche Lage, sondern auch aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung, ihres Denkmalwerts, der Vielfalt der Nutzungsangebote und der Gestaltqualität“ beschrieben, die einem extrem hohen Nutzungsdruck unterliegt und die es daher zu sichern, zu qualifizieren und mehrfach zu nutzen gilt. Auch als Teilraum des im Stadtrat beschlossenen Konzepts der „Grünen Finger“ ist der Stadtpark ein wichtiger Baustein im kommunalen Grünverbund, der dauerhaft erhalten und weiterentwickelt werden muss.

Die Kosten für die gesamte Maßnahme werden auf Grundlage von Kennwerten des Jahres 2022 auf rund neun Million Euro geschätzt. Für den ersten Bauabschnitt werden circa 4 Millionen Euro anfallen. tom

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