Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 200 / 02.03.2023

Gute Noten für Nürnbergs Innenstadt

Mit der Schulnote ‚gut‘ bewerteten Passantinnen und Passanten die Nürnberger Innenstadt, so ein Ergebnis der Studie „Vitale Innenstädte 2022“ des IFH Köln (Institut für Handelsforschung), einer deutschlandweiten Befragung von Passantinnen und Passanten, an der auch Nürnberg teilnahm. Auch alle anderen Daten bestätigen, dass Nürnbergs Innenstadt nach wie vor intakt ist.

Hierzu sagt Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas: „Die Nürnberger Innenstadt ist intakt und attraktiv. Das ist eine gute und wichtige Nachricht für alle, die mit uns die Innenstadt gestalten. Die Menschen kommen gerne in die Innenstadt und bewerten sowohl das Angebot als auch das Stadtbild positiv. Die Innenstadt ist belebt – das sieht man, wenn man durch die Innenstadt läuft. Das zeigen auch unsere Passantenfrequenzdaten, die bereits Vor-Corona-Niveau erreicht haben. Das soll auch so bleiben! Deshalb investieren wir als Stadt in Aufenthaltsqualität und erproben mit unserer Nürnberger City Werkstatt neue und innovative Konzepte, mit großem Engagement der Akteurinnen und Akteure unter anderem aus Handel, Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Immobilienwirtschaft.“

Die Ergebnisse im Einzelnen: Besuchsanlass
Hauptmotiv des Innenstadtbesuchs im Jahr 2022 war das Einkaufen beziehungsweise der Einkaufsbummel. Rund 69 Prozent der Befragten gaben dies als Anlass für ihren Innenstadtbesuch an. Auch in anderen Großstädten war Shopping das Hauptmotiv für den Besuch, dort allerdings etwas weniger häufig genannt (63 Prozent).

Der in Nürnberg vergleichsweise hohe Anteil an Innenstadtbesuchen zum Einkaufen steht im Einklang mit der hohen Einkaufszentralität der Stadt. Nürnberg hat im bundesweiten Großstadtvergleich die höchste Einkaufszentralität, das heißt die Einzelhandelsumsätze sind höher als die in der Stadt vorhandene Kaufkraft. Dies bedeutet, dass zahlreiche Menschen aus dem Umland zum Einkaufen nach Nürnberg kommen. Auch aufgrund dieser hohen Anziehungskraft dürfte das Shopping-Motiv in der Befragung gegenüber anderen Großstädten so ausgeprägt sein – ein positives Zeichen für den lokalen Einzelhandel.

Auch in Nürnberg ist ein verändertes Einkaufsverhalten durch die Möglichkeiten des Online-Shoppings spürbar. Zwar geben 56 Prozent der Befragten an, durch das Online-Shopping unverändert die Innenstadt zum Einkaufen zu besuchen, jedoch führt Online-Shopping bei 28 Prozent dazu, dass sie die Innenstadt seltener besuchen.

Die Mehrheit der Befragten – fast 54 Prozent – besucht mehrere Geschäfte. Der gezielte Besuch von nur ein bis zwei Geschäften hingegen ging im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2018 leicht zurück, auf 24 Prozent. Zudem gaben gegenüber dem Jahr 2018 mehr Befragte an, gar kein Geschäft zu besuchen (rund 13 Prozent).

Diese Entwicklung zeigt, dass der Erlebnischarakter für den Innenstadtbesuch an Bedeutung gewinnt. Die Besucherinnen und Besucher wollen durch mehrere Geschäfte bummeln, Essen oder ins Café gehen und Flanieren.

Der Innenstadtbesuch entwickelt sich immer weiter von einer Notwendigkeit – der reinen Versorgung mit Waren – zu einem Element der Freizeitgestaltung. Damit treten auch andere Anforderungen an die Innenstädte in den Vordergrund: Aufenthaltsqualität und Erlebnis, die Möglichkeit, Neues zu entdecken sowie gastronomische und kulturelle Angebote.

Attraktivität
Bei der Attraktivität schneidet die Innenstadt mit der Schulnote 2,3 gut ab, und damit im Vergleich zu den anderen Großstädten leicht besser. Auch das Einzelhandels-, Gastronomie-, Dienstleistungs-, Freizeit- und Kultur- sowie Veranstaltungsangebot werden gut bewertet.

Bei der Bewertung der Aufenthaltsqualität, des Ambientes, von Flair und Erlebnis schneidet Nürnberg genauso gut ab wie die Vergleichsstädte. Hinsichtlich Gebäude und Fassaden, Sauberkeit, Sicherheit sowie bei touristischen Attraktivität/Sehenswürdigkeiten ist die Nürnberger Innenstadt im Vergleich besser aufgestellt.

Nur die Themen Grünflächen und Stadtbegrünung schneiden im Vergleich zu den anderen Großstädten etwas schlechter ab. Den Bedarf hat die Stadt längst erkannt zum Beispiel mit Maßnahmen wie die Einrichtung von Pocket-Parks, die Sanierung der Luitpoldstraße oder des Obstmarkts jeweils mit mehr Grün sowie die Schaffung temporären Grüns. Auch das Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat unterstützt im Rahmen der Nürnberger City Werkstatt entsprechende Projekte und hat für mehr Grün im Rahmen der „Summer Street“ in der Adlerstraße, mobile Grünelemente am nördlichen Lorenzer Platz oder am Theresienplatz gesorgt. Auch am Wochenmarkt Hauptmarkt gibt es mobile Grünelemente. All das stärkt die Aufenthaltsqualität und schafft Orte zum Verweilen.

Zum Studiendesign
Die Befragung der Passantinnen und Passanten erfolgt im zweijährigen Turnus und wird vom IFH Köln durchgeführt. Im Jahr 2022 nahmen 111 Städte daran teil, in denen insgesamt über 68 000 Personen befragt wurden. Die Befragung von Passantinnen und Passanten gibt einen Aufschluss über die Besuchsstruktur, das heißt, wer kommt in die Innenstadt, über deren Einkaufverhalten, zum Beispiel wie viele Geschäfte werden besucht, sowie über die Eindrücke zur jeweiligen Innenstadt. Die Teilnahme an der standardisierten Befragung ermöglicht auch einen Vergleich mit den Innenstädten anderer Großstädte. Dies waren im Jahr 2022 Hamburg, Bremen, Berlin, Dortmund, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig, Köln und Stuttgart. In Nürnberg wurden insgesamt 2 001 Interviews an 18 Standorten, an zwei Tagen, Donnerstag, 29. September 2022, und Sonntag, 1. Oktober 2022, durchgeführt. let

Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Fraas stellt die Ergebnisse im Stadtratsausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit am Mittwoch, 8. März 2023, vor (Ausschuss-Vorlage: unter https://online-service2.nuernberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=26093

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