Nr. 368 / 13.04.2023
In der Ausstellungsversion seines Buchs „111 Kirchen in Franken, die man gesehen haben muss“ lädt Autor Martin Droschke Nichtgläubige und Gläubige zu einer Rundreise zu kunsthistorischen Schatzhäusern, versteckten Kuriositäten und pittoresken Kapellen ein. Von Mittwoch, 19. April, bis Samstag, 17. Juni 2023, sind rund 23 Bild-Text-Paare aus dem Buch auf Ebene K2 der Stadtbibliothek Zentrum, Gewerbemuseumsplatz 4, zu sehen. Sie fügen sich zu einem Mosaik, das alle Facetten der fränkischen Religiosität umfasst und der Kunstfertigkeit – gern aber auch der Bauernschläue – huldigt, mit der man früher Gott ein Haus baute.
In der Ausstellung „111 Kirchen in Franken. Wo es jeder anders weiß: So wünscht sich Gott sein Haus“ stellt der „Heide“, als der sich Droschke bezeichnet, unterhaltsam, mit viel Humor, aber auch mit scharfer Zunge, immer wieder fest: Es ist ein schwergewichtiges Erbe. Im Guten wie im Schlechten. Auch, wenn mittlerweile die Mehrheit der Menschen den Glaubensinstitutionen den Rücken zugekehrt hat: Das bauliche Vermächtnis der beiden großen Konfessionen, das sich sichtbar in den unzähligen, über Städte, Dörfer, Felder und Wälder verteilten, großen und kleinen Kirchenbauten manifestiert, wird noch lange nachhallen. Die Nachnutzung von geistlichen Einrichtungen und Gebäuden – sei es kulturell oder gar kommerziell – wird die Gesellschaft zukünftig beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist direkt am Ausstellungsort in der Stadtbibliothek spürbar: Die Bild-Text-Paare sind im wiedererrichteten Kreuzgang des ehemaligen Katharinenklosters zu besichtigen, das im Spätmittelalter ein Reformzentrum mit einer der größten dokumentierten deutschsprachigen Bibliotheken gewesen ist. Nach der Aufhebung des Klosters 1596 nutzten ein Anatomisches Theater, die Akademie der Bildenden Künste und die Volkshochschule die Räumlichkeiten. Seit dem Wiederaufbau nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bieten sie der Stadtbibliothek ein Zuhause.
Über Martin Droschke
Martin Droschke, geboren 1972 in Augsburg, lebt nach einigen Jahren in Nürnberg und Fürth in Coburg. Er betreibt dort nebenbei mit Oliver Heß das Kunstlabel „Verwertungsgesellschaft“ und arbeitete als Herausgeber mehrerer Literaturzeitschriften. Als Journalist und Literaturkritiker war er unter anderem für die Nürnberger Nachrichten, den Tagesspiegel, die taz und die Süddeutsche Zeitung tätig. Zudem ist er Autor mehrerer Bücher über die Bierkulturen Böhmens, Frankens und Bayerns. Droschke unternahm im Sommer 2021 eine Grand Tour durch die vom Aussterben bedrohten Glaubenslandschaften Frankens und der Oberpfalz. Das Ergebnis sind zwei Bücher, die für jede der Regionen 111 Kirchen porträtieren, die man gesehen haben muss.
Eröffnung und Begleitveranstaltung
Die Ausstellungseröffnung findet am Dienstag, 18. April, um 17 Uhr statt. Es sprechen Dr. Christine Sauer, stellvertretende Leitung der Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg, und Ulrike Götz, Kuratorin und Kunsthistorikerin des NurembergArtSyndicate. Im Anschluss führt Martin Droschke durch die Ausstellung. Eine Anmeldung unter literaturspiegel@stadt.nuernberg.de ist erwünscht, der Eintritt ist frei. Am Dienstag, 25. April, ist Martin Droschke um 17 Uhr in der Reihe WortWeltFranken der Stadtbibliothek Zentrum zu Gast. Nach einer Lesung aus dem Buch „111 Kirchen in Franken, die man gesehen haben muss“ in der Lernwelt, Ebene L0, lädt der Autor zu einem Ausstellungsrundgang ein. Der Eintritt beträgt 8 Euro, 6 Euro ermäßigt.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Zentrum, Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, und Samstag, von 10 bis 16 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei. qui
Bild Download: Blick in die Kirche St. Anton in Rüssenbach in Oberfranken.
(Bild: Martin Droschke, JPG-Datei 1.8 MB)
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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